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Bond-ETFs „Anleihe-ETFs dienen zur leistungsfähigen Diversifizierung“

„Anleihe-ETFs dienen zur leistungsfähigen Diversifizierung“
Foto: BlackRock

Das Investment: Herr Wenicker, wie hat sich der Markt für börsengehandelte Indexfonds – kurz ETF – die Anleihen enthalten, in den vergangenen Jahren bis April 2022 entwickelt?

David Wenicker

David Wenicker: Zwischen 2002 und 2022 hat sich das Wachstum globaler Anleihe-ETFs vervielfacht. Das verwaltete Kapital ist auf mehr als 2 Billionen US-Dollar gestiegen, wie unsere hauseigenen Berechnungen von BlackRock zeigen. Dabei hat die wachsende Zahl institutioneller Anleger, die ETFs in ihre Kapitalanlage einbeziehen [„Modernisation of the European Bond Market“, BlackRock-Studie, 31.12.2021], eine rasche Entwicklung des Markts für passive Produkte erforderlich gemacht. Eines bedingt das andere: Der technologische Fortschritt, von dem die Anleiheemittenten profitieren, führt ebenfalls zur Modernisierung des Anleihemarkts.

Smadar Shulman

Smadar Shulman: Die Liquidität der Anleihe-ETFs und die damit einhergehende kontinuierliche Preisbildung auf dem Anleihemarkt haben die Entwicklung eines vielfältigen Ökosystems sowohl auf der kapitalgedeckten als auch auf der nicht kapitalgedeckten Seite ermöglicht, sprich, bei der Wertpapierleihe. Somit wurde die Preisfindung über die vergangenen 20 Jahre immer leichter, die für effiziente Märkte notwendig ist. Wir bei S&P Dow Jones Indices sind der Ansicht, dass ETFs auch für den Anleihemarkt eine Schlüsselrolle spielen.

Herr Wenicker, Sie haben das Wachstum bei Anleihe-ETFs erwähnt. Könnten Sie genauer beschreiben, womit der starke Zuspruch der Anleger zusammenhängt?

Wenicker: Entscheidend für den bemerkenswerten Auftrieb der vergangenen Jahre war die rasche Digitalisierung des ETF-Handels, die zu einer weiteren Automatisierung, einem leichteren Zugang und niedrigeren Ausführungskosten geführt hat. Immer mehr Makler bieten automatische Kursstellungen für ETFs an und beschleunigen so die Ausführung auch von kleinen und wiederkehrenden Aufträgen.

Zugleich haben die Banken ihre Kapazitäten im Bereich der algorithmischen Handelsstrategien für ETFs ausgebaut. Der automatisierte Handel mittels Algorithmen, bei dem Eingabe, Änderungen und Löschungen von Aufträgen oder auch das Rebalancing von Portfolios computerbasiert erfolgen, hat Abläufe optimiert und Kosten minimiert. Diese regelbasierten Ansätze im ETF-Handel haben für ETF-Anbieter und ihre Kunden ganz neue Möglichkeiten geschaffen, etwa, dass sich bei einem Höchstmaß an Liquidität jederzeit rund um die Welt die besten Preise ermitteln lassen.

Shulman: Nicht zu vergessen ist, dass mit der Einführung der MiFID II-Gesetzgebung eine Reihe von Daten- und Analyseunternehmen damit begonnen haben, die Sekundärhandelsvolumina über die verschiedenen Börsennotierungen und Handelsplätze hinweg zu aggregieren, wodurch sich ein wesentlich klareres Bild der gesamten ETF-Liquidität ergibt. Was früher undenkbar war, ist heute somit erprobte Realität: Nicht nur der Handel von einzelnen ETFs, sondern auch ganzer ETF-Portfolios, die mehrere ETF-Gruppen unter einem Dach vereinen, hat sich auch in Europa aufgrund der technologischen Entwicklung durchgesetzt.

Was tut sich aktuell auf dem Markt für ETF-Anleiheprodukte?

Wenicker: Der Markt ist mitten im Wandel. Covid-19 hat Anfang 2020 nicht nur für einen spektakulären Ausverkauf an den Finanzmärkten gesorgt, sondern auch die Nachfrage nach Festverzinslichen-ETFs stark beeinflusst: Als die Liquidität in den Märkten rund um die Welt zurückging, kletterten die ETF-Handelsvolumina auf ein Allzeithoch. Infolge der Pandemie sind ETF-Anleger im Bereich der Festverzinslichen allerdings vorsichtiger geworden. Vor dem Hintergrund zunehmender Unsicherheiten und einer weiterhin hohen Volatilität sind sie dazu übergegangen, anstelle von einzelnen Anleihen ganze Anleihekörbe für Anlage- und Risikomanagementzwecke einzusetzen. Ziel ist es, mit Anleihe-ETFs die Stabilität und Flexibilität im Portfolio zu erhöhen.

