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Aktualisiert am 03.01.2023 - 18:17 Uhrin AltersvorsorgeLesedauer: 10 Minuten

Nachhaltigkeit in der Altersvorsorge Versicherungsvermittler müssen raus aus dem Graubereich

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Lichtblick für Lebensversicherer

Die Münchner Ifo-Forscher geben aber auch Anlass zu Optimismus: Als wahrer Lichtblick für die Lebensversicherer erscheinen in diesem schwierigen Marktumfeld die fondsgebundenen Policen (siehe Grafik unten). „Gepaart mit optionalen Höchststandsgarantien, mehr vertraglicher Flexibilität sowie dem Meta-Thema Nachhaltigkeit entstehen für viele Kunden künftig interessante Kombinationen für
die Altersvorsorge“, sagt Ampega-Manager Knörr voraus.

Zur Auswahl stehen den Versicherten oft auch Exchange Traded Funds (ETFs). Da sie ohne ein teures Fondsmanagement auskommen, gelten sie vor allem in Form langfristiger Sparpläne bei Verbraucherschützern als günstige Alternativen zur privaten Altersvorsorge. Doch für Sparer mit einem Anlagehorizont von 20 Jahren oder länger können sich auch Indexfonds-gebundene Rentenversicherungen rechnen, heißt es von der Stiftung Warentest. 

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Der Haken an der Sache: Wer besonders strenge Nachhaltigkeitskriterien anlegt, wird beim herkömmlichen ETF-Angebot selten fündig. Der Südwestrundfunk kritisiert in einem aktuellen Beitrag seiner Youtube-Reihe „Vollbild“ (siehe Video unten) konkret drei Banken, die besonders offensiv für nachhaltige Geldanlagen per ETF werben.

Doch deren Fondsportfolios enthielten Unternehmen, die „nicht den gängigen Vorstellungen von Nachhaltigkeit der Anlegerinnen und Anleger entsprechen“, heißt es von dem öffentlich-rechtlichen Sender. Alle als nachhaltig angepriesenen ETFs enthielten auch Rüstungsunternehmen. „Außerdem ergaben die Recherchen, dass auch Unternehmen enthalten sind, die Öl und Gas fördern – teilweise mit kontroversen Methoden wie Fracking.“ 

Moritz Schüßler, Head of Intermediated Retail Germany bei Vanguard
Moritz Schüßler © Vanguard

Bausteine für Fondspolicen

Richtig ausgewählt könnten ETFs aber „effiziente Bausteine für die Fondspolice“ sein, wendet Moritz Schüßler vom Indexfonds-Pionier Vanguard ein. Das erkennen laut dem Chef für den deutschlandweiten Vertrieb über Intermediäre auch immer mehr Versicherer: „Kosteneffiziente Produkte rücken zunehmend in ihren Fokus.“ Gefragt seien neben gemanagten Multi-Asset-Lösungen und Produkten mit Fokus auf Nachhaltigkeit insbesondere Indexfonds und passive Multi-Asset-Fonds, die über eine fixe Gewichtung von Aktien und Anleihen der jeweiligen Risikoneigung der Kunden gerecht werden.

Matthias Pendl, Head of Sales bei Standard Life
Matthias Pendl © Standard Life

Denn neben den deutlich niedrigeren Gebühren der Indexfolger nennt Vanguard-Manager Schüßler als weitere Vorteile „eine meist breite Streuung und ein Höchstmaß an Transparenz“. Mit einem einzigen Fonds lasse sich so nämlich der globale Aktienmarkt, der Anleihemarkt oder eine Kombination aus beiden abbilden. „Anleger wissen dabei stets genau, wie sie investiert sind, und sind unabhängig von den Geschicken eines Fondsmanagers.“ Finanzberater sparten sich damit den Aufwand, die Investments laufend zu bewerten und zu überwachen. „Somit bleibt mehr Raum für die Kernaufgaben der Berater.“

Auch gegenüber der von vielen Verbraucherschützern favorisierten Direktanlage per Sparplan habe die Fondspolice „einige entscheidende Vorteile“, sagt Matthias Pendl. Der Vertriebschef beim Lebensversicherer Standard Life: „Zum einen bietet sie steuerliche Vorteile – sowohl in der Anspar- als auch in der Auszahlphase.“ Daneben sei das Umschichten des angesparten Vermögens zwischen unterschiedlichen Fonds – anders als im Depot – steuerfrei und in der Regel auch kostenlos.

 

„Zum anderen ermöglicht nur der Versicherungsmantel, das Langlebigkeitsrisiko auszuschalten.“ Denn ein reiner Auszahlplan für das Fondsguthaben sieht stets ein bestimmtes Enddatum vor, sodass noch Lebensjahre am Ende des Geldes übrig bleiben können. Wie hoch die monatliche Rente des Versicherten konkret ausfällt, hängt von der Höhe seiner Einzahlungen ab – und maßgeblich von der Performance der Fonds. „Als weitere Faktoren beeinflussen mögliche Garantien, die Kosten von Police und Fonds sowie deren Laufzeit das Anlageergebnis.“

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