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Täglicher Marktkommentar Geld(politik) regiert die Welt

Lesedauer: 2 Minuten
Apella-Fondsexperte Ulrich Harmssen: „Zinssparer fühlen sich eben besser, wenn aus ihren angelegten 1.000 Euro nach 1 Jahr 1.040 Euro geworden sind“.
Apella-Fondsexperte Ulrich Harmssen: „Zinssparer fühlen sich eben besser, wenn aus ihren angelegten 1.000 Euro nach 1 Jahr 1.040 Euro geworden sind“.
Heute regiert einmal mehr die Geldpolitik der Notenbanken die westlichen Finanz- und Kapitalmärkte.

Die Ergebnisse der Sitzung des Offenmarktausschusses der Fed in den USA (keine Veränderungen) waren so erwartet worden. Nun könnte der nächste Zinsschritt im Juni kommen...

Die Bank of Japan (BoJ) hat gestern – wider Erwarten vieler Börsianer, die mit einer „Bazooka“ a la EZB gerechnet hatten  – keine weiteren geldpolitischen Lockerungen beschlossen. Prompt rauschte der Nikkei in der Spitze um über 1.000 Punkte in die Tiefe, bevor er dann endgültig mit – 3,61 Prozent schloss. Der JPY setzte mit der Entscheidung der BoJ, nichts zu tun, unterdessen seinen Aufwärtstrend fort.

Die Enttäuschung über die Entscheidung der BoJ findet offensichtlich auch in Europa statt; hier geht es auf breiter Front – wenn auch nicht so kräftig wie in Japan – nach unten.  So notiert aktuell (13:36) der Dax – 1,22 Prozent, Eurostoxx 50 1,64 Prozent leichter.

Auch in den USA deuten sich über den S&P Future Verluste an.

Draghi und die Nominalwertillusion

Auch die EZB meldet sich zu Wort: So äußerte Draghi Verständnis für die Nöte der Sparer angesichts von Minizinsen, weist aber zugleich darauf hin, dass „die reale Verzinsung, also die Verzinsung minus Inflation, aktuell höher als im Durchschnitt der 90er Jahre“ sei.

Fakt ist: Draghi hat recht mit seinem Hinweis auf die 90er Jahre; allerdings nimmt er dabei die Zufriedenheit der Sparer, die sich aus der Nominalwertillusion speist, nicht zur Kenntnis. Zinssparer fühlen sich eben besser, wenn aus ihren angelegten 1.000 Euro nach 1 Jahr 1.040 Euro geworden sind, auch wenn die Inflation bei 5 Prozent liegt (Realzins: - 1 Prozent), als wenn aus 1.000 Euro nach einem Jahr 1.001 EUR wird, bei 1,1 Prozent Inflation (Realzins: ebenfalls – 1 Prozent).

Der Hinweis von Draghi, niemand sei gezwungen, sein Geld zu rekordtiefen Zinsen anzulegen, da gäbe es ja auch andere Möglichkeiten, ist gut gemeint, wird jedoch - mindestens in Deutschland - wo seit Jahren Billionen Euro auf niedrig verzinsten Konten vor sich hinschlummern, wieder einmal wirkungslos verpuffen.
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