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Der Euro steht vor dem Abgrund na und?

in MärkteLesedauer: 4 Minuten
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Zusätzlicher Druck wird kurzfristig dadurch entstehen, dass die öffentliche Diskussion nicht mehr nur zwischen den sogenannten  Geber- und Nehmerländern stattfindet, sondern auch die Einigkeit innerhalb der einzelnen Gruppen auseinanderbrechen wird. Betrachtet man hier die beiden für die Zukunft der Eurozone entscheidenden Länder Spanien und Italien, ist festzustellen, dass Italien zwar im vergangenen Jahr durch eine unpopuläre Grundsteuer zusätzlich 5 Milliarden Euro Einnahmen generiert hat, aber nun mit 18 Milliarden Euro an der Rettung spanischer Banken beteiligt ist. Es wird nicht lange dauern, bis dies zu Verwerfungen in der öffentlichen Meinung führt. Das Feindbild disziplinfordernder Geberländer wie etwa Deutschland ist eben nur solange intakt, wie man selbst gefühlt nicht zu diesen gehört.

Für Deutschland ist ein Zurück zur D-Mark möglich

Aus diesen Gründen erscheint es sehr fraglich, dass der Euro in der heutigen Form dauerhaft existiert. Am wahrscheinlichsten erscheint ein „harter Euroraum“. Auch für Deutschland ist ein Zurück zur D-Mark nicht mehr auszuschließen. Für das Vermögen des einzelnen Anlegers spielt es aber keine Rolle ob das Szenario Zusammenhalt oder Auseinanderbrechen eintritt. Die Zeche werden in letzter Konsequenz immer die Steuerzahler und die privaten Gläubiger übernehmen müssen.

Die genauen Folgen für das Vermögen sind schwer abzuschätzen und stellen sich auf der Zeitachse wahrscheinlich mit starken Ausschlägen dar. Zugesagte Leistungen aus kapitalgedeckten Altersversorgungen werden ebenso leiden wie die Nettorenten nach Steuern und Inflation. Aktien werden im Rahmen des Fragmentierungsprozesses zumindest temporär aufgrund der Angst vor einem wirtschaftlichen Abschwung unter Druck kommen. Der Zahlungsverkehr könnte für eine kurze Dauer betroffen sein und die nachlassende Zirkulation von Geldern kann den Welthandel kurzfristig lähmen. Die Bemessungsgrundlage für verschiedene Steuerarten wird sich zu Ungunsten der Zahler verschieben und aktuell nicht erhobene Steuerarten könnten reaktiviert werden.

Vorerst wird aber weiter durchgewurstelt. Den Zeitgewinn sollte die Gläubiger der letzten Instanz, das sind die Bürger und nicht wie oft dargestellt die Notenbanken, nutzen, um sich sachlich und emotional auf unfreundliche Zeiten einzustellen. Ein Mix aus soliden Schuldnern, Währungen außerhalb des Euroraums und physischen Edelmetallen ist eine gute Mischung. Nicht fehlen sollten zudem dividendenstarke Aktien mit stabilem Geschäftsmodell.
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