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Das Investment Ausblick 2013: Hurra, kein Aufschwung

Lesedauer: 6 Minuten
„Einen echten Konjunkturaufschwung muss man als Investor geradezu fürchten“, sagt Jens Ehrhardt. „Die Notenbanken würden dann die Zinsen anheben. Das wäre für die Kapitalmärkte höchst negativ“, so der Vorstandsvorsitzende von DJE Kapital und Portfoliomanager bei Gamax Management. An den Rentenmärkten leuchtet das ein: Steigen die Zinsen, fallen die Kurse bestehender Anleihen. Aber an den Aktienmärkten? „Auch wenn die Unternehmensgewinne vorübergehend steigen würden, glaube ich, dass die Börsen jede Zinssteigerung extrem negativ kommentieren werden“, sagt Ehrhardt.

„Das klingt zwar alles höchst paradox, aber Sie können es schon jetzt im kleinen Rahmen beobachten.“ 2011 sei die weltweite Konjunktur- und Gewinnentwicklung recht gut gewesen, die Aktienkurse aber seien deutlich gefallen. Ehrhardt: „Und in diesem Jahr steigen die Börsen trotz uneinheitlicher Gewinnentwicklung.“ Die Wirtschaft muss nicht brummen, damit es an der Börse gut läuft. Die Aktienkurse orientieren sich nicht an einem bestimmten Kurs-Gewinn-Verhältnis, „sondern steigen im Allgemeinen dann, wenn genügend Liquidität vorhanden ist“.

Das hat auch Philipp Vorndran beobachtet: „Vor allem die Kurse von Qualitätsaktien und der Goldpreis wachsen mit der Geldbasis“, so der Kapitalmarktstratege vom Kölner Vermögensverwalter Flossbach von Storch. Und diese werde auf absehbare Zeit nicht schrumpfen. „Die Sanierung der Staatshaushalte dauert noch 10 bis 15 Jahre. So lange werden auch die Zinsen extrem tief bleiben“, sagt Vorndran. „Der monetäre Schub bleibt und nimmt sogar noch zu, vor allem aus Europa und Japan“, ist auch Ehrhardt überzeugt.

Aber wenn die Märkte mit Geld geflutet sind, warum lässt der Konjunkturaufschwung auf sich warten? „Das ist wie beim Auto“, erklärt Vorndran. „Der Motor läuft auf vollen Touren, aber die Straße ist nass, die Reifen drehen durch, und man bekommt die Leistung nicht auf die Straße.“ In der Eurozone kommt das Geld nur zu einem kleinen Teil in der Realwirtschaft an. Haushalte und Unternehmen halten sich mit Ausgaben zurück. Konsum und Investitionen sind aber unabdingbar für ein selbsttragendes Wirtschaftswachstum.

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