Nigeria: Eine Beschreibung aus Anlegersicht
Zwischen Aufschwung und Umsturz
Nigeria zählt zu den Ländern mit dem stärksten Wirtschaftswachstum weltweit. Mit über 170 Millionen Einwohnern ist es der bevölkerungsreichste Staat Afrikas und liegt international auf Rang sieben. Nachbarländer der in Westafrika gelegenen Bundesrepublik sind Benin, Tschad, Kamerun und Niger. Der Name „Nigeria“ geht auf die britische Journalistin Flora Shaw zurück und leitet sich vom Fluss Niger ab, der durch das Land fließt.
Obwohl Nigeria das bevölkerungsreichste Land und einer der größten Ölproduzenten Afrikas ist, prägt den Staat eine tragische Geschichte von Uneinigkeit und Entfremdung. Die britischen Kolonialherren errichteten Nigeria auf einem westafrikanischen Gebiet, in dem hunderte verschiedene ethnische Gruppierungen lebten. Die drei größten Volksgruppen waren die Igbo im Südosten, die Hausa-Fulani im Norden und die Yoruba im Südwesten.
Als das Land 1960 seine Unabhängigkeit erhielt, war es ein künstliches Gebilde mit 300 unterschiedlichen ethnischen und kulturellen Gruppen. Manche Völker lebten in einer feudal-islamischen Hierarchie, regiert von Emiren, die wiederum einem Sultan untergeordnet waren, der die höchste politische Macht und religiöse Autorität innehatte. Andere wurden von verschiedenen Monarchen regiert, die in unterschiedlichem Maße autokratisch herrschten. Wieder andere Gruppen lebten hauptsächlich in autonomen, demokratisch organisierten Gemeinschaften.
Während der Kolonialzeit wurden diese Unterschiede noch verschärft, denn die Briten bedienten sich bei ihrer Herrschaft der vorhandenen politischen Strukturen und stärkten die traditionellen Machtgefüge in manchen Fällen sogar. Die Teile des Landes, in denen die Arbeit der christlichen Missionare bereits gefruchtet hatte, nahmen die westliche Erziehung aktiv an.
Die britische Kolonialverwaltung teilte Nigeria in drei Regionen ein – Norden, Westen und Osten. Manche sahen hierin den Versuch der Briten, die Bildung einer nationalen Identität weitgehend zu vermeiden, um die Verwaltung der Kolonie zu erleichtern. Als Nigeria schließlich unabhängig wurde, war die Uneinigkeit somit praktisch vorprogrammiert.
Doch damit nicht genug: die Geschichte des Staates ist geprägt von Korruption und schlechten, instabilen Regierungen. Seit dem ersten Militärputsch 1966 gab es insgesamt acht Militärregierungen. Erst 1999 kam die erste gewählte Zivilregierung an die Macht. Regierungschef wurde der christliche ehemalige Militärpräsident Olusegun Obasanjo. Seine Amtszeit war durch ethnische sowie religiöse Gewalt gekennzeichnet.
Obasanjos Nachfolger, Umaru Musa Yar’Adua, stammte aus dem Norden und war Mitglied der regierenden People‘s Democratic Party (PDP). Die Opposition warf ihm nach seinem Wahlsieg 2007 Wahlmanipulation vor. Die Regierung Yar’Adua musste sich sowohl mit Unsicherheit im Nigerdelta als auch mit einer Bevölkerung auseinandersetzen, die das Vertrauen in das Wahlsystem verloren hatte. Nach nur drei Jahren im Amt verstarb Yar’Adua 2010.
Sein Vizepräsident Goodluck Jonathan übernahm die Regierungsgeschäfte und wurde bei den Präsidentschaftswahlen im April 2011 im Amt bestätigt. Jonathan und seine Partei stehen nun zahlreichen Herausforderungen gegenüber, darunter auch dringend erforderliche Reformen, insbesondere in den Bereichen Öl und Energie.
