Bantleon-Analyst Andreas Busch
Neustart in den USA
Andreas Busch ist leitender Analyst beim Fondshaus Bantleon. Foto: Thomas Wieland
Nach der Finanzkrise 2008 dauerte es viele Jahre, bis das Beschäftigungsniveau in den USA wieder stieg. Nicht so in der Corona-Pandemie: Aus Sicht von Bantleon-Analyst Andreas Busch weisen aktuelle Konjunkturindikatoren darauf hin, dass sich die Lage diesmal schneller bessert.
In den USA herrscht nach wie vor Rekordarbeitslosigkeit. Immer noch fehlen 9,5 Millionen Arbeitsplätze, bis bei der Beschäftigung das Vorkrisenniveau vom Februar 2020 wieder erreicht ist. Das sind mehr als am Höhepunkt der Finanzkrise in den Jahren 2008 und 2009 (vergleiche Abbildung 1). Damals dauerte es viele Jahre, bis die Jobverluste komplett wettgemacht waren. Zahlreiche Beobachter – nicht zuletzt die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) – rechnen daher auch diesmal mit einer nur langsamen Rückkehr zur Vollbeschäftigung. Die Vergleiche mit früheren Aufschwungphasen hinken allerdings, weshalb wir diese Skepsis nicht teilen, sondern von einer zügigen Normalisierung ausgehen.
Unsere...
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In den USA herrscht nach wie vor Rekordarbeitslosigkeit. Immer noch fehlen 9,5 Millionen Arbeitsplätze, bis bei der Beschäftigung das Vorkrisenniveau vom Februar 2020 wieder erreicht ist. Das sind mehr als am Höhepunkt der Finanzkrise in den Jahren 2008 und 2009 (vergleiche Abbildung 1). Damals dauerte es viele Jahre, bis die Jobverluste komplett wettgemacht waren. Zahlreiche Beobachter – nicht zuletzt die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) – rechnen daher auch diesmal mit einer nur langsamen Rückkehr zur Vollbeschäftigung. Die Vergleiche mit früheren Aufschwungphasen hinken allerdings, weshalb wir diese Skepsis nicht teilen, sondern von einer zügigen Normalisierung ausgehen.
Unsere Zuversicht basiert auf einem optimistischen Konjunkturausblick. In den USA kommen die Impfungen gegen Covid-19 zügig voran. Gegenwärtig werden rund 2,4 Millionen Impfdosen am Tag verabreicht – Tendenz steigend. Deshalb sehen wir gute Chancen, dass schon am Anfang des Sommers die viel beschworene Herdenimmunität erreicht wird (vergleiche Abbildung 2). In diesem Zuge sollten die Lockdown-Maßnahmen immer mehr gelockert werden. Das schafft die Basis dafür, dass sich der riesige Nachfrageüberhang entfalten kann, der in den vergangenen Quartalen infolge der umfangreichen staatlichen Hilfszahlungen an die privaten Haushalte entstanden ist.
In den kommenden Monaten dürfte er dank des jüngst verabschiedeten Stimuluspakets der Regierung von Joe Biden auf über 2.000 Mrd. USD steigen, was rund 10 Prozent des jährlichen Bruttoinlandsprodukts (BIP) entspricht. Das BIP sollte mit diesem Rückenwind nicht nur das Vorkrisenniveau von Ende 2019 schnell erreichen, sondern auch schon bald wieder auf den Vorkrisen-Wachstumspfad einschwenken. In gut zwölf Monaten – also am Ende des ersten Quartals 2022 – würde es dann um knapp 6 Prozent über dem Ausgangsniveau liegen (vergleiche Abbildung 3).
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