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Aktualisiert am 09.01.2019 - 09:01 Uhrin Ausblick der Fondsindustrie auf das Jahr 2019Lesedauer: 4 Minuten

Fonds-Vertrieb 2019 „Interessant sind vor allem Spezialsegmente“

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Das Thema Nachhaltigkeit, also ESG, hat ja nun schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel und wird immer wieder mal hervorgeholt. Was ist dieses Mal anders?

Dilg: Aktieninvestoren – nicht nur in Deutschland – denken zunehmend darüber nach, wie sich ihre Investitionen auf die Gesellschaft auswirken.

Des Weiteren wächst das Interesse an speziellen Fonds mit einem klaren Investitionsfokus, zum Beispiel den UN-Nachhaltigkeitszielen. Es besteht hier ein gewaltiger Investitionsbedarf. Kunden wollen jedoch wettbewerbsfähige Erträge und gleichzeitig einen positiven Einfluss auf den Klimawandel, Gesundheit oder die Selbstbestimmung von Frauen haben.

Welcher Ansatz für ESG ist Ihrer Meinung nach der beste? Wann gibt es endlich Standards?

Dilg: Eine einheitliche Begriffsfindung ist durchaus nicht einfach. Wir sind der Meinung, dass eine ESG-Bewertung Teil jeder Investmententscheidung sein muss. Die Integration von ESG und verantwortungsvolles Handeln stehen für uns als Aktionär im Mittelpunkt. Unsere Analysten identifizieren und bewerten ESG-Risiken sowie Chancen im Rahmen des Researchprozesses und nutzen diese Erkenntnisse, um die Investition zu bewerten. Gegebenenfalls arbeiten wir direkt mit Unternehmen zusammen, um deren Umwelt-, Sozial- und Governance-Praktiken zu verbessern.

Für Investoren ist es wichtig, durch persönliche Gespräche mit den Fondsmanagern herauszufiltern, wie deren Investmentstil geprägt ist, damit man nicht von unterschiedlichen Voraussetzungen ausgeht.

Nennen Sie mir bitte ein Thema, das 2019 besonders wichtig für die Fondsbranche wird oder ist.

Dilg: Die Fondsbranche muss die Innovation weiter vorantreiben, und diese fängt klar beim Kunden an. Wir sehen viele interessante Lösungen, aber diese müssen die Bedürfnisse der Kunden treffen, zum Beispiel an mehr Transparenz. Hier geht es nicht nur um Investment-Strategie, sondern auch darum, wie Asset Manager einen Mehrwert darstellen können.

Zum Beispiel wird die Debatte um so genannte ‚FlexFee Lösungen‘ weitergeführt werden. Der Kunde zahlt passiv-ähnliche Gebühren für Marktperformance und nur mehr, wenn der Manager auch einen klaren Mehrwert generiert. Wichtig ist jedoch, dass wir dem Kunden keinen Ansatz vorschreiben, sondern, dass Kunden selbst entscheiden, ob sie einen festen oder flexiblen Kostensatz bevorzugen.

Ist Donald Trump Ende 2019 immer noch Präsident?

Dilg: Die Kongresswahlen im November haben die politische Situation in den USA noch interessanter gemacht, in die Zukunft sehen kann jedoch leider keiner. Für uns ist es wichtig die politische Lage im Blick zu halten, um unseren Kunden besser beraten zu können.

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