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in Anleihemärkte: Analysen & PrognosenLesedauer: 4 Minuten

Renditefresser Hedging Euro-Anleihen gehören weiterhin ins Portfolio

Markus Peters, Senior Manager Fixed Income beim Asset Manager Alliance Bernstein
Markus Peters, Senior Manager Fixed Income beim Asset Manager Alliance Bernstein | Foto: AB

Wer als Euro-Anleger im Ausland investiert, muss die Kursschwankungen der Währungen im Auge behalten. Denn Währungsschwankungen können die Rendite bedeutend schmälern. Anleger, die sich dieser Gefahr nicht aussetzen möchten, können ihre Portfolios absichern – durch Hedging. Das Problem: Die Währungsabsicherung ist derzeit so teuer, dass sie den kompletten Renditeaufschlag verschlingt, den sich europäische Anleger von festverzinslichen Investments in US-Dollar erhoffen. Und die Hedging-Kosten werden wohl weiter steigen, da die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) ihre Geldpolitik schneller strafft als die Europäische Zentralbank (EZB), wir glauben sogar schneller als viele Marktteilnehmer derzeit erwarten.

Währungsabsicherung: kostspielig und unverzichtbar

Ohne Währungsabsicherung zu investieren ist eine Option, aber sie ist riskant. Der Volatilitätseffekt eines nicht-abgesicherten Fremdwährungsrisikos ist enorm und schmälert die stabilisierende Funktion eines Kerninvestments am Rentenmarkt. Über die letzten zehn Jahre hatte der US-Aggregate Index, ein bekannter Rentenindex für US-Dollar-denominierte Investment Grade-Anleihen, eine Volatilität von 3,4 Prozent pro Jahr, wenn das Währungsrisiko in Euro abgesichert wurde. Hätte man das Währungsrisiko ungesichert gelassen wäre die annualisierte Wertschwankung mit fast 11 Prozent mehr als dreimal so groß gewesen – und genau dies wollen viele Investoren in einem Kernbaustein ihres Rentenportfolios vermeiden.

Ohnehin ist es ein schwieriges Unterfangen, die Richtung des Dollarkurses konstant richtig einzuschätzen. Der Wechselkurs schwankte in den vergangenen zwölf Monaten unvorhersehbar aufgrund des stetig wechselnden US-Konjunkturausblicks und des Getöses aus Washington. Ein schwächerer US-Dollar könnte einem ungesicherten Portfolio erheblichen Schaden zufügen.

Trotz geldpolitischer Straffung: Die Eurozone wächst

Die Konjunktur der Eurozone hatte einen holprigen Start in das Jahr 2018. Die Markterwartungen waren hoch, nachdem ein starker Anstieg des Welthandels und der Exporte im Vorjahr positiv zum Wachstum beigetragen hatten. Angesichts des nachlassenden Außenhandels wird nun die Inlandsnachfrage eine größere Rolle für das Wachstum spielen. Diese ist ausreichend, um die Eurozone auch im nächsten Jahr solide wachsen zu lassen, allerdings nicht wie zuvor mit überdurchschnittlicher Dynamik.

Selbst eine Straffung durch die EZB wird das Wachstum nicht aus der Bahn werfen. Das Kaufprogramm soll zwar im Dezember 2018 enden, jedoch dürfte die EZB noch einige Jahre warten, bis sie ihre Bilanzen wieder reduziert – so wie die Fed bereits begonnen hat. Wir rechnen auch mit vier bis fünf weiteren Zinserhöhungen durch die Fed bis Jahresende 2019, während die EZB ihren Leitzins wahrscheinlich nur einmal in der zweiten Jahreshälfte 2019 anheben wird.

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