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„Unglauben und Abscheu“ Vermittlerverband AfW kritisiert Werbespot der HUK24

Norman Wirth unterzeichnete als geschäftsführender Vorstand des AfW die Stellungnahme gegen das Werbevideo aus dem Hause HUK Coburg
Norman Wirth unterzeichnete als geschäftsführender Vorstand des AfW die Stellungnahme gegen das Werbevideo aus dem Hause HUK Coburg

„Mit Unglauben und Abscheu haben wir den aktuell aus Ihrem Hause kommenden Werbespot für die Kfz-Versicherung der HUK24 zur Kenntnis genommen“, heißt es in einer Stellungnahme des Vermittlerverbands AfW, gerichtet an die HUK-Coburg Versicherungsgruppe. Stein des Anstoßes ist das Bild der Versicherungsbranche, das in einem Werbevideo des hauseigenen Direktversicherers transportiert wird. Das Video, mit dem der Versicherer seit rund drei Wochen auf Youtube wirbt, spielt mit dem Klischee des unmäßige Partys feiernden Versicherungsvertreters, der sich mit Provisionen der Anbieter ein schönes Leben macht – Champagner, Pool und Prostituierte inbegriffen. All das sei bei der HUK Coburg nicht zu finden, lautet die Werbebotschaft – was wiederum die Preise des Versicherers besonders günstig mache.

„Verzerrtes Bild“

Ein Nackenschlag gegen die Branche, empört sich der AfW. In dem Clip würden „Kollegen und Mitbewerber in abwertender und fast schon sittenwidriger Weise in Sippenhaft für einige schwarze Schafe der Branche aus der Vergangenheit genommen“. Die HUK Coburg erneuere das „verzerrte Bild der Versicherungsbranche“ und spiele damit „nörgelnden ‚Verbraucherschützern‘“ in die Karten. Und nicht nur ihnen. Auch für die immer zahlreicher auf den Markt strömenden Insurtechs, also Internet-Anbietern von Versicherungen, die Abschlüsse rein auf elektronischem Wege ermöglichen, sei das Video ein gefundenes Fressen: Viele von ihnen lockten Kunden mit dem Versprechen, Provisionen direkt an diese weiterzuleiten – allerdings auf Kosten des Service: Mit dem HUK Coburg-Video erhielten solche Anbieter gleich noch ein zusätzliches Argument in die Hände gespielt.

Der AfW verweist in seiner wütenden Stellungnahme auf den Verhaltenskodex für den Vertrieb, den der Branchenverband GdV aufgestellt und dem sich auch die HUK Coburg verpflichtet hat: Der Versicherer habe gegen klare Grundsätze verstoßen. Er solle das provokante Video umgehend vom Netz nehmen und sich zu dem provokanten Video äußern. Auch den GdV und die Beratungsgesellschaft PwC, die die Einhaltung der vom GdV erstellten Wohlverhaltensregeln bei der HUK Coburg überprüft und für in Ordnung befunden hat, fordert der AfW zu Stellungnahmen auf.

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Wunder Punkt der Branche

Inzwischen hat die HUK Coburg reagiert: Das Video wurde heute Vormittag vom Netz genommen.

Auf entsprechende Beiträge reagiert die Versicherungsbranche mittlerweile allergisch. So geriet vor einigen Monaten ein Werbeclip des Versicherers Ideal zum Stein des Anstoßes. Das Video, in dem unter anderem ein Dildo zum Einsatz kommt, rücke Versicherer in ein ungünstiges Licht, empörten sich Kritiker: Dabei habe die Branche aktuell hart damit zu kämpfen, ihr Image, das im Zuge von Skandalen wie den sogenannten Lustreisen des Versicherers Ergo gelitten hat, gerade zu rücken.

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