Bantleon-Analyst Andreas Busch
Wende in der Geldpolitik
Andreas Busch ist Analyst beim Fondsanbieter Bantleon. Foto: Thomas Wieland
Die hohen Energiepreise treffen die USA – wie die meisten Industriestaaten – zu einer Unzeit, da der Teuerungsdruck ohnehin schon sehr hoch ist. Bantleon-Analyst Andreas Busch erklärt, was sich am Markt in Übersee aktuell abspielt.
Schon jetzt haben hier die Steigerungsraten mehrjährige Höchststände erreicht und die einschlägigen Frühindikatoren kündigen allein für die kommenden zwölf Monate neue Rekorde an (vergleiche Abbildung 3). Vor allem bei Dienstleistungen, die rund ein Viertel des Warenkorbs im US-Verbraucherpreisindex ausmachen, hält damit der Aufwärtsdruck auf die Preise an.
Abbildung 3: Löhne werden noch deutlicher steigen
Als einer unter vielen anderen strukturellen Inflationstreibern wirkt darüber hinaus die Umkehr der bis vor wenigen Jahren voranschreitenden globalen Arbeitsteilung. Die Coronavirus-Pandemie und der Überfall Russlands auf die Ukraine haben eindrücklich die...
Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
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Schon jetzt haben hier die Steigerungsraten mehrjährige Höchststände erreicht und die einschlägigen Frühindikatoren kündigen allein für die kommenden zwölf Monate neue Rekorde an (vergleiche Abbildung 3). Vor allem bei Dienstleistungen, die rund ein Viertel des Warenkorbs im US-Verbraucherpreisindex ausmachen, hält damit der Aufwärtsdruck auf die Preise an.
Abbildung 3: Löhne werden noch deutlicher steigen
Als einer unter vielen anderen strukturellen Inflationstreibern wirkt darüber hinaus die Umkehr der bis vor wenigen Jahren voranschreitenden globalen Arbeitsteilung. Die Coronavirus-Pandemie und der Überfall Russlands auf die Ukraine haben eindrücklich die Anfälligkeit dieses Systems vor Augen geführt. In der Folge setzen die Unternehmen vermehrt wieder auf kürzere Lieferketten und geringere Abhängigkeit vom Ausland. Eine zentrale preisdämpfende Kraft der vergangenen Jahrzehnte verliert damit an Bedeutung.
Alles zusammengenommen spricht dafür, dass die Zeiten von dauerhaft tiefen Inflationsraten vorbei sind. Die Fed muss folglich einen grundlegenden Kurswechsel vollziehen und die Geldpolitik restriktiver ausrichten, um die überbordende Nachfrage einzudämmen.
Das bedeutet, dass die Leitzinsen auf Sicht der kommenden Jahre wieder über den neutralen Wert von rund 2,5 Prozent steigen müssen, was sich auch in einer Niveauverschiebung nach oben bei den Treasury-Renditen niederschlagen wird.
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