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Kapitalanlage Nachhaltigkeit genießt bei Versicherern Priorität

Von in Nachhaltigkeit, ESG & SRILesedauer: 2 Minuten
Schornsteine
Schornsteine: Bei ihren Investments achten die internationalen Versicherer verstärkt darauf, dass die Unternehmen in ihren Portfolios weniger Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre ausstoßen. | Foto: Foto von Chris LeBoutillier von Pexels

Führungskräfte von Versicherungsunternehmen aus der ganzen Welt erwarten, dass sich ihre Branche als Folge der Corona-Pandemie deutlich verändern wird. Das zeigt eine aktuelle Studie des US-Vermögensverwalters Blackrock, für die 360 Top-Manager befragt wurden. Die Teilnehmer kommen auf ein Anlagevermögen von insgesamt mehr als 24 Billionen Dollar und machen zwei Drittel der Branche aus. Priorität genieße bei den Versicherern infolge der Pandemie nun das Thema Nachhaltigkeit.

Der Studie zufolge denken 78 Prozent der Versicherer, dass die Corona-bedingten Erfahrungen ihren Fokus auf Umwelt- und soziale Kriterien sowie Aspekte guter Unternehmensführung (Englisch: Environmental, Social und Governance – kurz ESG) beschleunigen. Im Zuge dessen steigt die Bedeutung von sozialen und Governance-Aspekten. Mehr als 50 Prozent der Teilnehmer investierten vergangenes Jahr in spezielle ESG-Strategien.

Weitere 52 Prozent beachten ESG-Kriterien, wenn sie die Risiken von Neuanlagen einschätzen. Und fast jeder Dritte lehnte in den vergangenen zwölf Monaten Anlagemöglichkeiten infolge von ESG-Bedenken ab. Das Thema Nachhaltigkeit halte der jetzt bereits zum neunten Mal erschienen Blackrock-Studie zufolge auf vielfältige Weise Einzug: Zum Beispiel indem die Kohlenstoffintensität bestehender Portfolios reduziert wird oder neue Portfolios im Einklang mit der Pariser Klimavereinbarung aufgebaut werden.

Flexible Portfolios widerstandsfähiger

Corona wirke sich auch auf den Risikoappetit und die Vermögensanlage aus: 60 Prozent der Versicherer sorgen sich um eine mögliche negative Wertentwicklung ihrer Anlageportfolios und eventuelle Folgen von Covid-19 für die Anlageergebnisse. Dennoch will etwa die Hälfte ihre Portfoliorisiken in den kommenden zwölf bis 24 Monaten erhöhen. Dabei bevorzugen sie alternative Anlageklassen und Aktien. Gleichzeitig zeigt die Umfrage, dass Versicherer ihre Cash-Quoten hochfahren wollen, da viele auf geeignete Anlagechancen warten.

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Angesichts anhaltender Unsicherheit und weiterhin niedriger Zinsen wollen fast 60 Prozent der Teilnehmer ihre Portfolios neu ausrichten. Dabei wollen sie qualitativ höherwertige Anlagen mit einer noch breiteren Risikostreuung kombinieren. Zudem wollen sie ihre Portfolios flexibler gestalten und eine starke Governance installieren. Der Risikoappetit ist erstaunlich robust: 47 Prozent wollen ihre Portfoliorisiken erhöhen.

Mit Blick auf Makro- und Marktrisiken sorgen sich Versicherer vor allem um die Geopolitik (57 Prozent), um die Volatilität der Vermögenspreise (64 Prozent) und um die Liquidität (58 Prozent). Anhaltend niedrige Zinsen in den Industriestaaten veranlassen sie dazu, sich in bedeutendem Umfang in illiquiden alternativen Anlageklassen und in höher rentierlichen Schwellenländer-Investments zu engagieren.

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