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Von der Pressekonferenz mit Mario Draghi EZB lässt Zinsen unverändert

Der EZB-Rat hat auf seiner Sitzung in Frankfurt den Leitzins bei 0,05 Prozent, den Einlagensatz bei minus 0,20 Prozent und den Spitzenrefinanzierungssatz bei 0,30 Prozent belassen. EZB-Präsident Mario Draghi wird sich zum Zinsentscheid in einer Pressekonferenz ab 14.30 Uhr äußern, bei der er auch die neuen Konjunkturprognosen vorstellen wird.  

Nachdem die Inflationsrate des Euroraums im Mai erstmals seit sechs Monaten positiv ausgefallen ist, dürfte Draghi Optimismus verbreiten, dass der Euroraum sich auf dem Wege der Besserung befindet - auch wenn die Arbeitslosigkeit weiter über elf Prozent liegt und selbst wenn das Tauziehen um eine Rettung Griechenlands Turbulenzen auslösen sollte. Angesichts der verbesserten Perspektiven dürfte die Frage gestellt werden, inwieweit die EZB an ihren Plänen festhält, bis September 2016 Wertpapiere im Volumen von 60 Milliarden Euro monatlich zu kaufen.

“Das Augenmerk wird weiterhin auf der Absicht des Rats liegen, alle bestehenden geldpolitischen Maßnahmen entschlossen und vollständig umzusetzen,” sagt Nick Matthews, leitender Europa-Ökonom bei Nomura International Plc in London. “Die marktbasiserten Inflationserwartungen liegen weiterhin deutlich unter den historischen Werten.”

Griechenland bleibt ein Unsicherheitsfaktor. Die Zeit, um eine Vereinbarung über die Konditionen für Hilfsgelder zu schließen, wird knapp. Am Montagabend tagten Draghi, Bundeskanzlerin Angela Merkel und andere Spitzenvertreter der griechischen Gläubiger in Berlin. Ziel des Treffens war es, eine einheitliche Haltung festzulegen, die dem Land einen Zahlungsausfall erspart, der auch den Währungsblock aufbrechen könnte.

In Griechenland ziehen Kunden weiterhin Geld von den Banken des Landes ab, die durch die Notfall-Liquiditätshilfen (ELA) der griechischen Notenbank, welche die Genehmigung der EZB benötigen, liquide gehalten werden.

Der Rat hob am Dienstag die Obergrenze für die ELA-Hilfen um 500 Millionen Euro auf 80,7 Milliarden Euro an. Die Ratsmitglieder vermieden eine Verschärfung der Sicherheiten-Anforderungen für die Gelder. Ein stärkerer Abschlag auf als Sicherheiten hinterlegte griechische Papiere - ein so genannter Haircut - wäre ein Warnzeichen für die steigende Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls.

Gute Nachrichten für die Währungshüter kommen von den Verbraucherpreisen, die ein Nachlassen der Deflationsangst signalisieren, die ein Grund für die Einführung von QE war.

Im Mai stieg die Teuerungsrate im Euroraum auf 0,3 Prozent und übertraf die Erwartungen der Ökonomen. Die um die volatilen Posten Energie- und Lebensmittelpreise bereinigte Kerninflationsrate belief sich nach dem stärksten Anstieg seit neun Monaten auf 0,9 Prozent.

Diese Daten werden auch die neuen Prognosen der EZB- Volkswirte für Wachstum und Inflation im Euroraum stärken. Im März prognostiziere die EZB, dass das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr auf 1,5 Prozent und 2016 auf 1,9 Prozent steigen werde. Bei der Inflation wurde eine Beschleunigung von Null im Jahr 2015 auf 1,5 Prozent 2016 erwartet.

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