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Alliance Bernstein zu US-Halbzeitwahlen Trump regiert auch ohne Kongress

Sieht den US-Kongresswahlen entspannt entgegen: Scott Krauthamer, Globaler Leiter für Aktien-Produktmanagement und Strategien bei Alliance Bernstein (AB)
Sieht den US-Kongresswahlen entspannt entgegen: Scott Krauthamer, Globaler Leiter für Aktien-Produktmanagement und Strategien bei Alliance Bernstein (AB) | Foto: Alliance Bernstein

Wer den US-Kongress (also Repräsentantenhaus und Senat) kontrolliert, kann bedeutende politische und regulatorische Entscheidungen beeinflussen – ein Faktor, der für Anleger und Portfoliomanager nicht unbedeutend ist. Zudem können sich Wahlergebnisse auf bestimmte Sektoren des Aktienmarktes auswirken, indem sie beispielsweise einzelne Industriezweige begünstigen, etwa durch Staatsinvestitionen in Bau und Infrastruktur oder regulatorische Auflagen.

Aber ob die parteiliche Färbung des Kongresses Anlagenerträge auch langfristig bestimmen kann, ist eher anzuzweifeln. Letztendlich steht die politische Bedeutung der US-Präsidentschaftswahlen im Vordergrund. Eine Fülle von Analysen zeigt: Es gibt keine erhebliche Korrelation zwischen der Partei, die im Weißen Haus die Kontrolle hat, und der Höhe der Aktienerträge.

Wir haben drei Szenarien für die Wahlausgänge im November erstellt und ihre potenziellen Auswirkungen auf die US-Kapitalmärkte analysiert. Folgende Möglichkeiten ergeben sich aus den unterschiedlichen Konstellationen:

1. Szenario: Ein gespaltener Kongress

Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Partei eines amtierenden US-Präsidenten bei den Zwischenwahlen Sitze verliert. Bei jedem der letzten drei Urnengänge – in den Jahren 2006, 2010 und 2014 – eroberte die Oppositionspartei eine oder beide Kammern des Kongresses.

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Jüngste Umfragen deuten darauf hin, dass dieser Trend sich in diesem Jahr fortsetzen wird. Historisch gesehen hat sich der US-Aktienmarkt stets gut gehalten, wenn sich zwei Parteien die Macht im Kongress in Washington teilten (Abbildung 1). Daher besteht Grund zu der Annahme, dass die Märkte aufatmen würden, wenn die Wahl zu einem gespaltenen Kongress führen sollte.

Denn: Ein gespaltener Kongress würde wahrscheinlich bis zur nächsten Präsidentschaftswahl im Jahr 2020 keine nennenswerte Gesetzgebung verabschieden. Angesichts der starken US-Konjunktur und der bislang relativ robusten Börse können wir damit rechnen, dass die Märkte gut auf dieses Ergebnis reagieren.

Besonders Aktien aus dem Gesundheitssektor dürften sich im Falle einer Machtteilung gut entwickeln. Grund: Bei dieser Konstellation ist es nicht wahrscheinlich, dass an der Gesetzgebung zum „Affordable Care Act“ oder zur Preisgestaltung für Arzneimittel wesentliche Änderungen vorgenommen werden. Zudem würde eine geteilte Regierung vermutlich auch die Steuerausgaben, zum Beispiel bei Infrastrukturausgaben, bremsen und geplante weitere Steuersenkungen verzögern. Das könnte die Renditen der US-Treasuries unter Druck setzen.

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