5 Tipps zum Weltspartag So werden die Deutschen vom Spar- zum Vermögensweltmeister
Wolfgang Juds, Geschäftsführer von Credo Vermögensmanagement
Am 30. Oktober ist Weltspartag. An diesem Tag motivieren Banken und Sparkassen vor allem jüngere Kunden mit kleineren Geschenken zum Sparen. Das Sparbuch stand über Jahrzehnte hinweg als das Symbol für sinnvolles Sparen schlechthin. Doch der Spargedanke muss angesichts von Mini-Zinsen neu interpretiert werden. Doch was sind die wichtigsten Tipps für eine erfolgreiche Geldanlage?
1. Sparen ist gut - Investieren ist besser
Die Deutschen gelten als Sparweltmeister! In Deutschland sind die Sparquoten historisch sehr hoch, aber die erwirtschafteten Renditen vieler Anleger sind eher gering. Aufgrund von schlechten Erfahrungen mit Aktien und fehlendem Wissen trauen sich viele Bürger nicht, in andere Anlageklassen zu investieren. Dabei sollten Anleger berücksichtigen, dass es angesichts der historisch niedrigen Zinsen keine sicheren Anlagen mehr gibt. In unruhigen Zeiten greifen Anleger gern zu Anleihen, deren Erträge aber nicht ausreichen, um Risiken ausreichend abzufedern. Trotz aller Schwankungen an den Kapitalmärkten sind Aktien als dynamische Sachwertanlage erste Wahl für die langfristige Kapitalanlage. So erwirtschaften viele Aktiengesellschaften mittlerweile wieder attraktive Dividendenrenditen von durchschnittlich mehr als 3 Prozent und bieten einen gewissen Inflationsschutz.
2. Legen Sie nicht alle Eier in einen Korb!
Obwohl es viele gute Gründe für die Aktie gibt, sollten Anleger sinnvoll streuen. Dieser Grundsatz der Risikostreuung gilt zum einen für die Aufteilung des Vermögens auf verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Renten, Immobilien und Gold als auch für eine Verteilung auf unterschiedliche Titel innerhalb einer Anlageklasse. Das aktuelle Beispiel „Volkswagen“ zeigt eindrucksvoll, wie notwendig eine Risikostreuung ist. Obwohl VW lange als Vorzeigeunternehmen galt und erstaunliche Wachstumsraten vor allem in China vorweisen konnte, hat der Diesel-Skandal gezeigt, welche Risiken bei Einzeltiteln möglich sind. Auch bei den sogenannten „Blue-Chips“, den großen und herausragenden Unternehmen, kann es Verwerfungen geben.
3. Bringen Sie Ihr Depot regelmäßig ins Gleichgewicht!
Die Erfahrung zeigt, dass Prognosen schwierig sind, insbesondere wenn sie die Zukunft betreffen. Die besonders stark kursbeeinflussenden Ereignisse wie der Terroranschlag am 11. September 2001 in New York, die Lehman-Pleite 2008 oder die Euro-Krise in 2012 waren nicht vorherzusehen – und damit auch die Kursbewegungen an den Kapitalmärkten nicht! Eine erprobte Strategie besteht darin, auf Prognosen weitestgehend zu verzichten und mit festen Quoten für die Aufteilung auf verschiedene Anlageklassen zu arbeiten. Sollten Aktien überdurchschnittlich gefallen sein, sollten Sie nach dieser Strategie so viele Aktien oder Aktienfonds kaufen, wie der ursprüngliche Anteil am Gesamtdepot betrug. Wenn die Aktien eine positive Wertentwicklung aufweisen konnten, sollte der Anteil im Depot ebenfalls wieder korrigiert werden. Dazu müssen Aktien oder Fonds anteilig verkauft werden. Diese Anpassung sollte regelmäßig passieren und kann zusätzlich bei besonders heftigen Kursbewegungen vorgenommen werden.
4. Halten Sie an Ihrer Strategie fest!
Gerade in turbulenten Zeiten ist die Versuchung groß, emotional motivierte Anlage-entscheidungen zu treffen. Die Angst vor möglichen Kursverlusten oder die Erwartung, an möglichen Kurssteigerungen zu partizipieren, können starke Motive sein. Üben Sie Selbstdisziplin, Ihre gewählte Strategie durchzuhalten und handeln Sie nach den Regeln, die Sie sich zuvor selbst gegeben haben. Regeln helfen, Anlageentscheidungen so objektiv wie möglich zu treffen. Versuchen Sie in langen Zeiträumen zu denken und sich vor Augen zu führen, dass die Wirtschaft in Zyklen abläuft. Nach jedem Tief kommt wieder ein Hoch – und umgekehrt.
