LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in MegatrendsLesedauer: 4 Minuten
ANZEIGE

E-Autos, Batterien, Ladeinfrastruktur Neuer Antrieb fürs Depot

Heute E-Scooter, morgen E-Auto
Heute E-Scooter, morgen E-Auto: Stete Kostensenkungen, unterstützende regulatorische Rahmenbedingungen und das Bekenntnis der weltgrößten Automobilhersteller zu erneuerbaren Energien sind wesentliche Wachstumstreiber für die E-Mobilität. | Foto: imago images / Westend61

Es ist unübersehbar: E-Mobilität setzt sich immer mehr im Straßenbild durch. Doch das ist nur der Anfang. 2020 hat Volkswagen weltweit rund 230.000 vollelektrifizierte Autos an die Kunden übergeben, 2021 sollen bereits 800.000 E-Autos auf die Straße kommen. Vor wenigen Wochen stellte der Automobilkonzern seine Ambitionen vor, bis 2025 der führende E-Autohersteller weltweit zu sein. Fünf Jahre später sollen 70 Prozent der Verkäufe des Wolfsburger Unternehmens in Europa und 50 Prozent in China und den USA auf E-Fahrzeuge entfallen. Auch BMW will auf der Überholspur mitmischen und plant, bis 2030 jeden zweiten Kunden weltweit hinter das Steuer eines vollelektrischen Autos zu bringen – natürlich per neuer Keyless-Technik.

Entsprechende Ankündigungen haben in den vergangenen Monaten gleichfalls Ford, General Motors (GM), Jaguar und Volvo gemacht. GM will die gesamte Flotte auf E-Fahrzeuge umstellen und die Produktion von Verbrennerfahrzeugen bis 2035 komplett einstellen.

Diese breit angelegte Umstellung auf Elektrofahrzeuge bei den traditionellen Autoherstellern zeigt, dass die E-Mobilität nach Jahren gebremster Fortschritte nun zu neuen Horizonten will. Tatsächlich geht eine UBS-Studie davon aus, dass schon bis 2030 fast 80 Prozent aller neu verkauften Pkw in Europa ein „E“ auf dem Nummernschild haben werden, verglichen mit nur 8 Prozent im Jahr 2020. China und die USA folgen mit 62 Prozent beziehungsweise 44 Prozent Anteil von Elektrofahrzeugen am Gesamtmarkt für Neuwagen bis 2030.

Batteriefertigung und Ladeinfrastruktur-Ausbau werden forciert

Um der Verbreitung von E-Fahrzeugen raschen Vorschub zu leisten, investieren die Autohersteller mittlerweile massiv in die eigene Batterieherstellung sowie in die Ladeinfrastruktur, um verbleibende Hindernisse für die Masseneinführung von E-Fahrzeugen zu beseitigen. Volkswagen beispielsweise plant den Bau von sechs neuen Batteriewerken in Europa und hat außerdem Kooperationen für den Aufbau einer schnellen öffentlichen Ladeinfrastruktur in Europa und China angekündigt. Die Ladezeiten für Elektrofahrzeuge sollen sich damit bis 2030 halbieren.

In Europa will Volkswagen bis zum Jahr 2025 18.000 Schnellladepunkte installieren – das entspricht einer Verfünffachung des bestehenden Schnellladenetzes. Der Ausbau soll über Partnerschaften mit europäischen Energieversorgern erfolgen, darunter Enel (Italien), Iberdrola (Spanien), BP (Großbritannien und Deutschland) und Ionity (ein Joint Venture zwischen BMW, Daimler, VW, Ford und Hyundai). In China kündigte Volkswagen an, noch bis Ende 2021 6.000 Ladestationen und bis 2025 17.000 Ladestationen im Verbund mit den chinesischen Partnern JAC, FAW und Star Charge auszurollen. Der Roll-out von Tesla und anderen Herstellern wie Nio und XPeng in China hat einen ähnlichen Umfang. Derzeit gibt es insgesamt 600.000 Ladestationen in dem Land, deren Zahl durch die Ambitionen der Fahrzeughersteller und staatliche Subventionen rasch weiter steigen dürfte.

