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in Nachhaltigkeit, ESG & SRILesedauer: 4 Minuten

Portfoliomanager von NN IP EU-Initiativen stärken Markt für Green Bonds

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Die Regierungen verpflichten sich zunehmend zu einer besseren Umweltpolitik. Inzwischen haben 70 Länder, auf die zwei Drittel der weltweiten Kohlenstoffemissionen entfallen, Netto-Null-Ziele, die bis 2050 erreicht werden sollen. Auf der COP26 wurden neue Ziele für die Bereiche biologische Vielfalt, Kohle und Methanemissionen festgelegt. All diese Initiativen sollten sich letztlich in regulatorischen Anpassungen niederschlagen. Unternehmen sollten damit rechnen, dass Investoren verstärkt nach der Überwachung der Abholzung, den Plänen für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und den Ausschlusskriterien fragen werden.

Der größte Faktor auf den Green-Bonds-Märkten dürfte 2022 die EU-Emissionen sein. Die EU hat sich verpflichtet, bis zu 250 Milliarden Euro an grünen Anleihen zu emittieren, um den Pandemiefonds zu unterstützen. Die EU-Emissionen grüner Anleihen dürften im nächsten Jahr gegenüber 2021 um 50 bis 75 Milliarden Euro zunehmen (Bloomberg). Je nach Tempo der EU-Emissionen könnte die Gesamtsumme diese Zahl aber durchaus übersteigen. Die Emission von Sozialanleihen dürfte von 2021 um 75 Milliarden Euro auf 250 Milliarden Euro im Jahr 2022 ansteigen (Bloomberg). Langfristig dürfte das Wachstum jedoch begrenzt sein, da ohne eine EU-Sozialtaxonomie die Emittenten Schwierigkeiten haben werden, die zulässigen Verwendungszwecke der Erlöse zu definieren.

Diese liegt derzeit nur in Entwurfsform vor. Die Emission von Nachhaltigkeitsanleihen wird voraussichtlich von 105 Milliarden Euro im Jahr 2021 auf 250 Milliarden Euro ansteigen (Bloomberg), aber auch hier stellen Definitionsfragen ein Problem dar. Eine Reihe von Schwellenländern (Chile, Ägypten und Indonesien) haben ihre Bestrebungen verstärkt und grüne, soziale und nachhaltige Anleihen emittiert. Da der Markt in diesem Bereich schnell wächst, steht den Anlegern eine breitere Diversifizierung und Auswahl zur Verfügung, wovon die Anleger profitieren können.

Ein sich entwickelnder Sektor erfordert einen sich entwickelnden Ansatz: Neue und detailliertere Regularien wie die SFDR erfordern die Erhebung von mehr Daten und einen regelmäßigen Dialog mit den Emittenten, um die Qualität der von uns bereitgestellten Daten zum Impact zu standardisieren und zu gewährleisten. Wir setzen innovative Technologien ein, darunter künstliche Intelligenz, um die Bewertung der Daten von Green-Bonds-Emittenten und allgemeiner Informationen zu verbessern. Dies hilft uns bei der Bewertung des Emittenten hinsichtlich des 1,5C-Szenario und des Impacts auf zahlreiche ökologische und soziale Faktoren.

Spezialisierte Mitarbeiter, die die politischen und technischen Anforderungen an die Emittenten verstehen und die Emittenten darüber informieren können, was von der Berichterstattung erwartet wird, erhöhen die Qualität und Transparenz der Analyse.

Bram Bos, NN IP
Quelle: NN IP

Über den Autor: Bram Bos arbeitet als Portfoliomanager bei der Anlagegesellschaft NN Investment Partners.

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