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BVK-Chef „Deutschlandrente würde zu enormen Verwerfungen im Markt führen“

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Halten Sie das Opt-Out-Modell für geeignet, Altersarmut vorzubeugen? 

Heinz: Als ehrbare Versicherungskaufleute sind wir immer für eine faire Behandlung unserer Kunden und ihr Selbstbestimmungsrecht. Daher sind wir auch für Lösungen, die auf Freiwilligkeit basieren und an die Einsichtsfähigkeit der Bürgerinnen und Bürger für die Notwendigkeit der privaten Altersvorsorge appellieren. Allerdings könnten die politischen Entscheidungsträger diese mehr fördern, beispielsweise durch höhere steuerliche Berücksichtigung sowie durch eine Erhöhung der Riester-Förderung, die seit 2008 leider eingefroren ist.

Kritiker der Deutschlandrente befürchten unter anderem, dass ein derart schwerer, zentral verwalteter Fonds, Marktverzerrungen bewirken könnte. Wie sehen Sie das?

Heinz: Das sehen wir ähnlich. Ein Staatsfonds mit sehr viel Kapital, der dazu erst einmal für alle verpflichtend ist, würde den Markt der Altersvorsorge-Produkte erheblich verzerren.

Mit der Deutschlandrente würde der Staat die Altersvorsorge weitgehend in die eigene Hand nehmen und so Finanzberatern eine wichtige Einnahmequelle entziehen. Sehen Sie das Geschäft der Finanzberater dadurch bedroht? 

Heinz: Auf jeden Fall! Das wäre für unseren Berufsstand der Versicherungsvermittler sowie alle anderen von Ihnen aufgeführten eine sehr große Benachteiligung. Hinzu kommt noch, dass Versicherungsvermittler durch zahlreiche Regulierungen in den letzten Jahren sowieso schon gebeutelt sind, was für Zehntausende von Einfirmenvertretern und Maklern das faktische Aus bedeuten könnte.

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