Anleger schwören weiter auf Mischfonds. Das zeigt unter anderem der aktuelle europäische Fondsabsatz-Bericht von Morningstar. Sowohl im September als auch insgesamt in den ersten neun Monaten dieses Jahres haben Mischfonds mehr Anlegergelder angezogen als jede andere Fondskategorie.
Crashtest: Die besten Mischfonds Europa
Fonds | Punkte Gesamt |
Pkt. Perfor- mance |
Pkt. Stress- test |
Pkt. Rating |
Vol. in Mio. € |
|
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1 | Threadneedle Monthly Extra Income Fund | 253 | 93 | 80 | 80 | 344 |
2 | Deutsche Aktien Total Return | 214 | 73 | 94 | 47 | 260 |
3 | DWS Vorsorge AS (Flex) | 198 | 57 | 91 | 50 | 75 |
4 | LVM Pro-Futur-Fonds | 188 | 80 | 63 | 45 | 124 |
5 | Candriam Sustainable High | 178 | 68 | 83 | 27 | 50 |
23 weitere Fonds >> | ||||||
Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 20. Oktober 2014) |
Im aktuellen Crashtest stehen dynamische, also eher aktienorientierte Mischfonds mit regionalem Schwerpunkt Europa im Fokus. Schon die drei besten Fonds zeigen, wie abwechslungsreich diese Anlagekategorie sein kann. Der Sieger-Fonds, der Threadneedle Extra Monthly Income, setzt auf Großbritannien. Der zweitplatzierte Deutsche Aktien Total Return legt in Deutschland an, und der drittplatzierte DWS Vorsorge AS (Flex) hat zwar seinen Schwerpunkt in Europa, investiert aber letztlich global.
In den Teilbereichen Performance und Rating liegt jeweils der von Richard Colwell und Alasdair Ross gemanagte Threadneedle-Fonds vorn. Weder über drei noch über fünf Jahre weist ein anderer Fonds ein besseres Ergebnis aus, und Colwell und Ross schafften auch in jeder einzeln betrachteten Zwölf-Monats-Periode eine Outperformance. Folgerichtig steht der Threadneedle Extra Monthly Income auch bei vielen Fondsanalysten hoch im Kurs.
Die drei Sieger-Fonds im Kurz-Porträt
Platz 1: Threadneedle Extra Monthly Income Fund

Dabei steht Colwells Arbeit schon seit längerem stärker im Fokus. „Zurzeit sind rund 25 Prozent des Fonds in Anleihen investiert, der Rest in Aktien“, so der Threadneedle-Manager. „In letzter Zeit haben wir diese Aufteilung nicht deutlich verändert.“
Er setzt auf ein relativ konzentriertes Portfolio aus britischen Aktien. „Ich achte vor allem auf Unternehmen, bei denen die Fähigkeit, eine nachhaltige Dividende aufzubauen, noch nicht in der Bewertung enthalten ist“, so Colwell. Auf drei Kernbereiche zielt er ab: auf versteckte Perlen, die der Markt vernachlässigt, auf Unternehmen, die langfristig eine Chance auf eine Neubewertung haben, und auf Value-Aktien.
Anleihe-Experte Ross hat den größeren Fondsanteil nach Anzahl der Titel. Er streut sehr breit, so dass insgesamt rund 200 Werte im Portfolio sind. Der Manager investiert in Unternehmensanleihen mit Schwerpunkt Großbritannien, mischt aber auch Anleihen aus anderen Ländern – auch außerhalb Europas – bei.
Sowohl beim Aktien- als auch beim Anleihe-Part steht das Thema Income im Vordergrund. Dividenden und Zinskupons ermöglichen feste monatliche Ausschüttungen an die Anleger. Eine Eigenschaft, der der Fonds letztlich seinen Namen verdankt.
Platz 2: Deutsche Aktien Total Return
Krahe und von Witzleben setzen auf ein konzentriertes Portfolio aus rund 20 Aktien und etwa ebenso vielen Unternehmens- und Wandelanleihen. Letztere spielen allerdings nur eine untergeordnete Rolle. Die Fondsmanager sind an keine Gewichtungsgrenzen gebunden und investieren losgelöst von einer Benchmark. Die aktuelle Gewichtung von rund einem Drittel Anleihen entspricht der üblichen Allokation des Fonds. Die Aktienquote liegt zurzeit bei 55 Prozent. Hinzu kommen etwas Cash und als fester Krisen-Hedge eine rund 3,5 Prozent große Position in Xetra Gold.
Im Aktienbereich spielen Nebenwerte eine wichtige Rolle. So sind die Aktien von Freenet und Sixt mit 7,7 und 7,0 Prozent die größten Positionen im Fonds. Und die Manager scheuen auch nicht vor ausgefallenen Anlagen zurück, wenn sie voll von ihnen überzeugt sind. So stecken zurzeit noch rund 1,3 Prozent im offenen Immobilienfonds Degi Europa, den sie nach der Schließung des Fonds günstig über die Börse erworben haben.
Platz 3: DWS Vorsorge AS (Flex)

Marktrisiken steuert Soha nicht nur über die Asset Allocation, sondern auch innerhalb des Aktienanteils. „Als im Juli eine Abschwächung der europäischen Konjunktur sichtbar wurde, haben wir den Aktienteil defensiver aufgestellt und verstärkt in Standardwerte mit höherer Marktkapitalisierung investiert“, so der DWS-Manager. Außerdem setzt er seither bewusst auf ein möglichst globales Aktienuniversum. Da AS-Fonds den Fremdwährungsanteil aber auf 30 Prozent beschränken müssen, liegt der Schwerpunkt stets auf der Eurozone.
Soha setzt seine Anlageziele nicht nur über Einzeltitel um, sondern investiert auch in ETFs, aktiv gemanagte Fonds und Derivate. Unter den größten Positionen befinden sich beispielsweise ein auf Dollar lautender ETF für Schwellenländeranleihen sowie ein ETF für asiatische Aktien.
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