Übersicht: ESG Social

Wie nachhaltig ist das deutsche Fondsuniversum aufgestellt? Das hat Scope untersucht. Besonders in einer Kategorie hat sich dabei zuletzt einiges getan.

Nach Einführung der EU-Offenlegungsverordnung gibt es weiterhin viele Unklarheiten in Bezug auf nachhaltige Kapitalanlagen und ihre Kategorisierung. Dies gilt gerade auch auf Seiten kleinerer und mittelgroßer Asset Manager. Spezialisierte Dienstleister bieten pragmatische Unterstützung, um Artikel-8- und -9-Fonds regulierungssicher zu konzipieren, wie Jörg Stotz erläutert.

Die Finanzaufsicht Bafin hat in einer Studie untersucht, wie Kapitalverwaltungsgesellschaften Daten und Ratings zur Nachhaltigkeit bewerten. Die Ratings sind demnach teuer und die Datenqualität verbesserungswürdig. Eine Lösung sei jedoch in Sicht.

Unternehmen profitieren davon, wenn sie soziale Fragen ernst nehmen. Eine bessere Arbeitsmoral und höhere Motivation der Mitarbeiter können beispielsweise die Produktivität und Rentabilität steigern – was gut für die Aktionäre ist, wie Sindhu Janakiram, ESG-Analyst bei BNP Paribas Asset Management, erläutert.

Mit der jüngsten UN-Klimakonferenz ist der Abschied von Öl, Gas und Kohle näher gerückt. Aufgrund vieler Verzögerungen ist der Einstieg in die erneuerbaren Energien für Anleger gerade jetzt günstig, analysiert Thibaut Clisson, Climate Change Lead bei BNP Paribas Asset Management.

Steigende Zinsen, Änderungen der Regulierung, schwankende und schnell wieder sinkende Input-Kosten – noch nie wurde so viel Geld in saubere Energien investiert und noch nie waren die Herausforderungen so groß wie zuletzt, berichten Alix Chosson, Lead ESG Analyst for Environmental Research & Investments, und Nicolas Rutsaert, Senior Equity Analyst bei Candriam.

Die Bayerische setzt auf KI und Cashback sowie „Nachhaltigkeit ohne erhobenen Zeigefinger“ im Eltif-Mantel. Über die aktuellen Produktneuheiten aus München sprach DAS INVESTMENT mit Vertriebsvorstand Martin Gräfer und Daniel Regensburger, Co-Chef der Öko-Marke Pangaea Life in einem Doppel-Interview.

Eine Umfrage der Wirtschaftskanzlei Simmons & Simmons unter Finanzunternehmen hat deren Einstellung zu den ESG-Anforderungen abgefragt. Dabei zeigt sich: Die positiven Aspekte werden zwar gesehen – wenn es um die Umsetzung geht, geschieht diese aber eher aus Pflichtgefühl. Und das hat einen einfachen Grund.

Die Versicherer am deutschen Markt strengen sich stärker an, um mit detaillierten Fakten ihre Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit publik zu machen. Das gilt vor allem für die Themen Umweltschutz und gute Unternehmensführung. Nachholbedarf haben sie jedoch bei konkreten Angaben zum sozialen Bereich.

Mark Branson, Chef der Bafin, hat die EU-Taxonomie sehr scharf kritisiert. Die Idee sei gut gemeint, verfehle jedoch ihr Ziel. Unterstützung für seine deutlichen Worte erhält er vom Bundesverband Finanzdienstleistung AfW.

Deutschland ist seit diesem Jahr größter Emittent von Green Bonds – und überholt damit den bisherigen Spitzenreiter. Die Bundesrepublik hatte einen Anteil von 20,3 Prozent an den EU-weit neuen ESG-Finanzierungen im ersten Halbjahr 2023.

Homeoffice reduziere den Stromverbrauch am Firmenstandort nicht, ein Fairtrade-Siegel sei „Greenwashing in Reinkultur“ und viele Schüler-BU-Tarife seien ein Image-Risiko: In seinem Vortrag „ESG – gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht“ räumt Michael Franke mit Nachhaltigkeits-Klischees auf.

Die Fondslandschaft ist in Bewegung, die Gesellschaften bringen laufend neue Anlageprodukte auf den Markt. Wir berichten wöchentlich über Neuheiten und Änderungen bei Fonds und ETFs. Diese Woche ist ein Fonds mit Fokus auf nachhaltigen Schwellenländeranleihen mit dabei.

Der Begriff Nachhaltigkeit ist für manche Deutsche zum Reizwort geworden. Dennoch ist dieses Thema für die Mehrheit der Teilnehmer einer Umfrage unter potenziellen Kunden von Versicherern ein wichtiges Kriterium für ihre Kaufentscheidung. Sie wünschen sich auch ein stärkeres Engagement der Branche.

Eine Studie von den Fondsfrauen in Zusammenarbeit mit der Universität Mannheim und KPMG hat wiederholt den Status Quo von Gender Diversity in der Asset-Management-Industrie untersucht. Dabei zeigte sich: Obwohl die Finanzindustrie langsam ihr schlechtes Image unter jungen Frauen verliert, gibt es weiterhin geschlechterspezifische Ungleichheiten.

Versicherungen sind per se nachhaltig, weil sie den Kunden langfristig ihre Sorgen abnehmen. Das betonen zumindest viele Chefs der Assekuranz. Für Deutschlands Verbraucher ist dieser Zusammenhang aber nicht ganz so eindeutig. Das Öko-Engagement droht deshalb, als Greenwashing aufgefasst zu werden.