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Vermögensverwalter über Vertical Farming Gemüseanbau von morgen

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Bei allen Vorteilen des Vertical Farmings darf man sich davon allerdings keine Wunder versprechen. Die innovative Technologie ist gut geeignet für den Anbau von Gemüse vor Ort beim Verbraucher, für die Produktion großer Mengen von Reis, Getreide oder Kartoffeln ist sie kaum geeignet. Das Problem, dass eine weiterwachsende Weltbevölkerung ernährt werden will, lässt sich damit nicht lösen.

Dennoch sind die Wachstumsaussichten hervorragend. Das gilt zumindest dann, wenn sich folgende Prognose bestätigen sollte: Das Marktforschungsunternehmen Navigant veranschlagt derzeit den Markt für LED-Anwendungen für den Agrarsektor auf rund 800 Millionen Dollar pro annum. Das Volumen soll bis zum Jahr 2027 auf 3,7 Milliarden Dollar steigen. Das würde mehr als eine Vervierfachung bedeuten.

In den westlichen Industriestaaten und Japan bietet sich das Vertical Farming sicherlich vor allem für die Großstädte an, wo wenig oder gar keine Anbauflächen für frisches Gemüse vorhanden sind. In Nippon werden bereits erste leerstehende Fabrikhallen dafür genutzt. Wenn Autos zunehmend aus den Innenstädten verdrängt werden, könnten auch Parkhäuser eine neue Verwendung finden.

Bisher kaum investierbar

Interessierte Anleger müssen allerdings noch abwarten, bis die ersten Anbieter ihr Debut an der Börse feiern. Bislang lässt sich nur indirekt auf das Thema setzen – zum Beispiel durch Investments in LED-Hersteller. Doch dabei handelt es sich nicht um sogenannte Pure Plays – im Gegenteil: Die Nachfrage aus dem Agrarsektor spielt hier noch eine untergeordnete Rolle. Der Erfolg am Aktienmarkt von Beyond Meat hat jedoch trotz der zwischenzeitlichen Korrektur gezeigt, wie lohnenswert das Warten auf einen neuen Trend in der Lebensmittelindustrie sein kann.


Über den Autor:
Oliver Zastrow ist Direktor bei der Albrecht, Kitta & Co. Vermögensverwaltung.

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