Die in Nigeria herrschenden, unterschiedlichen, ethnischen und religiösen Strömungen werden durch die wirtschaftlichen Probleme des Landes, wie das niedrige Pro-Kopf-Einkommen und die großen Unterschiede bei den Einkommensniveaus, zusätzlich verstärkt.
Nigeria zählt zu den Ländern mit dem stärksten Wirtschaftswachstum weltweit. Mit über 170 Millionen Einwohnern ist es der bevölkerungsreichste Staat Afrikas und liegt international auf Rang sieben. Nachbarländer der in Westafrika gelegenen Bundesrepublik sind Benin, Tschad, Kamerun und Niger. Der Name „Nigeria“ geht auf die britische Journalistin Flora Shaw zurück und leitet sich vom Fluss Niger ab, der durch das Land fließt.
Als das Land 1960 seine Unabhängigkeit erhielt, war es ein künstliches Gebilde mit 300 unterschiedlichen ethnischen und kulturellen Gruppen. Manche Völker lebten in einer feudal-islamischen Hierarchie, regiert von Emiren, die wiederum einem Sultan untergeordnet waren, der die höchste politische Macht und religiöse Autorität innehatte. Andere wurden von verschiedenen Monarchen regiert, die in unterschiedlichem Maße autokratisch herrschten. Wieder andere Gruppen lebten hauptsächlich in autonomen, demokratisch organisierten Gemeinschaften.
Während der Kolonialzeit wurden diese Unterschiede noch verschärft, denn die Briten bedienten sich bei ihrer Herrschaft der vorhandenen politischen Strukturen und stärkten die traditionellen Machtgefüge in manchen Fällen sogar. Die Teile des Landes, in denen die Arbeit der christlichen Missionare bereits gefruchtet hatte, nahmen die westliche Erziehung aktiv an.
Die britische Kolonialverwaltung teilte Nigeria in drei Regionen ein – Norden, Westen und Osten. Manche sahen hierin den Versuch der Briten, die Bildung einer nationalen Identität weitgehend zu vermeiden, um die Verwaltung der Kolonie zu erleichtern. Als Nigeria schließlich unabhängig wurde, war die Uneinigkeit somit praktisch vorprogrammiert.
Doch damit nicht genug: die Geschichte des Staates ist geprägt von Korruption und schlechten, instabilen Regierungen. Seit dem ersten Militärputsch 1966 gab es insgesamt acht Militärregierungen. Erst 1999 kam die erste gewählte Zivilregierung an die Macht. Regierungschef wurde der christliche ehemalige Militärpräsident Olusegun Obasanjo. Seine Amtszeit war durch ethnische sowie religiöse Gewalt gekennzeichnet.
Obasanjos Nachfolger, Umaru Musa Yar’Adua, stammte aus dem Norden und war Mitglied der regierenden People‘s Democratic Party (PDP). Die Opposition warf ihm nach seinem Wahlsieg 2007 Wahlmanipulation vor. Die Regierung Yar’Adua musste sich sowohl mit Unsicherheit im Nigerdelta als auch mit einer Bevölkerung auseinandersetzen, die das Vertrauen in das Wahlsystem verloren hatte. Nach nur drei Jahren im Amt verstarb Yar’Adua 2010.
Sein Vizepräsident Goodluck Jonathan übernahm die Regierungsgeschäfte und wurde bei den Präsidentschaftswahlen im April 2011 im Amt bestätigt. Jonathan und seine Partei stehen nun zahlreichen Herausforderungen gegenüber, darunter auch dringend erforderliche Reformen, insbesondere in den Bereichen Öl und Energie.
Die in Nigeria herrschenden, unterschiedlichen, ethnischen und religiösen Strömungen werden durch die wirtschaftlichen Probleme des Landes, wie das niedrige Pro-Kopf-Einkommen und die großen Unterschiede bei den Einkommensniveaus, zusätzlich verstärkt.
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