MFS-Stratege Robert M. Almeida
Ein Jahr wie kein anderes
Aktualisiert am 30.09.2021 - 12:50 Uhr
Robert Almeida ist als Stratege beim Vermögensverwalter MFS Investment Management tätig. Foto: MFS IM
So enorme Aufschwünge wie aktuell gab es auf den Aktienmärkten vor Corona erst fünfmal, sagt MFS-Chef-Stratege Robert M. Almeida, und zwar ausschließlich während der Großen Depression in den 1930ern. Das lässt den derzeitigen Bullenmarkt noch extremer erscheinen.
Märkte mögen kurzsichtig sein, aber sie sind nicht dumm. Man muss kein Volkswirt sein, um zu verstehen, dass das amerikanische Wirtschaftswachstum wohl deutlich zulegen wird – ausgelöst durch die Kombination aus einer extrem hohen Sparquote (dank staatlicher Transfers nach Corona) und dem Nachfragestau bei den Verbrauchern nach über einem Jahr Lockdown.
Abbildung 2: Enorme Ersparnisse durch Konjunkturprogramme
Zykliker einstweilen vor Titeln mit stabilem Gewinnwachstum
Die meisten Investoren denken kurzfristig, was sich wohl niemals ändern wird. Es überrascht deshalb nicht, dass die Kurzfristprognosen des Marktes...
Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
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Märkte mögen kurzsichtig sein, aber sie sind nicht dumm. Man muss kein Volkswirt sein, um zu verstehen, dass das amerikanische Wirtschaftswachstum wohl deutlich zulegen wird – ausgelöst durch die Kombination aus einer extrem hohen Sparquote (dank staatlicher Transfers nach Corona) und dem Nachfragestau bei den Verbrauchern nach über einem Jahr Lockdown.
Abbildung 2: Enorme Ersparnisse durch Konjunkturprogramme
Zykliker einstweilen vor Titeln mit stabilem Gewinnwachstum
Die meisten Investoren denken kurzfristig, was sich wohl niemals ändern wird. Es überrascht deshalb nicht, dass die Kurzfristprognosen des Marktes sehr viel besser sind als seine Mittel- und Langfristprognosen. Genau deshalb denken wir stets längerfristig.
Irgendwann kommt stets der Punkt, an dem auch die Märkte nicht mehr nur auf die aktuellen Wirtschaftszahlen achten. Man wird sich fragen, was mit den Fundamentaldaten geschieht, wenn sich die Geld- und Fiskalpolitik wieder normalisiert.
Wenn sich die Vergangenheit wiederholt, wird man auch diesmal wieder in wenig konjunktursensitive Titel mit stabilem Gewinnwachstum umschichten. Sie machen daher auch viele unserer Kernpositionen aus. Die große Zeit der Zykliker ist dann vorbei. Zu Beginn eines Konjunkturzyklus liegen sie oft vorn, doch auf Dauer setzen sich die Langfristtrends wieder durch. Geduldige Investoren werden belohnt, wenn der Konjunkturzyklus erwachsen wird.
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