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Parität von Euro und Dollar in weiter Ferne Der US-Dollar hat die Trendwende noch nicht geschafft

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Anleger schichten um

Das alles wirkt sich natürlich auch auf die Finanzströme aus. Das internationale Anlagegeld sucht immer nach den größten Rendite- beziehungsweise Wachstumschancen. Und da kann Europa derzeit aus den genannten Gründen punkten. Dazu kommt, dass die Wall Street derzeit spürbar höher bewertet ist als die europäischen Aktienmärkte und institutionelle Anleger dementsprechend umschichten.

Zwar ist die Parität von Euro und Dollar erst einmal in die Ferne gerückt – eine nachhaltige Trendwende ist das jedoch noch nicht. Aber erst wenn die US-Währung die Widerstandszone bei 1,15 Dollar überwunden hat, könnte es zu einer deutlichen Dynamisierung der Aufwärtsbewegung des Euros kommen. Denn es gilt immer noch die These: Trendwenden am Devisenmarkt brauchen lange, sind dann aber meistens nachhaltig.

US-Potenzialwachstum steigt

Wenn wir etwas weiter in die Zukunft schauen, könnte sich die jüngste Aufwertung des Euros beziehungsweise die Abwertung des Dollars jedoch wieder umkehren. Zwar enttäuschten in den USA zuletzt die meisten Konjunkturdaten. Die amerikanische Privatwirtschaft hat aber in den vergangenen Jahren ihre Investitionen spürbar gesteigert und tut es noch. Dadurch werden mittelfristig die Produktivität der Unternehmen und damit das Potenzialwachstum der USA wieder zunehmen. Die US-Konzerne haben bereits die Phase sinkender Gewinne überwunden und verdienen wieder mehr Geld, was nicht zuletzt auch am Rückgang des Wechselkurses liegt. Das ist mit einem Anstieg des Cashflows verbunden, der sich wiederum für höhere Investitionen nutzen lässt. Vor diesem Hintergrund würde es kaum verwundern, wenn schon bald wieder über die Parität von Euro und Dollar diskutiert wird. 

Über den Autor: Norbert Hagen ist Vorstand der ICM InvestmentBank AG, einem deutschen konzernunabhängigen Vermögensverwalter. Derzeit beschäftigt die ICM 50 Mitarbeiter an den Standorten Berlin, Düsseldorf, Nürnberg, Kassel und Dresden.

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