„Der Euro war ein Fluch für Griechenland“
Am heutigen Montag stimmt der Bundestag über das 130 Milliarden Euro schwere Hilfspaket für Griechenland ab. Für die meisten deutschen Ökonomen und Finanzexperten keine gute Idee. Man schütte das Geld in ein Fass ohne Boden, meinen sie. Griechenland müsse aus der Währungsunion austreten und die Drachme wiedereinführen – nur dann hätte es die Chance, seine Schuldenprobleme einigermaßen in den Griff zu bekommen.
Der Austritt sei die beste Lösung und die einzige Möglichkeit, die Schuldenkrise der Hellenen nachhaltig aus der Welt zu schaffen, sagte Robert Halver, Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank, vor einigen Wochen. „Würde man dem Land seine Schulden komplett erlassen, hätte es nächstes Jahr bereits wieder Schulden in Höhe von 5 bis 6 Prozent des BIP angehäuft“, erklärte er. Dann müsste Griechenlands Wirtschaft um mindestens 10 Prozent wachsen, um das Schuldenproblem erneut zu lösen – „und das klappt noch nicht einmal in China“.
2014 wären erneut 50 Milliarden Euro nötig
Nun bekommt Halvers Vorschlag prominente Unterstützung aus der Wissenschaft. „Griechenland ist bankrott“, sagt Bernd Lucke, Volkswirt und Professor an der Universität Hamburg. Die 130 Milliarden würden bei weitem nicht reichen – laut der Schuldentragfähigkeits-Analyse würde das Land 2014 erneut 50 Milliarden benötigen. „Jeder weitere Kredit verschwendet das Geld des Steuerzahlers und verlängert das Leiden der Griechen“, sagt der Experte. Man sollte den Hellenen daher kein neues Geld geben.
Das meint auch Hans-Werner Sinn. „Bei einer griechischen Pleite verlöre allein Deutschland rund 100 Milliarden Euro“, erklärt der Präsident des Ifo-Instituts. Das alles übersteige die Dimension dessen, was man noch halbwegs als vertretbare Nachbarschaftshilfe ansehen kann, bei Weitem. Sollten noch weitere Euro-Staaten pleitegehen und in einem ähnlichen Ausmaß unterstützt werden, könnte dies „zum Untergang der Eurozone, wenn nicht der EU“ führen. „Deshalb sollten wir das Portemonnaie geschlossen halten“, sagt Sinn. Es sei für alle Beteiligten besser, wenn Griechenland aus dem Euro austritt.
Ein Fass ohne Boden
„Der Euro war ein Fluch für Griechenland“, erklärt Wolfgang Gerke, Präsident des Bayerischen Finanz Zentrums. Das billige Eurogeld habe das Land zur Misswirtschaft verleitet. Und Griechenland war laut Gerke ein Fluch für den Euro, es missachtete seine Regeln. „Ohne die Rückkehr zur Drachme und ein streng kontrolliertes Aufbauprogramm schütten wir unser Geld in ein Fass ohne Boden“, folgert der Finanzexperte.
Nun reiht sich auch Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich als erstes Regierungsmitglied in die Reihe der Hilfspaket-Kritiker und Ausstiegs-Befürworter ein. „Außerhalb der Währungsunion sind die Chancen Griechenlands, sich zu regenerieren und wettbewerbsfähig zu werden, mit Sicherheit größer, als wenn es im Euro-Raum verbleibt“, sagte der CSU-Politiker dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“.
Ein Austritt Griechenlands wäre teurer als das Rettungspaket
Andere Experten zeigen sich indes etwas gemäßigter. Das Rettungspaket sei zwar teuer und berge Risiken, erklärt der Vorsitzende der Wirtschaftsweisen Wolfgang Franz. Ein Austritt Griechenlands aus der Währungsunion käme uns aber vermutlich noch teurer. „Denn die Gefahr, dass dann andere Problemländer folgen und damit die Währungsunion auseinanderbricht, ist beträchtlich.“ Der Euro sei für Deutschland aber sehr wichtig, weil die D-Mark früher häufig aufgewertet worden sei und so die deutsche Exportwirtschaft in Schwierigkeiten gebracht habe.