5. Entspannen Sie sich!
Gerade wenn Sie die bisherigen Tipps bereits befolgen, können Sie sich entspannt zurücklegen. Ihre Geldanlage soll auch Spaß machen. Versuchen Sie, sich von Zeit zu Zeit aus der Hektik des Alltags und an den Börsen zu verabschieden. Sie müssen nicht auf jede neue Nachricht zu reagieren. Mit Abstand lassen sich die besseren Entscheidungen treffen. Genießen Sie auch von Zeit zu Zeit die Früchte Ihrer Arbeit und freuen Sie sich an den Ergebnissen der Vergangenheit.
Die Vermögensanlage ist nicht wie ein Sprint, sondern wie ein Marathon. Es kommt auf die Ausdauer und den langen Atem an! Mit der richtigen Strategie und dem regelmäßigen Training lassen sich hervorragende Ergebnisse erzielen. Tipps und Regeln können helfen, das Sie Ihr Ziel erfolgreich und sicher zu erreichen!
Hintergrund
Der erste Weltspartag wurde am 31. Oktober 1926 gefeiert. Damals war das Ziel, den Spargedanken im öffentlichen Bewusstsein zu verankern und in der Bevölkerung zu fördern. Seine Blüte erlebte der Weltspartag in den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts nach dem 2. Weltkrieg. Es war die Zeit des Wiederaufbaus und des Wirtschaftswunders. Heute jedoch ist der Weltspartag in den Industrienationen weitgehend bedeutungslos. Die Reduzierung auf das Sparbuch und die Werbegeschenke für Kinder sind die Hauptgründe für seine Sinnentleerung.
In den Schwellenländern hingegen steht der Gedanke der finanziellen Bildung im Vordergrund. Dort nimmt die Bedeutung des Weltspartags stark zu. Auch in Deutschland wäre eine Offensive für finanzielle Bildung wünschenswert. Der Weltspartag bietet sich geradezu an, diesen Gedanken in der Bevölkerung zu festigen, denn der Informationsbedarf in Finanzangelegenheiten ist so hoch wie nie! Die Tipps können Ihnen in der Praxis helfen, gute Anlageentscheidungen zu treffen.
1. Sparen ist gut - Investieren ist besser
Die Deutschen gelten als Sparweltmeister! In Deutschland sind die Sparquoten historisch sehr hoch, aber die erwirtschafteten Renditen vieler Anleger sind eher gering. Aufgrund von schlechten Erfahrungen mit Aktien und fehlendem Wissen trauen sich viele Bürger nicht, in andere Anlageklassen zu investieren. Dabei sollten Anleger berücksichtigen, dass es angesichts der historisch niedrigen Zinsen keine sicheren Anlagen mehr gibt. In unruhigen Zeiten greifen Anleger gern zu Anleihen, deren Erträge aber nicht ausreichen, um Risiken ausreichend abzufedern. Trotz aller Schwankungen an den Kapitalmärkten sind Aktien als dynamische Sachwertanlage erste Wahl für die langfristige Kapitalanlage. So erwirtschaften viele Aktiengesellschaften mittlerweile wieder attraktive Dividendenrenditen von durchschnittlich mehr als 3 Prozent und bieten einen gewissen Inflationsschutz.
2. Legen Sie nicht alle Eier in einen Korb!
Obwohl es viele gute Gründe für die Aktie gibt, sollten Anleger sinnvoll streuen. Dieser Grundsatz der Risikostreuung gilt zum einen für die Aufteilung des Vermögens auf verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Renten, Immobilien und Gold als auch für eine Verteilung auf unterschiedliche Titel innerhalb einer Anlageklasse. Das aktuelle Beispiel „Volkswagen“ zeigt eindrucksvoll, wie notwendig eine Risikostreuung ist. Obwohl VW lange als Vorzeigeunternehmen galt und erstaunliche Wachstumsraten vor allem in China vorweisen konnte, hat der Diesel-Skandal gezeigt, welche Risiken bei Einzeltiteln möglich sind. Auch bei den sogenannten „Blue-Chips“, den großen und herausragenden Unternehmen, kann es Verwerfungen geben.
3. Bringen Sie Ihr Depot regelmäßig ins Gleichgewicht!
Die Erfahrung zeigt, dass Prognosen schwierig sind, insbesondere wenn sie die Zukunft betreffen. Die besonders stark kursbeeinflussenden Ereignisse wie der Terroranschlag am 11. September 2001 in New York, die Lehman-Pleite 2008 oder die Euro-Krise in 2012 waren nicht vorherzusehen – und damit auch die Kursbewegungen an den Kapitalmärkten nicht! Eine erprobte Strategie besteht darin, auf Prognosen weitestgehend zu verzichten und mit festen Quoten für die Aufteilung auf verschiedene Anlageklassen zu arbeiten. Sollten Aktien überdurchschnittlich gefallen sein, sollten Sie nach dieser Strategie so viele Aktien oder Aktienfonds kaufen, wie der ursprüngliche Anteil am Gesamtdepot betrug. Wenn die Aktien eine positive Wertentwicklung aufweisen konnten, sollte der Anteil im Depot ebenfalls wieder korrigiert werden. Dazu müssen Aktien oder Fonds anteilig verkauft werden. Diese Anpassung sollte regelmäßig passieren und kann zusätzlich bei besonders heftigen Kursbewegungen vorgenommen werden.
4. Halten Sie an Ihrer Strategie fest!
Gerade in turbulenten Zeiten ist die Versuchung groß, emotional motivierte Anlage-entscheidungen zu treffen. Die Angst vor möglichen Kursverlusten oder die Erwartung, an möglichen Kurssteigerungen zu partizipieren, können starke Motive sein. Üben Sie Selbstdisziplin, Ihre gewählte Strategie durchzuhalten und handeln Sie nach den Regeln, die Sie sich zuvor selbst gegeben haben. Regeln helfen, Anlageentscheidungen so objektiv wie möglich zu treffen. Versuchen Sie in langen Zeiträumen zu denken und sich vor Augen zu führen, dass die Wirtschaft in Zyklen abläuft. Nach jedem Tief kommt wieder ein Hoch – und umgekehrt.
5. Entspannen Sie sich!
Gerade wenn Sie die bisherigen Tipps bereits befolgen, können Sie sich entspannt zurücklegen. Ihre Geldanlage soll auch Spaß machen. Versuchen Sie, sich von Zeit zu Zeit aus der Hektik des Alltags und an den Börsen zu verabschieden. Sie müssen nicht auf jede neue Nachricht zu reagieren. Mit Abstand lassen sich die besseren Entscheidungen treffen. Genießen Sie auch von Zeit zu Zeit die Früchte Ihrer Arbeit und freuen Sie sich an den Ergebnissen der Vergangenheit.
Die Vermögensanlage ist nicht wie ein Sprint, sondern wie ein Marathon. Es kommt auf die Ausdauer und den langen Atem an! Mit der richtigen Strategie und dem regelmäßigen Training lassen sich hervorragende Ergebnisse erzielen. Tipps und Regeln können helfen, das Sie Ihr Ziel erfolgreich und sicher zu erreichen!
Hintergrund
Der erste Weltspartag wurde am 31. Oktober 1926 gefeiert. Damals war das Ziel, den Spargedanken im öffentlichen Bewusstsein zu verankern und in der Bevölkerung zu fördern. Seine Blüte erlebte der Weltspartag in den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts nach dem 2. Weltkrieg. Es war die Zeit des Wiederaufbaus und des Wirtschaftswunders. Heute jedoch ist der Weltspartag in den Industrienationen weitgehend bedeutungslos. Die Reduzierung auf das Sparbuch und die Werbegeschenke für Kinder sind die Hauptgründe für seine Sinnentleerung.
In den Schwellenländern hingegen steht der Gedanke der finanziellen Bildung im Vordergrund. Dort nimmt die Bedeutung des Weltspartags stark zu. Auch in Deutschland wäre eine Offensive für finanzielle Bildung wünschenswert. Der Weltspartag bietet sich geradezu an, diesen Gedanken in der Bevölkerung zu festigen, denn der Informationsbedarf in Finanzangelegenheiten ist so hoch wie nie! Die Tipps können Ihnen in der Praxis helfen, gute Anlageentscheidungen zu treffen.
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