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“Asymmetrische Risikoprofile nutzen” Vertriebsleiter bei Schroders über Cat-Bonds und Liquid Alternatives

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Wie setzen Sie dies bei Schroders praktisch um? Klapper: Schroders verwaltet ein Volumen von 18 Milliarden US-Dollar in alternativen Strategien, davon rund 6,3 Milliarden über unsere GAIA-Plattform. Auf der Plattform werden bereits erfolgreich gelaufende Offshore-Strategien zusätzlich in Form von regulierten UCITS-Fonds aufgelegt, um den Investoren einen leichteren Zugang zu diesen Strategien zu ermöglichen. Werden alternative Fondsstrategien in diese Portfolien integriert, haben sie einen detaillierten Auswahlprozess hinter sich. Dabei fließt unter anderem die Expertise des Fondsmanagements und eine langfristig gute Leistungsbilanz ein, aber auch die Frage, ob bestimmte Offshore-Strategien überhaupt in UCITS-Fonds verpackt werden können. Wichtig ist für uns auch, ob das Management selbst in den Strategien investiert ist. Ist Benchmark-Denken überhaupt noch zeitgemäß? Klapper: Benchmarks und Indizes werden gerne im institutionellen Bereich zur besseren Handhabung des Bilanzstrukturmanagements verwendet. Für den Privatkunden ist eine Orientierung an absoluten Realrenditen sinnvoller. Insbesondere für den defensiveren Privatanleger sehen wir eine zunehmende Tendenz zu Rentenersatzprodukten wie defensive Absolute-Return-Strategien oder Cat-Anleihen, um mit niedriger Volatilität positive Realrenditen zu liefern.  Cat-Anleihen bzw. Katastrophenanleihen tragen jedoch die Katastrophe im Namen, was manchen Endkunden noch abschrecken dürfte. Klapper: Ja, aber auch hier hilft die sachliche Erklärung weiter. Cat-Anleihen sind Verbriefungen, die für einen genau definierten Eintrittsfall von großen Naturereignissen den Emittenten absichern. Tritt der versicherte Fall nicht ein, bekommt der Investor eine definierte Verzinsung. Die Laufzeit der Anleihen ist in der Regel drei Jahre. Das investierte Kapital wird bis zum Laufzeitende einer Anleihe auf einem Treuhandkonto geparkt, vorwiegend gekoppelt an den US-Zins und würde somit bei steigenden Zinsen zusätzlich profitieren. Das Wichtige ist: Naturrisiken sind unkorreliert zum Marktgeschehen. Seit Auflage am 04.01.2002 war der Swiss Re Global Cat Bond Index noch nie mehr als zwei Monate negativ. Der Stresstest im August hat gezeigt, dass sowohl auf der Aktien- als auch auf der Rentenseite die Kurse bei den großen Indizes ins Minus drehten, der Schroder GAIA Cat Bond lag in diesem Zeitraum positiv bei 1,4 Prozent. In der Betrachtung seit Jahresbeginn ist ein Plus von mehr als 2,5 Prozent bei sehr geringer Schwankung zu verzeichnen. Das spricht doch für eine Beimischung oder als Substitut. 

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