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in Aus Tradition die Zukunft im BlickLesedauer: 8 Minuten
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Fünf Gründe Darum sollten Anleger jetzt auf chinesische Aktien setzen

Dach eines traditionellen chinesischen Pavillons
Dach eines traditionellen chinesischen Pavillons: Die Experten von Carmignac erwarten, dass 2023 eine Fülle von Chancen am Aktienmarkt eröffnen könnte. | Foto: Carmignac

2020 erzielten chinesische Aktien noch solide Renditen – doch dann ging es abwärts. Die strengere Regulierung, die Finanznöte des Immobilienriesen Evergrande, die strikte Null-Covid-Politik und höhere Transparenzauflagen für chinesische Unternehmen, die in den USA notiert sind, ließen die Kurse 2021 und 2022 in den Keller stürzen. 

Quelle: Carmignac mit Daten von MSCI

Für das Jahr 2023 erwarten wir jedoch, dass sich die Wirtschaft und die Finanzmärkte des Landes normalisieren, was chinesische Aktien zu einer attraktiven Anlage machen könnte.

Warum chinesische Aktien sinnvolle Portfoliobausteine sind, zeigt sich anhand der folgenden fünf Faktoren:

1. Eine bessere Zukunft

Dass chinesische Vermögenswerte in den vergangenen zwei Jahren einen massiven Ausverkauf erlebten, ist insbesondere auf die strengere aufsichtsrechtliche Prüfung, die Immobilienkrise, die Null-Covid-Politik, die Lokalpolitik sowie die Spannungen zwischen China und den USA zurückzuführen.

In Bezug auf die ersten vier Punkte stehen die Ampeln auf Grün, da China nicht nur die Maßnahmen zur Verschärfung der Aufsicht abgeschlossen hat, sondern auch gezeigt hat, dass es bereit ist den Privatsektor, die Internet-Riesen und den Immobiliensektor im Zweifelsfall zu unterstützen.

China-USA-Konflikt wird nicht eskalieren

Die Spannungen zwischen den USA und China, die nach dem Vorfall um den „chinesischen Spionageballon“ wieder aufgeflammt sind, werden unseres Erachtens nicht eskalieren. Wir sehen die wirtschaftliche Erholung als starken Treiber für chinesische Aktien im Jahr 2023.

 

Die US-amerikanische Aufsichtsbehörde für Wirtschaftsprüfungsgesellschaften (United States Public Company Accounting Oversight Board, PCAOB) gab unterdessen bekannt, sie habe ihre Prüfung einer ersten Gruppe von chinesischen Unternehmen ohne Zwischenfälle abgeschlossen und den Zugang zu den Unterlagen chinesischer Wirtschaftsprüfer sichergestellt. Somit besteht vorerst bis 2025 nicht mehr das Risiko eines Delistings von an US-Börsen notierten chinesischen Unternehmen und die jüngsten Äußerungen der US-Behörden lassen darauf schließen, dass dies vollständig vermieden werden könnte.

Prognose: 5 Prozent BIP-Wachstum in China

Angesichts der überraschend frühen Wiederöffnung Chinas und des eindeutigen Übergangs der Regierung hin zu einer wachstumsfreundlichen Haltung ist zu erwarten, dass sich die chinesische Wirtschaft 2023 erholen wird. Die Geschwindigkeit dieser Wiederöffnung könnte kurzfristig gewisse Schwierigkeiten bereiten. Wir gehen nun davon aus, dass das BIP-Wachstum des Landes ab dem zweiten Quartal anzieht und im Gesamtjahr bei rund 5 Prozent liegen wird. Damit wäre China der einzige große Wirtschaftsraum, dessen BIP-Wachstum sich beschleunigt.

2. Optimistische Wachstumsaussichten dank wachsender Binnennachfrage

Der Anstieg der Corona-Infektionen wird voraussichtlich die Verbraucherausgaben in der ersten Hälfte des Jahres belasten. Doch bereits im zweiten Quartal dürfte sich die Lage verbessern, sobald Peking seine wachstums- und konsumfreundlichen Maßnahmen umsetzt. Die Verbraucherausgaben dürften zudem aufgrund der folgenden Faktoren steigen:

  • Höherer privater Konsum, angetrieben durch übermäßige Sparguthaben. Das Sparguthaben der chinesischen Privathaushalte beträgt inzwischen fast 18 Billionen Renminbi (2,5 Billionen Euro); allein seit 2020 wurden 4 Billionen Renminbi angespart, was vor allem auf die pandemiebedingten Lockdowns zurückzuführen ist.
  • Eine Erholung am Arbeitsmarkt. Fast ein Fünftel der Arbeitsplätze in China erfordern physischen Kontakt und sind daher stark vom Pandemiegeschehen beeinflusst. Es lässt sich also davon ausgehen, dass die Aufhebung der Null-Covid-Politik und die vollständige Wiederaufnahme der chinesischen Wirtschaftstätigkeit künftig sowohl zu einem größeren Angebot (Jobs) als auch zu einer höheren Nachfrage (Verbraucherausgaben) führen werden.

Weitere strukturelle Wachstumstreiber der Binnennachfrage in China sind die Einwohnerzahl von 1,4 Milliarden, das Pro-Kopf-BIP von 12.500 US-Dollar, der steigende private Konsum und die Verfünffachung des Gesamtverbrauchs der Privathaushalte, zwischen 2005 und 2020. Betrachtet man ferner den privaten Konsum als prozentualem Anteil am BIP, besteht bei den Verbraucherausgaben in China insbesondere in ländlichen Regionen erheblicher Spielraum für weitere Anstiege.