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Christian von Engelbrechten zum Dax-Rekord Dax in 26 Jahren bei 100.000 Punkten? „Da sollten wir nahe rankommen“

Christian von Engelbrechten
Christian von Engelbrechten
Christian von Engelbrechten ist Manager des Fidelity Germany Fund.

DAS INVESTMENT.com:
Ist die derzeitige Dax-Bewertung gerechtfertigt?

Dirk von Engelbrechten: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des Dax liegt bei 13, der langjährige Durchschnitt bei 15. Daher ist es zwar nicht mehr besonders günstig, aber es kann auch nicht von einer Übertreibung die Rede sein. Zumal sich die Unternehmen in den letzten und Jahren deutlich verbessert haben und zum Beispiel die Bilanzen historisch stark sind.

DAS INVESTMENT.com: Value-at-Risk beim Dax: Einen Rückschlag unter welche Kursmarke würden Sie in den kommenden fünf Jahren mit einer 97,5-prozentigen Wahrscheinlichkeit ausschließen?

Von Engelbrechten:
Bei einer Wahrscheinlichkeit außerhalb von 97,5 Prozent reden wir eigentlich schon fast über Extremszenarien. Die beiden extremsten Situationen der vergangenen Jahre waren der 11. September und die Lehman-Pleite. In der Folge des 11. September ist der Dax Anfang des Jahres 2003 auf rund 2.200 Punkte gefallen, nach der Lehman-Pleite war der Boden dann schon deutlich höher bei knapp 3.700 Punkten erreicht. Nun ist der Dax deutlich höher als damals vor diesen beiden Extremszenarien. Das macht selbst bei einem künftigen Extremszenario eine Bodenbildung deutlich über der Marke von 3.700 Punkten wie nach der Lehman-Pleite sehr wahrscheinlich.

Wobei ich davon überzeugt bin, dass die langfristige wirtschaftliche Entwicklung der Welt den Dax weiter nach oben bringen wird. Nach jedem Rückschlag hat der Dax in den Folgejahren die Abschläge wieder aufgeholt und neue Höchststände erzielt. Das erwarte ich mit einer hohen Wahrscheinlichkeit auch weiterhin.

DAS INVESTMENT.com: Wann kommt der nächste Meilenstein, also die 11.000-Marke?

Von Engelbrechten: Bei einem Gewinnwachstum von etwa 10 Prozent über die nächsten 12 Monate ist damit im Sommer 2015 zu rechnen.

DAS INVESTMENT.com: Von 1.000 auf 10.000: Der Dax brauchte rund 26 Jahre, um sich zu verzehnfachen. Können Sie sich am Jahresende 2040, also in weiteren 26 Jahren, einen Dax-Stand von 100.000 Punkten vorstellen?

Von Engelbrechten: Das halte ich für schwierig, da es mehr als 9 Prozent Wachstum pro Jahr wären. Allerdings sollten wir zumindest nahe rankommen, denn die deutschen Unternehmen profitieren von der globalen Entwicklung. Die Weltbevölkerung wächst, die Welt wird produktiver, der Zugang zu Informationen wird immer besser und das Wissen wächst rasant. Das ist ein Umfeld für steigende Unternehmensgewinne. Die deutschen Unternehmen mit ihrer starken Ausrichtung auf die Weltwirtschaft werden davon besonders profitieren – schließlich ist der Welthandel schon in den letzten Jahrzehnten schneller gewachsen als das globale Bruttoinlandsprodukt, so dass die fortschreitende Globalisierung gerade die Gewinnentwicklung deutscher Unternehmen weiter unterstützen wird.

DAS INVESTMENT.com: Mit welchem Getränk und zu welchem Lied würden Sie auf den Dax-Hochstand anstoßen?

Von Engelbrechten:
Wasser und Kaffee, ich bin doch bei der Arbeit.

DAS INVESTMENT.com:
Was war Ihr erstes Erlebnis mit dem Dax?

Von Engelbrechten:
Über Wirtschaftsspiele am Computer hat mich das Thema Wirtschaft und Unternehmen schon in der Jugend fasziniert. Vor allem durch die Telebörse bin ich dann auch mit dem Dax in Kontakt gekommen und hatte schon als Jugendlicher das erste Depot und Aktien.

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