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Strategiegespräch „Das Thema Pflege geht jeden an“

in VersicherungenLesedauer: 7 Minuten
Frank Lamsfuß, Vertriebsvorstand der Barmenia (Foto: Daniel Schmitt)
Frank Lamsfuß, Vertriebsvorstand der Barmenia (Foto: Daniel Schmitt)
DAS INVESTMENT.com: In der Lebensversicherung sind Neugeschäft, Ergebnis vor Verwendung und der Jahresüberschuss 2013 zurückgegangen. In der Krankenversicherung gab es ein Minus bei den Beitragseinnahmen – wenig erfreulich. Was war jeweils der Grund hierfür?

Frank Lamsfuß:
Zuerst sollte man festhalten, für wen das nicht erfreulich ist. Das Minus bei den Beitragseinnahmen in der Krankenversicherung lag bei 0,4 Prozent. Das ist aus Kundensicht erst mal eine positive Entwicklung. Einer der zwei Hauptgründe für den Rückgang sind zum einen nämlich die Beitragsanpassungen zum 1. Januar 2013 gewesen.

Hier sind fast alle Tarife stabil geblieben, bei einigen konnten wir sogar die Beiträge senken. Daher gab es für die Barmenia keine positiven Impulse auf die Beitragsentwicklung, der Kunde hat aber profitiert.

Der zweite Grund liegt in der Einführung des Notlagentarifs zum 1. August 2013, was sich natürlich in den Beitragseinnahmen auch bemerkbar gemacht hat.

Das schwierige Marktumfeld im Bereich der Krankenvollversicherung hat das Übrige dazu beigetragen, dass es uns nicht gelungen ist, die Beitragseinnahmen weiter auszubauen. Wie gesagt, aus Sicht des Kunden aber ein positiver Effekt, der sich auch in diesem Jahr fortgesetzt hat, da wir zum 1. Januar 2014 keinen einzigen Tarif erhöht haben.

Auch in der Leben-Sparte ging es runter.


In der Lebensversicherung darf man das Jahr 2013 nicht so isoliert betrachten. Denn hier muss man berücksichtigen, dass wir im Dezember 2012 auf Unisex-Tarife umgestellt haben. Dank der resultierenden Vorzieheffekte war 2012 ein extrem erfolgreiches Jahr. Insbesondere das erste Quartal 2013 verlief vertrieblich gesehen dagegen sehr verhalten.

Insgesamt sind wir aber nicht unzufrieden. Wenn man sich die Entwicklung bei den laufenden Beiträgen anschaut, die für uns die entscheidende Rolle spielen, dann lagen wir mit einem Plus von 2,1 Prozent deutlich über dem Markt. In das Jahr 2014 sind wir gut gestartet. Wir sehen in allen Sparten über alle Vertriebswege hinweg erfreuliche Steigerungen.

Welche Produkte sorgen hierfür?

In der Krankenvollversicherung fokussieren wir uns auf Tarife für das sogenannte Qualitätssegment. Dazu gehören zum Beispiel Ärzte sowie Angestellte, die aus der gesetzlichen Krankenversicherung in die PKV wechseln.

Bei Letzteren lag unser Marktanteil 2013 bei knapp 10 Prozent. Im ersten Quartal 2014 lagen wir schon deutlich darüber. Hier kann man erkennen, dass unsere Tarife sehr gut positioniert sind.

Worauf legen Kunden aus diesen Qualitätssegmenten besonderen Wert?

Gerade Ärzte achten sehr auf den Leistungsumfang der Tarife und können Leistungslücken dank ihrer Erfahrung schnell erkennen. Wichtig ist außerdem ein guter Kundenservice. Seit Ende der 90er Jahre haben wir für uns die Leitlinie ausgerufen, Serviceversicherer Nummer 1 im Markt zu werden. Ich denke, hier sind wir richtig gut aufgestellt.

Was macht für Sie guten Service aus?

Der Servicegedanke wird bei uns sehr stark gelebt und auch kontrolliert. Daher ist er auch im Kopf jedes einzelnen Mitarbeiters verwurzelt. Das muss auch so sein, ansonsten funktioniert es nicht. Und dann sind es oft ganz profane Dinge, die einen guten Service ausmachen.

Zum Beispiel, dass bei uns Telefone nicht länger als dreimal klingeln, dass wir nur sehr wenig weiterverbinden müssen, da unsere Mitarbeiter ein hohes Ausbildungsniveau haben und daher in der Lage sind, die meisten Kundenanfragen fallabschließend zu beantworten.

Worauf wir auch großen Wert legen, sind kurze Servicezeiten. So bieten wir etwa einen 24-Stunden-Service in der Antragsprüfung. Jeder Vertriebspartner kann sich sicher sein, dass wir den eingereichten Antrag innerhalb von einem Tag prüfen und dann auch policieren.
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