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Strafzinsen für Privatanleger Die spinnen, die Skatbanker? Denkste!

Klaus Dieter Erdmann, Gründer und Geschäftsführer der MMD Multi Manager GmbH
Klaus Dieter Erdmann, Gründer und Geschäftsführer der MMD Multi Manager GmbH
Wir befinden uns im Jahre 2014 nach Christus. Der weltweite Finanzmarkt ist von niedrigen Zinsen besetzt. Der weltweite Finanzmarkt? Nein! Ein unbeugsames Phänomen namens risikoloser Zins hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten.

Soweit die Parallelen zu den Abenteuern des Comic-Helden Asterix. Doch damit ist es nun vorbei. Während sich das kleine gallische Dorf nach wie vor gegen die römischen Legionäre behauptet, hat der risikolose Zins mittlerweile komplett kapituliert.

Wer sich bis vor kurzem noch gefragt hat, ob irgendjemand dem Beispiel der Deutschen Skatbank folgen und Strafzinsen auf Guthaben erheben würde, der hat nun von Asoka Wöhrmann, dem Chef-Anlagestrategen der Deutschen Asset und Wealth Management, eine eindeutige Antwort bekommen: Nicht irgendeine Bank, sondern alle Banken. In einem aktuellen Interview mit der Tageszeitung „Die Welt“ führt Wöhrmann aus: „Banken werden irgendwann genau das an Kunden weitergeben, was die Europäische Zentralbank ihnen bereits abverlangt. Jedes Institut, das bei der Notenbank Geld lagert, muss dafür eine Art Strafzins von 0,2 Prozent zahlen. Bislang geben die Banken diesen negativen Zins höchstens an Geschäftskunden weiter, doch das trifft bald auch Privatkunden.“

Aber seien wir doch mal ehrlich. Was nun in den Medien diskutiert wird, ist doch bereits länger Realität. Während sich der risikolose Zins bis heute noch unter dem Deckmantel eines positiven Nominalzinses verstecken konnte, nagt der negative Realzins schon seit geraumer Zeit am Ersparten der Anleger. Der risikolose Zins ist nun auch nominell zum zinslosen Risiko geworden – mit dem Unterschied, dass man für diese Erkenntnis jetzt nicht mehr die Formel „Zinsertrag minus Inflation“ benötigt.

Ob das Problem für den Anleger mit den Vorschlägen von Herrn Wöhrmann, mehr zu konsumieren oder mehr in den Aktienmarkt zu investieren, vom Tisch ist, bleibt zweifelhaft. Ohne Frage muss man auf Seiten der Investmentbranche jedoch die Chancen dieser Situation erkennen, um nicht das gleiche Schicksal wie die Gallier bei der Schlacht um Alesia zu erleiden. Möglicherweise erweisen sich die Strafzinsen ja als eine Art Zaubertrank? Viel Erfolg bei Ihren Anlageentscheidungen

Ihr Klaus-Dieter Erdmann

Über den Autor:

Klaus-Dieter Erdmann ist Gründer und Geschäftsführer der MMD Multi Manager GmbH in Arnsberg. Das Unternehmen hat sich auf die Analyse vermögensverwaltender Fonds spezialisiert und wertet mit Hilfe einer hauseigenen Datenbank kontinuierlich mehr als 1.500 Angebote dieser Produktkategorie aus. Für DER FONDS berichtet Erdmann alle zwei Wochen über neue Trends in der Vermögensverwalterfonds-Szene.

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