Teilen Sie diese Beobachtung, Frau Shulman? Sie sind bei S&P Dow Jones Indices für die Fixed-Income-Indexprodukte verantwortlich und haben somit ebenfalls eine umfassende Kenntnis vom Markt.

Shulman: In der Tat haben wir im Zuge der Ausbreitung der Pandemie mitverfolgen können, dass Fixed-Income-ETFs in Stresssituationen wie erwartet funktioniert haben. Sie boten einen uneingeschränkten liquiden Zugang zu dieser ETF-Kategorie. Die Investmentmanager waren in der Regel in der Lage, ihre Engagements auf effiziente Weise zu verwalten.

BlackRock ist einer der Vorreiter im ETF-Bereich. Womit hängt die starke Stellung im Markt zusammen, Herr Wenicker?

Wenicker: Vor dem Hintergrund der gerade angesprochenen Trends machen die Skalierung unserer Plattform in Verbindung mit Innovationskraft BlackRock zu einem starken Partner für Investoren und Kunden. Skalierung unserer Plattform bedeutet, dass Anwender unsere ETFs kosteneffizient für die strategische Allokation, sowie für die liquide und taktische Positionierung einsetzen können.

Skalierung und Innovation im Verbund ermöglichen BlackRock, die Entwicklung neuer analytischer Tools aktiv voranzutreiben. Ein Beispiel dafür sind Tools für die relative Bewertung von ETFs im Vergleich zu anderen Index-Instrumenten. Plattformen wie BlackRocks Aladdin sowie Bloomberg bieten entsprechende Analysemöglichkeiten.

Könnten Sie den Innovationsaspekt genauer beschreiben?

Wenicker: Innovation bedeutet auch, dass BlackRock neue Ansätze mit Anleihe-ETFs schafft, die vielschichtige Probleme lösen können, beispielsweise die Integration von Nachhaltigkeit in Portfolios. Ein wichtiges Teilproblem von Nachhaltigkeit ist, wie wir Investmentstrategien schaffen, die klimabewusster investieren. Die EU hat in diesem Bereich eine Lösung für Index-Benchmarks vorgeschlagen, die sich an den Dekarbonisierungs-Pfad des Pariser Klimaabkommens anlehnen: Paris-Aligned Benchmarks, die Investments so positionieren, dass mindestens ein vorgeschriebener Dekarbonisierungs-Pfad im Vergleich zu einem Ausgangsindex erreicht werden muss.

Um skalierbare Anleihestrategien für Paris-Aligned Benchmarks zu schaffen, benötigt es jedoch inhaltlicher Innovation – aufgrund der höheren Komplexität, die Anleihen gegenüber Aktien mit sich bringen. Die Integration von Nachhaltigkeit in Portfolios ist nur einer von vielen Bereichen, in dem BlackRock zuletzt mit einem führenden Index-Anbieter zusammengearbeitet hat, um Paris-Aligned-Benchmark-Strategien für Anleihen zu entwickeln.

Zweifellos, der Markt entwickelt sich weiter. Wie könnte die Zukunft der ETF-Kapitalanlage aussehen?

Wenicker: Wir gehen davon aus, dass das Wachstum des ETF-Markts durch mehr Nutzer und Anleger sowie neue Einsatzzwecke für Anleihe-ETFs getrieben wird. Wie Frau Shulman eingangs bereits erwähnte, sehen wir eine Zunahme beim Unit Lending, also dem Verleih von ETF-Anteilen, wodurch sich die Liquidität der in Europa notierten ETFs weiter erhöht und für die Anleger eine zusätzliche Renditequelle entsteht.

Wie funktioniert denn das Verleihen von ETF-Anteilen?

Wenicker: Genauer gesagt, müssen wir hier zwei Einsatzmöglichkeiten unterscheiden: Um für ihre Anleger eine bessere Performance zu erzielen, verleihen aktive oder passive Fonds bei einer Wertpapierleihe Teile ihrer Vermögenswerte, also Aktien oder Anleihen, an Dritte, die Entleiher. In der Regel sind es größere Finanzinstitute, die bei ETF-Anbietern anfragen, um Wertpapiere aus einem ETF zu leihen, um die geliehenen Aktien zunächst zu verkaufen und die Aktie zu einem späteren Zeitpunkt günstiger zurückzukaufen und an den Verleiher zurückzugeben. Der ETF-Anbieter erhält für den Leihzeitraum eine Leihgebühr und verlangt gewisse Sicherheiten.

