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28 Fonds im Crashtest Die besten globalen Rohstoff-Aktienfonds

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Geht es um strukturelle Umwälzungen, ist der Weg zur Elektromobilität nicht mehr weit. Klar, dass dieser Trend in Busschers Überlegungen eine zentrale Rolle spielt. "Die Nachfrage nach Elektroautos kann nur wachsen“, sagt der Fondsmanager mit Blick auf gesetzliche Vorgaben und sinkende Herstellkosten. Was Tempo und Radikalität betrifft, zieht er Parallelen zum Wechsel vom Pferd zum Auto zu Beginn des 20. Jahrhunderts: „Schon im Jahr 2030 wird voraussichtlich jedes vierte Auto weltweit elektrisch angetrieben.“

Damit die E-Mobilität ins Rollen kommt, braucht es vor allem einen Rohstoff – Lithium. Das silberweiße Leichtmetall ist wichtigster Bestandteil der bis zu 750 Kilogramm schweren Batterien, ohne die sich kein Tesla S oder Nissan Leaf vom Fleck rührt. „Direkt mit der Lithium-Produktion beziehungsweise der Wertschöpfungskette haben rund 15 Prozent des Portfolios zu tun“, führt Busscher aus und nennt Unternehmen wie Albemarle, FMC und Nemaska. Beziehe man auch indirekte Profiteure des Lithium-Booms wie IPG Photonics mit ein, seien es sogar bis zu 40 Prozent.

Der Kauf von Lithium-Aktien ist jedoch keine Einbahnstraße zum Reichtum. Das wurde Anlegern nach 2012 in diesem Jahr bereits ein zweites Mal bewusst. Seit Anfang Januar ging der Kurs von Albemarle um 30 Prozent in die Knie, Nemaska verlor sogar fast 70 Prozent. Dies bekam von den Crashtest-Teilnehmern niemand deutlicher zu spüren als der Structured Solutions Next Generation Resources. Im Portfolio von Fondsmanager Tobias Tretter entfallen bis zu 90 Prozent auf Unternehmen, die Lithium fördern oder über entsprechende Explorationsrechte verfügen. Entsprechend heftig ging es in der Vergangenheit rauf und runter: Zwischen Januar 2011 und August 2015 sackte der Anteilspreis um 72 Prozent weg, danach ging es bis Dezember 2017 um 340 Prozent nach oben und dann wieder 40 Prozent runter. Trotz dieser Berg- und Talfahrt reichte es im Crashtest für Rang 3, denn der per Ende September 2018 gemessenen Fünf-Jahres-Performance von 123,8 Prozent hatte kein Konkurrent Vergleichbares entgegenzusetzen.

„Auslöser für den jüngsten Rückschlag war ein Abkommen der chilenischen Regierung mit dem Lithium-Produzenten SQM, das dem Unternehmen künftig eine deutlich höhere Förderung erlaubt“; erläutert Tretter. Doch auch die von SQM anvisierte Verdoppelung von 50.000 auf 100.000 Tonnen pro Jahr reiche bei weitem nicht aus, den langfristigen Bedarf zu decken. Deshalb sieht Tretter auf dem aktuellen Niveau wieder „eine sehr attraktive Gelegenheit einzusteigen und vom Erfolg der Elektromobilität zu profitieren“.

Wer nicht so recht an die große Lithium-Story glaubt, aber dennoch antizyklisch von den allgemein niedrigen Kursen vieler Rohstoff-Produzenten profitieren möchte, sollte sich einmal den auf Rang 2 liegenden Lyxor ETF MSCI World Materials etwas näher ansehen. Der von Lyxor abgebildete Index enthält neben BHP Billiton, Rio Tinto und anderen Bergbaufirmen auch deutlich breiter aufgestellte Industriekonzerne wie BASF, Air Liquide oder Ecolab – was die Schwankungen des Portfolios erheblich reduziert. Mit einem Wert von 0,3 Prozent liegt die jährliche Kostenbelastung zudem um ein Vielfaches niedriger als bei allen aktiv verwalteten Konkurrenten.

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