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SAM Smart Energy Fund

Der Ölpreis kennt dieser Tage nur eine Richtung: nach oben. Gestern erreichte der Preis pro Barrel (159 Liter) des Erzeugerkartells OPEC mit 102,40 Dollar einen neuen Rekordstand. Im asiatischen Handel kostete ein Barrel Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zeitweise mehr als 110 Dollar. Das sind gute Nachrichten für Unternehmen, die mit dem schwarzen Gold ihr Geld verdienen. Doch auch die Anbieter von Alternativen zum Öl erleben von der Preishausse Auftrieb. Denn sie machen den Ölgiganten einen Teil ihres Geschäfts streitig.

„Die internationalen Ölkonzerne kämpfen derzeit nur noch um vergleichsweise unrentable Fördergebiete“, erklärt Thiemo Lang. „Ihre Grenzkosten steigen pro Jahr um durchschnittlich 8 Prozent.“ Der promovierte Elektroingenieur managt seit vorigem Jahr den Smart Energy Fund (WKN: 913257) der Sustainable Asset Management (SAM). Das Züricher Unternehmen hat sich seit 1995 auf das Management nachhaltiger Investments spezialisiert und verwaltet aktuell 15,1 Milliarden Euro.

Rund 2 Prozent davon, nämlich 305 Millionen Euro, stecken in Langs Energiefonds. „Ich investiere weltweit in die Aktien von Unternehmen, die zukunftsgerichtete Energien anbieten“, so Lang. Dazu zählen für ihn neben den Produzenten erneuerbarer Energien auch dezentrale Energieversorger und Firmen, die helfen, Energie effizienter einzusetzen.

Außerdem setzt er auf den Sektor Erdgas. Dieser Kraftstoff mache der Steinkohle zunehmend Konkurrenz, weil bei der Verbrennung weniger schädliche Abgase entstehen. „Der Neubau eines Kohlekraftwerks wird immer mehr zum Betriebsrisiko“, erklärt Lang. Denn es sei sowohl die Entwicklung des Kohlepreises als auch die der CO2-Besteuerung ungewiss. „Je schneller die Kosten für den Ausstoß von CO2 steigen, desto schneller wird Ökostrom wettbewerbsfähig. Insbesondere die Energieversorger in den USA schrecken deshalb heute schon vor neuen Investitionen in Kohlekraftwerke zurück.“

„Unterstützt durch den politischen Einfluss im Energiebereich ist der Trend hin zum Ökostrom nicht mehr umkehrbar“, erklärt der Fondsmanager. „Zwar sinken die Einspeisevergütungen, doch gleichzeitig sinken auch die Kosten.“ Denn die Firmen konnten ihre Produktivität in den vergangenen Jahren enorm steigern. Davon würden die Erzeuger von erneuerbare Energien profitieren.

Ein Zurück zur Kernenergie wird es laut Lang nicht geben: „Das liegt zum einen an dem hohen Kapitalbedarf.“ Die Betreiber von Kernkraftwerken bekämen in der Zukunft Probleme durch die bislang ungeklärte Entsorgung des Atommülls und dem zu erwartenden Anstieg des Uranpreises. Zum anderen sei die Energiequelle Atomkraft auf die Produktion von elektrischem Strom begrenzt. Er erwartet daher, dass kaum noch neue Atomkraftwerke gebaut werden.

Die bestehenden Kraftwerke dürften laut Lang aber noch so lange wie technisch möglich am Netz bleiben. Denn sie stellen günstig die Grundlast bereit, also den Anteil des Stroms, der ständig zur Verfügung stehen muss. Die Spitzenlast für die Tageszeiten mit dem höchsten Verbrauch komme dagegen zukünftig immer häufiger aus dezentralen Kraftwerken, die vergleichsweise saubere Energieträger nutzen.

Lang investiert in die Firmen, die relativ günstig Spitzenlaststrom herstellen können. Insbesondere in Amerika gebe es einen hohen Bedarf an billigem Spitzenlaststrom. Hier sei der Preis pro Kilowattstunde in der Hauptverbrauchszeit etwa 20-mal so teuer wie zum Beispiel nachts. Kein Wunder also, dass US-Unternehmen derzeit 39 Prozent seines Portfolios ausmachen. Rund ein Viertel des Fonds ist in Deutschland investiert.

Der größte deutsche Einzeltitel ist der Versorger Eon. Er macht 4 Prozent des Fonds aus und kommt damit auf Platz 5 der insgesamt 51 Einzeltitel. Auf den vorderen vier Rängen befinden sich nur US-Gesellschaften. Aktuell hat Lang seine Investments in Solartitel aufgestockt. Bei diesen Unternehmen seien langfristig besonders hohe Wachstumsraten möglich: „Die Märkte für Wind- und Wasserenergie dagegen sind bereits relativ reif und gesättigt.“

Der Schwerpunkt auf Solarwerte sorgte im vorigen Jahr dafür, dass der Fonds seinen Vergleichsindex MSCI Welt deutlich schlug. Der Fonds legte 2007 um 55,6 Prozent zu, während das weltweite Börsenbarometer leicht an Wert verlor (minus 1,7 Prozent). Auch in den anderen drei Jahren seit der Auflegung im September 2003 lag der Fonds über dem Index. Im laufenden Jahr liegt er allerdings 31,3 Prozent im Minus. Das sind fast 20 Prozentpunkte mehr als beim Index.

Der Ausgabeaufschlag beträgt 5 Prozent, die jährliche Verwaltungsgebühr 1,5 Prozent.

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