Deka-Chefvolkswirt Ulrich Kater
Die Goldenen Zwanziger
Aktualisiert am 05.03.2020 - 14:46 Uhr
Frauen testen im Jahr 1920 Autos: Nach dem ersten Weltkrieg erholte sich die Weltwirtschaft.
Vor hundert Jahren erlebte die Weltwirtschaft eine Blütezeit. Die 1920er Jahre gingen sogar als „Goldene Zwanziger“ in die Geschichte ein. Deka-Chefvolkswirt Ulrich Kater erklärt, welche Parallelen es aus makroökonomischer Sicht zur Gegenwart gibt.
Die Crash-Angste sitzen heute allen Marktteilnehmern im Nacken, so dass trotz atemberaubender Entwicklung von goldener Sorglosigkeit nicht die Rede sein kann. Währungssystem, Demografie, China: die Unterschiede zu den letzten Zwanzigern sind wohl größer als die Gemeinsamkeiten.
Wir haben heute unsere ganz eigenen Probleme. Der weltweite Wohlstand ist so hoch wie nie zuvor – trotzdem steigt das Unbehagen. Unbehagen darüber, wie dieser Wohlstand verteilt ist, und ob er überhaupt andauern, geschweige denn noch vermehrt werden kann.
Politisch wird die Welt zurzeit in neue Machtzonen aufgeteilt, was die geopolitischen Einflüsse auf Wirtschaft und Börsen erhöht – die neuen Spannungen...
Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
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Die Crash-Angste sitzen heute allen Marktteilnehmern im Nacken, so dass trotz atemberaubender Entwicklung von goldener Sorglosigkeit nicht die Rede sein kann. Währungssystem, Demografie, China: die Unterschiede zu den letzten Zwanzigern sind wohl größer als die Gemeinsamkeiten.
Wir haben heute unsere ganz eigenen Probleme. Der weltweite Wohlstand ist so hoch wie nie zuvor – trotzdem steigt das Unbehagen. Unbehagen darüber, wie dieser Wohlstand verteilt ist, und ob er überhaupt andauern, geschweige denn noch vermehrt werden kann.
Politisch wird die Welt zurzeit in neue Machtzonen aufgeteilt, was die geopolitischen Einflüsse auf Wirtschaft und Börsen erhöht – die neuen Spannungen im Nahen Osten zu Jahresbeginn sprechen hier eine klare Sprache. Die Weltwirtschaft muss eine Transformation in eine nachhaltigere Funktionsweise hinbekommen – was mit Chancen, aber auch mit Unsicherheit und Entwertungen von Vermögensgegenständen verbunden ist.
Zudem ist die Makroökonomie aus dem Tritt geraten. Technologische Entwicklungen wie die Digitalisierung und demografische Veränderungen mit einem immer stärkeren Arbeitskräftemangel lassen Inflation und Zinsen aus den Fugen geraten. Die Notenbanken müssen ihre Haltung hierzu erst noch finden, denn die bisherigen spontanen Antworten von negativen Zinsen und Anleihekäufen erweisen sich mehr und mehr als zumindest unvollkommen, wenn nicht gar falsch.
Wir müssen also nicht fürchten, dass uns mit vollzogenem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union oder einer Abwahl von US-Präsident Donald Trump die Themen ausgehen. Wir müssen nur aufpassen, dass wir im Eifer des Gefechts gegen die vielen Herausforderungen nicht den erstbesten Scheinlösungen erliegen, die uns die vielen Vereinfacher heute präsentieren.
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