Weltgrößte Volkswirtschaften setzen auf E-Mobilität

Darüber hinaus erfährt der Übergang zu kohlenstoffarmen Transportmitteln weltweit breite Regierungsunterstützung. So kündigte US-Präsident Joe Biden jüngst einen 2,25 Billionen US-Dollar schweren Infrastrukturplan an, der 174 Milliarden US-Dollar allein für Elektrofahrzeuge bereitstellen soll, einschließlich Verkaufsrabatten und Steueranreizen. Der Plan sieht Zuschüsse an staatliche Behörden und den privaten Sektor für den Aufbau von 500.000 Ladestationen bis zum Jahr 2030 vor und enthält Mittel für die Elektrifizierung von Schulbussen und Transportern der Post.

Ganz ähnlich Großbritannien: Bis 2030 wird der Verkauf von Benzin- und Dieselautos verboten. Für die britische Autoindustrie stehen rund 2,8 Milliarden Pfund bereit, um diesen Übergang zu vollziehen; darunter 1,3 Milliarden Pfund für den beschleunigten Ausbau der Ladeinfrastruktur in der (vorerst noch) fünftgrößten Volkswirtschaft der Welt.

Die Lieferkette wird grün

Autohersteller tragen zugleich immer mehr der Ökologisierung ihrer Lieferkette Rechnung. So verbessern sie ihren ökologischen Fußabdruck, indem sie diese näher an den Ort der Herstellung ziehen. Tesla hat sich zum Beispiel verpflichtet, für die Fertigung in seiner US-Gigafactory nur noch Material aus Nordamerika einzusetzen. Zukünftig soll auch das Lithium für die Fahrzeugbatterien aus Nevada kommen. Für ähnliche Initiativen setzen auch die europäischen Autohersteller den Blinker: BMW hat damit begonnen, Aluminium zu verwenden, das mit Hilfe von Solarenergie hergestellt wird, um die Kohlendioxidemissionen in seinem Liefernetzwerk zu reduzieren. In ähnlicher Weise plant General Motors, seine Werke in den USA bis 2030 und die weltweiten Werke bis 2035 zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien zu versorgen.

Recycling führt zu vollständigem Lebenszyklusansatz

Mit Eröffnung der ersten Anlage des Volkswagen-Konzerns für das Recycling von Elektroauto-Batterien in Salzgitter erhält auch die Wiederverwertung Vorschub. BMW hat Partnerschaften auf den Weg gebracht, um gebrauchte Batterien mittels Second-Life-Lösungen etwa zur Stromspeicherung im Rahmen von Smart Grids einzusetzen.

Die genannten Initiativen erschließen gewaltige Kostenvorteile: Volkswagen erwartet, die Batteriekosten bis zum Ende des Jahrzehnts um 30 bis 50 Prozent zu senken, während Tesla eine Senkung der Kosten für seine Batteriepacks sogar um 56 Prozent anstrebt. Nach jahrelangen Befürchtungen der Autokonzerne, dass die E-Auto-Herstellung ihre Gewinne beeinträchtigen würde, haben nun Volkswagen, BMW, General Motors und Ford prognostiziert, dass batteriebetriebene Autos innerhalb der nächsten fünf Jahre genauso profitabel sein werden wie Verbrennermodelle.

Mit dem Pictet–Clean Energy auf dem Beifahrersitz

Fortwährende Kostensenkungen, unterstützende regulatorische Rahmenbedingungen und das Bekenntnis der weltweit größten Automobilhersteller zu erneuerbaren Energien sind die wesentlichen Wachstumstreiber für die E-Mobilität. Die Wertentwicklung des Fonds Pictet–Clean Energy werden diese Faktoren günstig beeinflussen: Die Wertschöpfungskette der E-Mobilität deckt das Fondsmanagement im Portfolio zu mehr als 30 Prozent ab. Die Investitionsmöglichkeiten beschränken sich nicht nur auf E-Mobilität, sondern auch auf verschiedene vor- und nachgelagerte Segmente wie Halbleiterhersteller und Anbieter von Ladeinfrastruktur.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen