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in Nachhaltigkeit, ESG & SRILesedauer: 4 Minuten

Trotz Energie-Krise „Das Geschäft mit Öl ist ein Auslaufmodell“

Landarbeiter neben einer Ölquelle
Landarbeiter neben einer Ölquelle: „Derzeit ist alles gefragt, was Energie liefert, angefangen von Kernkraftwerken über Flüssiggas bis Öl“, so Falkenhain. | Foto: Imago Images / UIG

Seit dem Corona-Crash im März 2020 befindet sich Öl im Aufwind. Daran partizipieren natürlich auch die entsprechenden Förderer. Überspitzt ausgedrückt wissen Exxon, Shell und Co. derzeit gar nicht, was sie mit ihren milliardenschweren Gewinnen anfangen sollen. Doch das Comeback des fossilen Rohstoffes und der Mineralölkonzerne wird nicht von Dauer sein.

Noch vor wenigen Jahren wollten immer mehr Anleger aus fossilen Rohstoffen aussteigen. Vor allem Kohle und Öl galten aufgrund der hohen Umweltbelastungen als dreckig. Auch der niedrige Ölpreis schreckte Investoren ab. Kurzfristig hat der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine die Entwicklung auf den Kopf gestellt. Derzeit ist alles gefragt, was Energie liefert, angefangen von Kernkraftwerken über Flüssiggas bis Öl.

 

 

Im Augenblick spielt der Umweltschutz eine völlig untergeordnete Rolle. Die Energiesicherheit steht an erster Stelle. Es geht schlicht und ergreifend darum, ob und wie die Industrie in diesem und im nächsten Winter produzieren und die Haushalte heizen können. Da gehen eigentlich schon abgeschaltete Kohlekraftwerke wieder ans Netz und die Laufzeiten von Kernkraftwerken werden verlängert – und das von einem grünen Bundeswirtschaftsminister.

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Die derzeitige Knappheit von Gas wird aber vor allem in Europa dazu führen, dass insbesondere Wind- und Solarenergie jetzt mit einem noch höheren Tempo ausgebaut werden. Denn anders lässt sich die Sicherheit im Energiesektor nicht darstellen. Die jüngste Ankündigung der Opec plus, ab November die Ölförderung um 2 Millionen Barrel pro Tag zu kürzen, zeigt, dass nicht nur Russland, sondern auch arabische Länder wie Saudi-Arabien für die westlichen Industrienationen keine zuverlässigen Partner sind. Das Gegenteil ist der Fall. Energie wird zunehmend als internationales politisches Druckmittel genutzt.

Dazu kommt, dass Wind- und Solarstrom schon vor dem Ukrainekrieg bei den Entstehungskosten gegenüber Kohle- und Kernkraftstrom konkurrieren konnten. Die durch den Krieg rasant gestiegenen Kosten für Öl und Gas bedeuten jetzt für Wind und Solar den nachhaltigen Durchbruch bei der preislichen Wettbewerbsfähigkeit.

Die Krux mit der Speicherung

Der Wermutstropfen bei den Erneuerbaren ist bekannt: die mangelnde Grundlastfähigkeit. Vereinfacht ausgedrückt gehen hier die Lichter aus, wenn Windflaute herrscht und die Sonne nicht scheint. Aber auch dieses Problem lässt sich lösen. Kurzfristig sind moderne Gaskraftwerke nötig, die bei Bedarf schnell hochgefahren werden können und damit die Grundlastfähigkeit gewährleisten. Diese schneiden in Bezug auf Treibhausgasemissionen deutlich besser ab als Kohle- oder Ölkraftwerke. Außerdem können moderne Gaskraftwerke später einmal auf grünen Wasserstoff umgestellt werden und dann weitgehend emissionsfrei arbeiten.

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