"Frauen müssen sich verstärkt mit dem Thema Alterssicherung auseinandersetzen"
Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach.
Frage: In der gesellschaftspolitischen Debatte wird viel über die Jugend und die ältere Bevölkerung gesprochen. Die Jahrgänge dazwischen - die 30- bis 59-Jährigen – wurden bislang kaum untersucht. Sie haben nach der Situation, den Wünschen und Sorgen dieser Generation gefragt. Was sind die zentralen Ergebnisse?
Renate Köcher: Die mittlere Generation hat zurzeit das Empfinden, in einer weitgehend gefestigten Situation zu leben. Die große Mehrheit geht davon aus, dass die eigene wirtschaftliche Lage stabil ist oder sich in den kommenden Jahren verbessern wird. Auch der eigene Arbeitsplatz wird von der großen Mehrheit für sicher gehalten. Die Befindlichkeit ist dank der robusten Verfassung der deutschen Wirtschaft und des Arbeitsplatzausbaus der letzten Jahre deutlich besser als in vielen anderen europäischen Ländern.
Frage: Dann wird es der „Generation Mitte“ in Zukunft ebenso gut ergehen wie den heutigen Rentnern?
Köcher: Was diese Generation fürchtet, sind vor allem gesundheitliche Beeinträchtigungen und Risiken – für sich selbst wie in Bezug auf Angehörige – sowie die langfristigen Risiken für den eigenen Lebensstandard. So machen sich 55 Prozent Sorgen, ob sie ihren Lebensstandard im Alter halten können.
Knapp jeder Zweite fürchtet die Geldentwertung und deren Auswirkungen auf die eigenen Rücklagen. Jeder Fünfte erwartet sogar, seinen Lebensunterhalt im Alter nicht aus eigenen Mitteln bestreiten zu können, sondern auf die Unterstützung durch den Staat oder Angehörige angewiesen zu sein. Diese Sorgen haben besondere Bedeutung, da für diese Generation finanzielle Unabhängigkeit außerordentlich wichtig ist.
Frage: Gibt es Unterschiede zwischen Männer und Frauen beziehungsweise Vätern und Müttern?
Köcher: Frauen schalten ja über Jahre, teilweise über viele Jahre zugunsten der Familie beruflich zurück. Viele bleiben auch nach der Familienphase bei einer Teilzeitbeschäftigung – mit gravierenden Auswirkungen auf die eigenen Rentenansprüche.
Den meisten ist durchaus bewusst, dass sie für den Fall, dass die Beziehung scheitert, dann in der Regel finanziell nicht ausreichend abgesichert sind. Es ist daher bemerkenswert zu sehen, dass der Gedanke an die eigene Alterssicherung bei den Entscheidungen über die eigene Berufstätigkeit nur eine untergeordnete Rolle spielt.
Renate Köcher: Die mittlere Generation hat zurzeit das Empfinden, in einer weitgehend gefestigten Situation zu leben. Die große Mehrheit geht davon aus, dass die eigene wirtschaftliche Lage stabil ist oder sich in den kommenden Jahren verbessern wird. Auch der eigene Arbeitsplatz wird von der großen Mehrheit für sicher gehalten. Die Befindlichkeit ist dank der robusten Verfassung der deutschen Wirtschaft und des Arbeitsplatzausbaus der letzten Jahre deutlich besser als in vielen anderen europäischen Ländern.
Frage: Dann wird es der „Generation Mitte“ in Zukunft ebenso gut ergehen wie den heutigen Rentnern?
Köcher: Was diese Generation fürchtet, sind vor allem gesundheitliche Beeinträchtigungen und Risiken – für sich selbst wie in Bezug auf Angehörige – sowie die langfristigen Risiken für den eigenen Lebensstandard. So machen sich 55 Prozent Sorgen, ob sie ihren Lebensstandard im Alter halten können.
Knapp jeder Zweite fürchtet die Geldentwertung und deren Auswirkungen auf die eigenen Rücklagen. Jeder Fünfte erwartet sogar, seinen Lebensunterhalt im Alter nicht aus eigenen Mitteln bestreiten zu können, sondern auf die Unterstützung durch den Staat oder Angehörige angewiesen zu sein. Diese Sorgen haben besondere Bedeutung, da für diese Generation finanzielle Unabhängigkeit außerordentlich wichtig ist.
Frage: Gibt es Unterschiede zwischen Männer und Frauen beziehungsweise Vätern und Müttern?
Köcher: Frauen schalten ja über Jahre, teilweise über viele Jahre zugunsten der Familie beruflich zurück. Viele bleiben auch nach der Familienphase bei einer Teilzeitbeschäftigung – mit gravierenden Auswirkungen auf die eigenen Rentenansprüche.
Den meisten ist durchaus bewusst, dass sie für den Fall, dass die Beziehung scheitert, dann in der Regel finanziell nicht ausreichend abgesichert sind. Es ist daher bemerkenswert zu sehen, dass der Gedanke an die eigene Alterssicherung bei den Entscheidungen über die eigene Berufstätigkeit nur eine untergeordnete Rolle spielt.
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