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Jörg Moshuber über den Amundi Ethik „Seit 1986 kommt der Fonds stabil durch Krisen“

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Warum sind im Fonds deutlich mehr Anleihen als Aktien?

Moshuber: Der Fonds besteht zu rund 30 Prozent aus internationalen Aktien und zu rund 70 Prozent aus in Euro denominierten Anleihen. Das ist aus Risiko-Ertragssicht eine gute Kombination. Der Amundi Ethik Fonds ist seit 1986 gut durch Krisen gekommen.

Mit welchen Wertpapieren liebäugeln Sie langfristig, sind aber noch nicht investiert?

Moshuber: Ich finde momentan die nachhaltige, industrialisierte Fischzucht interessant. Wir alle lesen regelmäßig über die Überfischung der Meere. Fische müssen aber in vielen Ländern gefangen werden, um die Bevölkerung zu ernähren. Eine nachhaltige und effiziente Fischzucht kann helfen, natürliche Lebensräume zu schützen und die darin vorkommende Artenvielfalt zu erhalten. Für Investoren sind nicht nur Fischfarmen interessant, sondern auch Unternehmen, die Infrastruktur für Wasseraufbereitung und Fischfutter herstellen.

Von welchen Titeln lassen Sie lieber die Finger?

Moshuber: Ich darf aufgrund der Ausschlusskriterien des Fonds zum Beispiel nicht in Produzenten von Waffen, fossiler Energie und hartem Alkohol investieren. Darüber hinaus schaue ich mir bei allen Unternehmen auch Lieferketten in Bezug auf Kinderarbeit, Versammlungsfreiheit, Arbeitsschutz, Bezahlung und medizinische Betreuung an. Wenn Bedenken aufkommen, investiere ich nicht. Ich stelle mir bei jedem Investment die Frage: Passt das Geschäftsmodell zu einem nachhaltigen Fonds, der sich auch klar zu sozialen Aspekten und guter Unternehmensführung bekennt?

Beeinflusst die Corona-Krise Ihre Strategie?

Moshuber: Am Anleihemarkt wurden während der Corona-Pandemie mehr ‚Social Bonds‘ begeben. Die kaufe ich gerne. Außerdem kamen in den letzten Monaten mehr Green Bonds auf den Markt. Auf Unternehmensseite haben sich Titel, die von dem vermehrten Aufenthalt der Menschen in den eigenen vier Wänden profitiert haben, gut geschlagen. Dazu gehören Software-Firmen, aber auch Bildungsunternehmen, die innovative virtuelle Lösungen auf den Markt bringen. Aktuell achte ich natürlich mehr auf Geschäftsmodelle, die mit dem Thema Wiedereröffnung zu tun haben. Dazu zählt zum Beispiel ein börsennotiertes Kinderbetreuungs-Unternehmen.

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