UBS-WM-Anlagechef Mark Haefele
Verfallende Vermögenswerte
Aktualisiert am 27.09.2018 - 12:48 Uhr
Mark Haefele, Chief Investment Officer Global Wealth Management bei der UBS Foto: UBS
Dokumente der Regierung Trump zeigen, dass das Wachstum in China und der Einfluss des Landes große Sorgen bereiten. Durch die aggressive US-Handelspolitik wird ein kontrollierter Schuldenabbau für China schwieriger. Die Daten zu Kapitalflüssen, Devisenreserven und Wachstum werden zeigen, ob der auf China lastende Druck auf andere globale Märkte übergreift.
Wie wir in den letzten Jahren mehrfach beobachten konnten, schaden wachsende geopolitische Risiken den globalen Märkten nicht zwangsläufig. China hat den Umbau seiner Wirtschaft seit 2015 und 2016 zwar gut bewältigt, doch macht der Druck seitens der USA dem Land das Leben schwerer. Die Anleger warten gespannt ab, ob es China gelingen wird, seine ehrgeizigen Wachstumsziele zu erreichen und zugleich die Verschuldung der Wirtschaft trotz der schwierigeren Rahmenbedingungen voranzutreiben. Ob der auf China lastende Druck – wie 2015 und 2016 – auf die globalen Märkte übergreift, ist eine der entscheidenden Fragen, mit denen sich Anleger in aller Welt in den nächsten Monaten befassen müssen.
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Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
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Wie wir in den letzten Jahren mehrfach beobachten konnten, schaden wachsende geopolitische Risiken den globalen Märkten nicht zwangsläufig. China hat den Umbau seiner Wirtschaft seit 2015 und 2016 zwar gut bewältigt, doch macht der Druck seitens der USA dem Land das Leben schwerer. Die Anleger warten gespannt ab, ob es China gelingen wird, seine ehrgeizigen Wachstumsziele zu erreichen und zugleich die Verschuldung der Wirtschaft trotz der schwierigeren Rahmenbedingungen voranzutreiben. Ob der auf China lastende Druck – wie 2015 und 2016 – auf die globalen Märkte übergreift, ist eine der entscheidenden Fragen, mit denen sich Anleger in aller Welt in den nächsten Monaten befassen müssen.
In diesem Monthly Letter sehe ich mir die Gründe für die Spannungen zwischen den USA und China näher an und untersuche, wie sich diese Spannungen auf den geplanten Schuldenabbau in China auswirken. Weiter gehe ich auf wesentliche Kennzahlen ein, um zu beurteilen, ob die Sorgen rund um China zu einem globalen Marktschock führen könnten.
Im vergangenen Monat haben wir die übergewichtete Position in globalen Aktien verkleinert, sodass wir in unserer globalen taktischen Vermögensallokation nun eine weitgehend neutrale Haltung einnehmen. Dies erreichen wir durch eine leichte Übergewichtung in globalen Aktien, eine Übergewichtung in auf USD lautenden Staatsanleihen aus Schwellenländern und eine Untergewichtung in Euro Hochzinsanleihen. Wir haben das Risiko hauptsächlich deshalb reduziert, weil der Markt unserer Ansicht nach das höhere Risiko im Zusammenhang mit dem Zollstreit nicht in die Kurse eingerechnet hatte. Die USA und China haben die Gespräche zwar wieder aufgenommen, jedoch planen die USA nach wie vor, Strafzölle von 10% bis 25% auf chinesische Waren im Wert von USD 200 Mrd. zu erheben – und drohen mit weiteren Zöllen. Darüber hinaus stellen wir fest, dass der starke US-Dollar und die steigenden Zinssätze Schwächen im Komplex der Schwellenländer offenlegen, was zu einer allgemeinen Volatilität beiträgt.
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