3 Einschätzungen So reagieren Fondsmanager auf die Vorwürfe gegen Grenke

Eine Analystengruppe namens Viceroy erhebt schwere Vorwürfe gegen das Baden-Badener MDax-Unternehmen Grenke. Der Finanzdienstleister und Leasing-Spezialist soll angeblich Unternehmen überteuert von verbundenen Firmen gekauft und seine Buchhaltung frisiert haben. Auch von Geldwäsche ist in dem 64-seitigen Viceroy-Bericht, abrufbar über die zugehörige Internetseite, die Rede.
Hinter Viceroy steht der britische Leerverkäufer Fraser Perring, der in der Vergangenheit auch Vorwürfe gegen den Wirecard-Konzern erhoben und gleichzeitig gegen die Aktie spekuliert hat. Im Fall Wirecard erwiesen sich viele Vorwürfe Perrings im Nachhinein als stichhaltig. Jetzt legt der Londoner Shortseller mit einem Angriff gegen Grenke nach – und wettet zeitgleich gegen das Unternehmen. In dem Bericht fasst Viceroy die vermeintlich kriminellen Handlungen zusammen, denen man auf die Schliche gekommen sein will. Mittlerweile ermittelt auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) in dem Fall.
Das unter Beschuss geratene Unternehmen hat in einer Stellungnahme am Dienstag dieser Woche alle Vorwürfe von sich gewiesen. An diesem Freitag will sich der Aufsichtsrat ausführlich zu den Anschuldigungen äußern.
Als Reaktion auf die Vorwürfe, die erstmals am vergangenen Montag auf der Internetseite von Viceroy auftauchten, erlebten die Grenke-Anteile zu Wochenbeginn einen Kurssturz von mehr als 50 Prozent, mittlerweile erholte sich der Titel wieder leicht.
Ein bekannter Investor von Grenke ist das Frankfurter Fondshaus Acatis unter dem geschäftsführenden Gesellschafter Hendrik Leber. Mehrere Fonds des Hauses seien in Grenke-Anteile investiert, heißt es in einer Stellungnahme, die Acatis am Mittwoch versendete. Den größten Anteil hält demnach der zuletzt sehr erfolgreiche Mischfonds des Hauses Acatis Gané Value Event (ISIN: DE000A0X7541). Bei Acatis hält man die Viceroy-Beschudigungen für haltlos, der Grenke-Anteil wurde jüngst sogar aufgestockt.