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Berenberg-Manager über US-Aktien "Aktien-Investoren finden in den USA die stabilsten Verhältnisse vor"

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Für die spätsommerlichen Turbulenzen der vergangenen Monate an der Wall Street kann ich keine markanten fundamentalen Gründe ausmachen. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten Chinas waren ebenso bekannt wie die bevorstehende Zinswende in den USA. Vielmehr hätten technische Faktoren die Korrektur ausgelöst. Berenberg-Recherchen ergaben, dass die Kurse 2015 bis Anfang August in einer so engen Bandbreite wie noch nie in der Geschichte der US-Börsen schwankten. Eine kleine Abwärtsbewegung reichte schließlich aus, um unzählige Absicherungsgeschäfte auszulösen, was den Markt nach unten zog.

Übervorsichtige Prognosen 

Dass diese Bewegung in den kommenden Wochen auslaufen könnte, liegt an den möglicherweise zu pessimistischen Gewinnschätzungen der US-Analysten. Ich erkenne folgendes Muster: Vor Beginn der Quartalsberichterstattung werden die Ertragserwartungen reduziert. Tatsächlich kommt es dann aber nur halb so schlimm. Anschließend schreibt man die übervorsichtigen Prognosen auf das nächste Quartal fort.

Spätestens zu Beginn des Jahres 2016 sollte dieses übervorsichtige Vorgehen jedoch nicht mehr zu halten sein. Erfreulichere Prognosen würden die Märkte sodann stützen. Voraussetzung ist allerdings, dass die US-Notenbank die wirtschaftliche Erholung tatsächlich mit dem von uns erwarteten moderaten Kurs begleitet und die Konjunktur nicht durch eine übereilte starke Geldverknappung ausbremst. Ich gehe allerdings nicht davon aus, dass dieses Negativszenario eintritt. 

Value-Aktien womöglich vor Aufholjagd

Im Fonds hatte ich zuletzt Gesundheitsaktien hoch gewichtet. Das Portfolio profitierte entsprechend vom Auf-schwung der Healthcare-Unternehmen. Aktuell schaue ich auch wieder etwas stärker auf Gesellschaften aus dem Energiesektor. Diese sind derzeit dem Value-Segment zuzuordnen, das zuletzt den Growth-Titeln hinterherhinkte. Die Diskrepanz zwischen Value- und Growth-Titeln verlangt förmlich nach einer Gegenbewegung. Der Fonds verfolgt einen Blend-Ansatz, bei dem sowohl Wachstums- als auch Substanztitel erworben werden. Welche Sektoren über- bzw. untergewichtet werden, wird anhand des systematischen Selektionsmodells des Fonds flexibel gehandhabt. 

Ganz allgemein sollten renditeorientierte Anleger den US-Markt keinesfalls vernachlässigen. Aktien aus Nordamerika schwankten in diesem Sommer abermals deutlich weniger als ihre Pendants in Europa oder Asien. Wer in Aktien investiert, findet in den USA die stabilsten Verhältnisse vor – gestern, morgen und auch übermorgen. 

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