Policen-Polizist Philip Wenzel Die Bayerische Basis-Rente Aktiv: Das Dilemma der Vergleichbarkeit
Wenn Statistiken Glauben zu schenken ist, liegt die durchschnittliche Dauer einer Ehe in Deutschland bei unter 15 Jahren. Es lässt sich nur spekulieren, worin das begründet ist, aber es ist anzunehmen, dass es geholfen hätte, wenn die Partner von Beginn an ehrlich zueinander gewesen wären. Über die durchschnittliche Dauer einer Rentenversicherung ist mir nichts bekannt, aber ich vermute mal, dass auch hier die 15 Jahre im Schnitt nicht erreicht werden. In welchem der beiden Fälle das trauriger ist, darf jeder selbst entscheiden.
Tatsächlich ist es so, dass eine Rentenversicherung bei längeren Laufzeiten immer lohnender wird. Das liegt an zwei Dingen: Zum einen werden die Abschlusskosten im Verhältnis immer geringer, und zum anderen sorgt der Zinseszins-Effekt gegen Ende für mehr Rendite.
Versicherer, die eine längere Partnerschaft mit ihren Kunden anstreben, müssen nicht unbedingt weitere verschiedene Produktmerkmale auf den Markt bringen. Es würde schon helfen, wenn gerade bei den Kosten mehr Ehrlichkeit an den Tag gelegt werden würde. Denn wenn ich weiß, worauf ich mich einlasse, dann bin ich vielleicht auch nicht nach ein paar Jahren enttäuscht und kündige den Vertrag.
Wie ehrlich es ein Versicherer mit mir meint, sehe ich im Produktinformationsblatt. Den Versicherern ist nicht vorzuwerfen, dass das keiner liest. Das liegt an der irrigen Vorstellung, es würde transparenter, indem einfach noch mehr Seiten angefügt werden. Aber wenn es richtig gemacht ist, dann kann ich schon den ersten drei bis fünf Seiten wichtige Informationen zu meinem Vertrag entnehmen.
Hallo, Herr Kaiser!
Die Bayerische komplettiert ihr Angebot zur lebenslangen Einkommenssicherung nun mit einer Basis-Rente und bemüht sich auch hier um Transparenz im Produktinformationsblatt. Der Versicherer weist vor den Hochrechnungen ausdrücklich darauf hin, dass die Annahmen unverbindlich sind, selbst wenn sie durch die Darstellung in Euro und Cent exakt erscheinen. Und ebenfalls sehr ehrlich finde ich die Staffelung der angenommenen Hochrechnungen mit minus einem, 2, 5 und 7 Prozent. Ein Verlust ist sicherlich nicht verkaufsfördernd, aber es ist interessant zu sehen, dass selbst bei einer durchgehend negativen Entwicklung am Ende noch Geld übrig bleibt.
Was mit der Wirtschaft los wäre, wenn ein breit gestreutes Portfolio über mehrere Jahre ins Minus läuft, wäre auch eine interessante Frage. Es ist unwahrscheinlich, dass andere Anlageformen hier dann deutlich besser gefahren wären. Wobei für ein breit gestreutes Portfolio nicht unbedingt viele verschiedene Fonds notwendig sind, da Streuung schon innerhalb einzelner Fonds möglich ist. Und für die Mischung reichen wenige verschiedene Anlagestrategien aus. Am Rande sei bemerkt, dass es sinnvoll ist, auch die eine oder andere Strategie außerhalb eines Versicherungsmantels zu wählen, wenn es passt.