ING-Manager im Interview „Wertpapier-Sparpläne sind für uns ein wichtiges Wachstumsfeld“
Thomas Dwornitzak, Leiter Sparen & Anlegen bei ING Deutschland, spricht im Interview über das Sparplan-Angebot seines Hauses.
| Foto: ING Deutschland
DAS INVESTMENT: Die ING Deutschland will zukünftig auf die Ausführungsgebühren bei ETF-Sparplänen verzichten. Bieten Sie die Sparpläne jetzt komplett kostenlos an?
Thomas Dwornitzak: Seit dem 1. April entfällt bei uns die Gebühr für das Ausführen der Sparplanrate von bisher 1,75 Prozent. Bei einer 100-Euro-Monatsrate wurden bisher 1,75 Euro Ausführungsgebühr berechnet. Darauf verzichten wir seit 1. April bei allen unseren über 800 angebotenen ETF-Sparplänen. Sollten die Kundin oder der Kunde den Sparplan verkaufen, wird allerdings eine Ordergebühr fällig.
Niemand hat etwas zu verschenken. Inwiefern rechnet sich das Geschäft für Sie?
Dwornitzak: Wertpapier-Sparpläne sind für uns ein wichtiges Wachstumsfeld. Wir stehen seit langem für das Thema Sparen mit Tagesgeld. Aber damit können unsere Kundinnen und Kunden angesichts der Zinssituation fast...
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DAS INVESTMENT: Die ING Deutschland will zukünftig auf die Ausführungsgebühren bei ETF-Sparplänen verzichten. Bieten Sie die Sparpläne jetzt komplett kostenlos an?
Thomas Dwornitzak: Seit dem 1. April entfällt bei uns die Gebühr für das Ausführen der Sparplanrate von bisher 1,75 Prozent. Bei einer 100-Euro-Monatsrate wurden bisher 1,75 Euro Ausführungsgebühr berechnet. Darauf verzichten wir seit 1. April bei allen unseren über 800 angebotenen ETF-Sparplänen. Sollten die Kundin oder der Kunde den Sparplan verkaufen, wird allerdings eine Ordergebühr fällig.
Niemand hat etwas zu verschenken. Inwiefern rechnet sich das Geschäft für Sie?
Dwornitzak: Wertpapier-Sparpläne sind für uns ein wichtiges Wachstumsfeld. Wir stehen seit langem für das Thema Sparen mit Tagesgeld. Aber damit können unsere Kundinnen und Kunden angesichts der Zinssituation fast keine Rendite mehr erzielen. Wir sehen seit Jahren eine große Nachfrage nach Wertpapier-Sparplänen. Vor allem ETF-Sparpläne werden immer beliebter. Wir investieren gerne in unsere Kundenbeziehung. Denn wir wollen uns als zuverlässiger Bankpartner für Trading ebenso wie für die langfristige Geldanlage positionieren.
Verleiht die ING oder ING Deutschland möglicherweise ETF-Anteile an Interessenten, zum Beispiel an Shortseller?
Dwornitzak: Nein.
Mini-Sparpläne mit einer Sparrate von einem Euro – das klingt sehr kleinteilig. Lohnt sich da überhaupt der Verwaltungsaufwand?
Dwornitzak: Im Februar 2021 liefen gerade mal zwei Prozent aller neuen Wertpapier-Sparpläne mit einer Sparrate von einem Euro. Die durchschnittliche Rate liegt bei uns immer noch bei mehr als 100 Euro. Wir möchten mit dem zeitlich unbefristeten Angebot die Einstiegshürden abschaffen und es allen ermöglichen, regelmäßig in Wertpapiere zu investieren.
Wen wollen Sie mit Ihrem ETF-Sparplanangebot als Kunden ansprechen?
Dwornitzak: Zum einen Kundinnen und Kunden an, die Erfahrung mit Wertpapieren haben und bereits investieren. Zum anderen wollen wir aber natürlich primär den Teil unserer mehr als 7 Millionen Sparkunden ansprechen, die bis jetzt noch nicht in Wertpapiere investiert haben. Dafür wollen wir das Investieren so einfach machen wie das Sparen auf dem Tagesgeldkonto.
Sie wollen jetzt auch Video-Beratung anbieten. Was versprechen Sie sich davon?
Dwornitzak: Damit unterstützen wir vor allem die Kundinnen und Kunden, die nicht genau wissen, in welche Wertpapiere sie konkret investieren sollen. Mit der Komfort-Anlage bieten wir zunächst einmal digitale Unterstützung: Bestandskunden durchlaufen online eine Beratungsstrecke und erhalten anschließend einen Anlagevorschlag aus einem von sieben nachhaltigen ING-Fonds. Beratung, ING-Komfort-Depot und alle Transaktionen sind kostenlos. Fällig wird eine Fondsgebühr von 0,99 Prozent des Kurswertes pro Jahr. Die digitale Anlagestrecke ist das Herzstück unseres neuen Angebots. Wir sind überzeugt, dass die Kundinnen und Kunden damit bereits sehr gut an die Hand genommen werden. Unsere Anlage-Coaches sind ein ergänzender Service. Sie sind bei der Bafin registriert und stehen zunächst einem begrenzten Kundenkreis zur Verfügung – immer dann, wenn Unterstützung beim Durchlaufen der digitalen Anlagestrecke gewünscht wird.
Über den Interviewten:
Thomas Dwornitzak leitet den Bereich Sparen & Anlegen bei der ING Deutschland.