Daneben ist es aber auch möglich, ETF-Anteile selbst zu verleihen. Die Idee des Verleihens an Dritte ist dabei die gleiche, aber hier werden die ETF-Anteile selbst verliehen. Die dabei erzielbare Performance ist mitunter sehr attraktiv – wir sehen zum Beispiel Investoren, die in ETFs allokieren, um die Anteile dann zu verleihen – die erzielbare Rendite mit einigen der ETFs von BlackRock kann dabei deutlich über der nominalen Kostenquote für ETFs liegen.

Shulman: Darüber hinaus hat der Leihmarkt für ETFs und ETF-Anteile von der Entstehung eines Markts für festverzinsliche ETF-Repo-Geschäfte profitiert – eine wachsende Zahl von Banken bewertet und handelt mit festverzinslichen ETFs. Dies hat es den Anlegern von festverzinslichen Wertpapieren ermöglicht, ihre Performance zu verbessern, indem sie ETF-Repo-Geschäfte direkt mit den Banken abwickeln, anstatt eine Wertpapierleihstelle einzuschalten – und damit sozusagen den Zwischenhändler zu umgehen.

Letzte Frage: Was ist zukünftig in technologischer Hinsicht bei Fixed-Income-ETFs zu erwarten?

Wenicker: Bei der zunehmenden Verfügbarkeit von festverzinslichen Wertpapieren in ETFs sowie von weiteren indexbasierten Produkten hören die Neuerungen nicht auf. Hinzu kommen das Wachstum des elektronischen Handels, Innovationen bei Preisstrategien und der Einsatz von Algorithmen zur noch schnelleren und besseren Formierung von Wertpapierkörben für die Entwicklung und Umsetzung von ETFs. Die weitreichenden technologischen Verbesserungen verändern die Art und Weise, wie Anleger Zugang zu den Märkten für Unternehmensanleihen erhalten.

Kurz gesagt: Anleihe-ETFs dienen in einem Umfeld, in dem traditionellere Anleiheinstrumente zu kämpfen haben, zur leistungsfähigen Diversifizierung. Wir sind daher davon überzeugt, dass ETFs für Anleger, die Zugang zu den Anleihemärkten suchen und sich dort zurechtfinden wollen, zukünftig eine noch wichtigere Rolle spielen werden.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Risikohinweise

Kapitalrisiko. Der Wert von Anlagen und die daraus erzielten Erträge können sowohl steigen als auch fallen und sind nicht garantiert. Anleger erhalten den ursprünglich angelegten Betrag möglicherweise nicht zurück.

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für aktuelle oder zukünftige Ergebnisse und sollte nicht der einzige Faktor sein, der bei der Auswahl eines Produkts oder einer Strategie berücksichtigt wird.

Änderungen der Wechselkurse zwischen Währungen können dazu führen, dass der Wert von Anlagen sinkt oder steigt. Bei Fonds mit höherer Volatilität können die Schwankungen besonders ausgeprägt sein, und der Wert einer Anlage kann plötzlich und erheblich fallen. Steuersätze und die Grundlagen für die Besteuerung können sich von Zeit zu Zeit ändern.

BlackRock hat nicht geprüft, ob sich diese Anlage für Ihre individuellen Bedürfnisse und Ihre Risikobereitschaft eignet. Die angezeigten Daten sind nur eine zusammenfassende Information. Eine Anlageentscheidung sollte auf Grundlage des jeweiligen Prospekts getroffen werden, der beim Manager erhältlich ist.

Rechtliche Informationen

Im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) herausgegeben von BlackRock (Netherlands) B.V., einem Unternehmen, das von der niederländischen Finanzmarktaufsicht zugelassenen ist und unter ihrer Aufsicht steht. Eingetragener Firmensitz: Amstelplein 1, 1096 HA, Amsterdam, Tel.: +31(0)-20-549-5200. Handelsregister Nr. 17068311. Zu Ihrem Schutz werden Telefonate üblicherweise aufgezeichnet.

Alle hier angeführten Analysen wurden von BlackRock erstellt und können nach eigenem Ermessen verwendet werden. Die Resultate dieser Analysen werden nur bei bestimmten Gelegenheiten veröffentlicht. Die geäußerten Ansichten stellen keine Anlageberatung oder Beratung anderer Art dar und können sich ändern. Sie geben nicht unbedingt die Ansichten eines Unternehmens oder eines Teils eines Unternehmens innerhalb der BlackRock-Gruppe wieder, und es wird keinerlei Zusicherung gegeben, dass sie zutreffen.

Dieses Dokument dient nur Informationszwecken. Es stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zur Anlage in einen BlackRock Fonds dar und wurde nicht im Zusammenhang mit einem solchen Angebot erstellt.

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