Thomas Mayer, Chefvolkswirt der Deutschen Bank fordert unterdessen, das Hilfspaket mit strengen Erfolgskontrollen zu verknüpfen. „Bleibt die Wirtschaft in der Rezession gefangen, darf ein Austritt des Landes aus der EWU kein Tabu mehr sein.“
Der Austritt sei die beste Lösung und die einzige Möglichkeit, die Schuldenkrise der Hellenen nachhaltig aus der Welt zu schaffen, sagte Robert Halver, Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank, vor einigen Wochen. „Würde man dem Land seine Schulden komplett erlassen, hätte es nächstes Jahr bereits wieder Schulden in Höhe von 5 bis 6 Prozent des BIP angehäuft“, erklärte er. Dann müsste Griechenlands Wirtschaft um mindestens 10 Prozent wachsen, um das Schuldenproblem erneut zu lösen – „und das klappt noch nicht einmal in China“.
2014 wären erneut 50 Milliarden Euro nötig
Nun bekommt Halvers Vorschlag prominente Unterstützung aus der Wissenschaft. „Griechenland ist bankrott“, sagt Bernd Lucke, Volkswirt und Professor an der Universität Hamburg. Die 130 Milliarden würden bei weitem nicht reichen – laut der Schuldentragfähigkeits-Analyse würde das Land 2014 erneut 50 Milliarden benötigen. „Jeder weitere Kredit verschwendet das Geld des Steuerzahlers und verlängert das Leiden der Griechen“, sagt der Experte. Man sollte den Hellenen daher kein neues Geld geben.
Das meint auch Hans-Werner Sinn. „Bei einer griechischen Pleite verlöre allein Deutschland rund 100 Milliarden Euro“, erklärt der Präsident des Ifo-Instituts. Das alles übersteige die Dimension dessen, was man noch halbwegs als vertretbare Nachbarschaftshilfe ansehen kann, bei Weitem. Sollten noch weitere Euro-Staaten pleitegehen und in einem ähnlichen Ausmaß unterstützt werden, könnte dies „zum Untergang der Eurozone, wenn nicht der EU“ führen. „Deshalb sollten wir das Portemonnaie geschlossen halten“, sagt Sinn. Es sei für alle Beteiligten besser, wenn Griechenland aus dem Euro austritt.
Ein Fass ohne Boden
„Der Euro war ein Fluch für Griechenland“, erklärt Wolfgang Gerke, Präsident des Bayerischen Finanz Zentrums. Das billige Eurogeld habe das Land zur Misswirtschaft verleitet. Und Griechenland war laut Gerke ein Fluch für den Euro, es missachtete seine Regeln. „Ohne die Rückkehr zur Drachme und ein streng kontrolliertes Aufbauprogramm schütten wir unser Geld in ein Fass ohne Boden“, folgert der Finanzexperte.
Nun reiht sich auch Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich als erstes Regierungsmitglied in die Reihe der Hilfspaket-Kritiker und Ausstiegs-Befürworter ein. „Außerhalb der Währungsunion sind die Chancen Griechenlands, sich zu regenerieren und wettbewerbsfähig zu werden, mit Sicherheit größer, als wenn es im Euro-Raum verbleibt“, sagte der CSU-Politiker dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“.
Ein Austritt Griechenlands wäre teurer als das Rettungspaket
Andere Experten zeigen sich indes etwas gemäßigter. Das Rettungspaket sei zwar teuer und berge Risiken, erklärt der Vorsitzende der Wirtschaftsweisen Wolfgang Franz. Ein Austritt Griechenlands aus der Währungsunion käme uns aber vermutlich noch teurer. „Denn die Gefahr, dass dann andere Problemländer folgen und damit die Währungsunion auseinanderbricht, ist beträchtlich.“ Der Euro sei für Deutschland aber sehr wichtig, weil die D-Mark früher häufig aufgewertet worden sei und so die deutsche Exportwirtschaft in Schwierigkeiten gebracht habe.
Thomas Mayer, Chefvolkswirt der Deutschen Bank fordert unterdessen, das Hilfspaket mit strengen Erfolgskontrollen zu verknüpfen. „Bleibt die Wirtschaft in der Rezession gefangen, darf ein Austritt des Landes aus der EWU kein Tabu mehr sein.“
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