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BMO Global Asset Management „VW benachteiligt Minderheitsaktionäre erheblich“

in FondsLesedauer: 3 Minuten
Das Interview wurde DAS INVESTMENT.com freundlicherweise von BMO Global Asset Management zur Verfügung gestellt. Frage: Als Nachhaltigkeitsinvestor setzen Sie sich schon seit längerem kritisch mit Volkswagen auseinander – in welchen Bereichen sehen Sie Diskussionsbedarf? Matthias Beer: BMO Global Asset Management (EMEA) hatte schon seit einiger Zeit Zweifel an der internen Kontrollkultur von Volkswagen: Minderheitsaktionäre werden erheblich benachteiligt, es mangelt an ausreichenden unabhängigen Prüfungen und Revisionen. Wie sieht die Benachteiligung der Investoren aus? Beer: Institutionelle Anleger in Volkswagen halten überwiegend Vorzugsaktien ohne Stimmrechte und nur wenige Stammaktien. Die Ausübung von Stimmrechten über Stammaktien wird über einen vom Volkswagen diktierten, umständlichen manuellen Prozess absichtlich erschwert. Die Familien Porsche und Piëch halten mit etwa 50,7 Prozent die Kontrollmehrheit an den stimmberechtigten Stammaktien, das Land Niedersachsen kontrolliert weitere 20 Prozent und die Qatar Investment Authority etwa 17 Prozent. Neben dem weitgehenden Mangel an Stimmrechten haben Minderheitsaktionäre auch keine ausreichende unabhängige Vertretung im Aufsichtsrat, in dem aktuell nur einer der 20 Aufsichtsräte vom Unternehmen und seinen Großaktionären unabhängig ist. Was wäre eine angemessene Quote? Beer: In kontrollierten Unternehmen sollte der Aufsichtsrat in unseren Augen zu mindestens 33 Prozent mit unabhängigen Direktoren ohne Geschäftsbereich besetzt sein, damit ein ausreichend unabhängiger und objektiver Blick auf das Unternehmen gewährleistet ist. Welche Maßnahmen haben Sie als Nachhaltigkeitsinvestor ergriffen, um VW auf diese Missstände aufmerksam zu machen? Beer: Wegen dieser grundsätzlichen Kritikpunkte haben wir in der Vergangenheit gegen die Wiederwahl und die Entlastung vieler Aufsichtsratsmitglieder einschließlich und ganz besonders des früheren Vorsitzenden Ferdinand Piëch gestimmt. Außerdem haben wir in einem Schreiben an Volkswagen unsere Erwartungen an gute Unternehmensführung in Deutschland genannt sowie wichtige Bereiche hervorgehoben, in denen wir den Vorschlägen des Vorstands nicht folgen konnten.
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