Finanzfrage der Woche: Wie funktioniert die elektronische Gesundheitskarte?
Im April werden die ersten gesetzlich Versicherten in Sachsen die elektronische Gesundheitskarte (eGK) bekommen. Die Verantwortlichen der gesetzlichen Krankenkassen (GKV), der Kassenärztlichen Vereinigung (KVS) und der Kassenzahnärztlichen Vereinigung (KZVS) Sachsens haben sich vergangene Woche über die Finanzierung der Praxisausstattung mit Kartenlesegeräten geeinigt.
Nicht einig sind sich die Beteiligten darüber, welche Funktionen die neue Karte haben soll. So soll sie zwar Notfalldaten von Patienten enthalten. Ob sie jedoch gleichzeitig als Organspendeausweis dienen soll, steht noch nicht fest. In welchem Umfang auf der Karte ärztliche Informationen und Rezepte abgespeichert werden sollen, ist derzeit ebenfalls noch unklar. Der einzige Unterschied zu der bisherigen Karte scheint bislang nur das Foto des Versicherten auf der Vorderseite der eGK zu sein.
Luxuslimousine mit Kleinwagenmotor
Die neue Karte biete keine neuen Vorteile für Versicherte und koste die Krankenkassen mehrere Millionen Euro, kritisieren Experten. Wenn überhaupt, solle man die Karte erst zu einem späteren Zeitpunkt einführen, wenn das Konzept richtig ausgereift sei. „Wir führen aktuell eine sehr teure Karte ein, die noch keinerlei Online-Anbindung erhält. Das ist, als ob wir eine Luxuslimousine bestellt haben, und dann einen Kleinwagenmotor bekommen“, erklärte Ingo Kailuweit, Vorstandsvorsitzender der KKH-Allianz, gegenüber „Welt Online“. Doris Pfeiffer, Chefin des Kassen-Spitzenverbandes fürchtet, dass spätestens in zwei Jahren neuen Funktionen freigeschaltet und alle Karten noch einmal ausgetauscht werden sollen.
Darüber hinaus bemängeln Datenschützer, dass sensible persönliche Daten auf zentralen Servern gespeichert werden sollen. Befürworter wie der Präsident der Ärztekammer Franz-Joseph Bartmann halten dagegen, dass die eGK wie ein Schlüssel funktioniert, ohne den Krankenakten und Patientendaten nicht gelesen werden können. Gematik, die die Online-Anwendungen für die Karte entwickelt, könne zumindest ein sehr hohes, transparentes Sicherheitsniveau garantieren, sagt auch Stefan Etgeton vom Bundesverband der Verbraucherzentralen.
Andere Befürworter rechnen mit Einsparungen von bis zu 500 Millionen Euro im Jahr durch eine vernünftige Dokumentation der Arzneimittel.
Trotz aller Bedenken ist die Einführung der neuen Karten ab Oktober Pflicht. Gesetzliche Kassen, die die eGK bis Jahresende nicht an mindestens 10 Prozent ihrer Kunden ausgegeben haben, müssen mit Kürzungen der Verwaltungskosten-Zuschüsse aus dem Gesundheitsfonds rechnen.
Nicht einig sind sich die Beteiligten darüber, welche Funktionen die neue Karte haben soll. So soll sie zwar Notfalldaten von Patienten enthalten. Ob sie jedoch gleichzeitig als Organspendeausweis dienen soll, steht noch nicht fest. In welchem Umfang auf der Karte ärztliche Informationen und Rezepte abgespeichert werden sollen, ist derzeit ebenfalls noch unklar. Der einzige Unterschied zu der bisherigen Karte scheint bislang nur das Foto des Versicherten auf der Vorderseite der eGK zu sein.
Luxuslimousine mit Kleinwagenmotor
Die neue Karte biete keine neuen Vorteile für Versicherte und koste die Krankenkassen mehrere Millionen Euro, kritisieren Experten. Wenn überhaupt, solle man die Karte erst zu einem späteren Zeitpunkt einführen, wenn das Konzept richtig ausgereift sei. „Wir führen aktuell eine sehr teure Karte ein, die noch keinerlei Online-Anbindung erhält. Das ist, als ob wir eine Luxuslimousine bestellt haben, und dann einen Kleinwagenmotor bekommen“, erklärte Ingo Kailuweit, Vorstandsvorsitzender der KKH-Allianz, gegenüber „Welt Online“. Doris Pfeiffer, Chefin des Kassen-Spitzenverbandes fürchtet, dass spätestens in zwei Jahren neuen Funktionen freigeschaltet und alle Karten noch einmal ausgetauscht werden sollen.
Darüber hinaus bemängeln Datenschützer, dass sensible persönliche Daten auf zentralen Servern gespeichert werden sollen. Befürworter wie der Präsident der Ärztekammer Franz-Joseph Bartmann halten dagegen, dass die eGK wie ein Schlüssel funktioniert, ohne den Krankenakten und Patientendaten nicht gelesen werden können. Gematik, die die Online-Anwendungen für die Karte entwickelt, könne zumindest ein sehr hohes, transparentes Sicherheitsniveau garantieren, sagt auch Stefan Etgeton vom Bundesverband der Verbraucherzentralen.
Andere Befürworter rechnen mit Einsparungen von bis zu 500 Millionen Euro im Jahr durch eine vernünftige Dokumentation der Arzneimittel.
Trotz aller Bedenken ist die Einführung der neuen Karten ab Oktober Pflicht. Gesetzliche Kassen, die die eGK bis Jahresende nicht an mindestens 10 Prozent ihrer Kunden ausgegeben haben, müssen mit Kürzungen der Verwaltungskosten-Zuschüsse aus dem Gesundheitsfonds rechnen.
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