Carsten Klude
Wie man sich in einem Abschwung richtig verhält
Carsten Klude ist Chefvolkswirt bei der Bank M.M. Warburg. Foto: M.M. Warburg
Die Konjunktur wackelt, Anleger sollten hier und da in Deckung gehen. Nur wie? M.M.-Warburg-Chefvolkswirt Carsten Klude nimmt die Situation auseinander und gibt Tipps, wie man am besten durch mögliche Schwächephasen kommt.
Wochenausblick für die Zeit vom 28. Januar bis 1. Februar 2019
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Chart der Woche: Der zweite Monat Shutdown
USA: BIP-Wachstum und Frühindikatoren
Der teilweise Regierungsstillstand in den USA geht in den zweiten Monat und es ist noch kein Ende absehbar. Auch wenn in dieser Woche Republikaner und Demokraten über zwei konkurrierende Entwürfe zur Beendigung des Shutdowns abstimmen, dürfte keiner der Entwürfe die notwenige Mehrheit erhalten. Damit stellt sich auch die Frage nach den volkswirtschaftlichen Folgen für die USA. Durch den Shutdown werden etwa 800.000 Regierungsmitarbeiter beurlaubt oder nicht bezahlt. Daraus...
Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
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Wochenausblick für die Zeit vom 28. Januar bis 1. Februar 2019
Chart der Woche: Der zweite Monat Shutdown
USA: BIP-Wachstum und Frühindikatoren
Der teilweise Regierungsstillstand in den USA geht in den zweiten Monat und es ist noch kein Ende absehbar. Auch wenn in dieser Woche Republikaner und Demokraten über zwei konkurrierende Entwürfe zur Beendigung des Shutdowns abstimmen, dürfte keiner der Entwürfe die notwenige Mehrheit erhalten. Damit stellt sich auch die Frage nach den volkswirtschaftlichen Folgen für die USA. Durch den Shutdown werden etwa 800.000 Regierungsmitarbeiter beurlaubt oder nicht bezahlt. Daraus errechnet sich ein Einkommensverlust von etwa USD 70 Mrd. und damit 0,3% annualisiertem Wachstum.
Zusätzlich gibt es jedoch noch weitere geschätzt vier Millionen Arbeitsplätze im privaten Sektor, die zumindest teilweise an die Regierung gebunden sind, woraus sich ebenfalls ein annualisierter Wachstumsverlust von 0,3% ergibt. Dies muss jedoch kein Drama sein, da – sofern der Regierungsbetrieb bald wieder aufgenommen wird – der Rückschlag schnell wieder aufgeholt werden sollte. Damit könnte auch weiter mit einem deutlich positiven Wachstum in Q1 gerechnet werden. Wenn der Shutdown jedoch noch länger andauert, werden die Effekte exponentiell steigen, da mehr und mehr Bereiche getroffen werden würden. Nur als Beispiel seien Sicherheitsmitarbeiter im Flughafenbetrieb genannt. Diese könnten etwa bei weiter ausbleibenden Gehaltszahlungen andere Jobs suchen, wodurch der Flughafenbetrieb dauerhaft und massiv beeinträchtig werden würde. Diese Überlegung lässt sich auf viele weitere essentielle Einrichtungen übertragen. Die Gefahr liegt also in einem lange andauernden Shutdown, wogegen die kurzfristigen Auswirkungen gering sein dürften.
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