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Versicherungen bei Facebook: Wie deutsche Assekuranzen Social Media leben

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Fit für Facebook Die meisten Unternehmen haben sich durch externe Seminare dem Thema Soziale Netzwerke genähert. Durchschnittlich betreuen zwei bis drei Mitarbeiter aus dem Bereich Unternehmenskommunikation und Marketing die Seiten, bestücken sie mit Umfragen und Links zu aktuellen Artikeln und Themen und beantworten die Fragen und Kritiken der User. "Vor dem Start gab es diverse Workshops mit internen Teilnehmern und externen Experten. Zudem wurden entsprechende Seminare und Kongresse besucht", beschreibt Martina Fassbender das Facebook-Training der Gothaer. Auch Ergo Direkt sucht sich Hilfe außerhalb des Unternehmens: "Momentan befinden wir uns noch in der Phase, in der wir Social Media besser kennenlernen und unsere Erfahrungen sammeln möchten. Wir lassen uns dabei extern beraten", so Birger Jaspers von der Ergo. Die Allianz hingegen setzt in erster Linie auf Übungsleiter aus dem eigenen Haus: "In Sachen Social Media vertrauen wir weitgehend auf interne Experten: Die in den Netzwerken aktiven Mitarbeiter stammen vorwiegend aus dem Online-Umfeld und sind entsprechend medienaffin. Darüber hinaus versuchen wir über Schulungen und mittels Social-Media-Richtlinien alle anderen Mitarbeiter für das Thema zu sensibilisieren", erklärt Markus Walter.
Das Motto: Versicherungen zum Anfassen... Das Hauptziel besteht darin, dem anonymen Versicherer ein Gesicht zu geben und durch reale Kontaktpersonen die Beziehung zu Kunden nachhaltig zu verbessern. Während bei manchen Versicherern allein die Fanzahlen den Erfolg messen, legen andere mehr Wert auf den direkten Dialog mit ihren Kunden. Die Gothaer-Versicherung gibt so ganz offen zu: „Wir orientieren uns an der Zahl der Fans und Zugriffe.“
Erfolg auf Facebook bedeutet für die Allianz AG möglichst hohe Fanzahlen und ein erfolgreiches Krisenmanagement: „Allein auf Fan- oder Followerzahlen zu schielen ist unserer Ansicht nach nicht der richtige Weg. Aktuell wird der Erfolg vor allem qualitativ gemessen: Wie konnten wir Dialoge gestalten, Krisen meistern und die Reputation managen? Wie wurden Beiträge von uns weiterverbreitet oder „geliked“? Mittelfristig wird es interessant sein, ob sich über unsere Vertreter-Seiten in Facebook generierte Anfragen zu unseren Produkten und Dienstleistungen in Verkaufszahlen ummünzen lassen.“ Die R&V 24 sieht Facebook schlicht als eine weitere Kontaktplattform: “Social Media ist eine weitere Kommunikations-, Service- und Werbeplattform. Wir haben keine konkreten Ziele formuliert“, sagt Annette Strassburger von der R&V Versicherung. Das Problem, mit dem sich alle Versicherer konfrontiert sehen: Wer bezeichnet sich schon gerne als Fan einer Versicherung? Und selbst wenn man massig Fans hat, wie werden diese auch zu realen, gewinnbringenden Kunden? Die Strategieberatung Keylens Management Consultants hat in einer Studie die Aktivitäten der Versicherungen im sozialen Netzwerk genauer untersucht und herausgefunden, dass sich hinter imposanten Fanzahlen oft nur geringe Aktivitäten verbergen. Häufig schreibe weniger als einer von hundert Fans innerhalb eines Monats auf die Pinnwand der Versicherer. Anzahl der Kommentare auf Unternehmens-Posts auf den offiziellen Versicherungsseiten: Auf 100 Fans der Facebook-Seite „Allianz Deutschland AG“ entfielen im ersten Halbjahr 2011 rund zehn Kommentare.  Quelle:Finanzdienstleister in Social Media  
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