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Bluebay-Investmentchef Der Markt unterschätzt die Inflations- und Wachstumsaussichten

Hafen von Los Angeles
Hafen von Los Angeles: Zuletzt warteten über 100 Containerschiffe auf die Einfahrt, was zu Angebotsengpässen führt. | Foto: Imago Images / ZUMA Wire

Auf der jüngsten Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) unterstrich Jerome Powell den Willen zur Straffung der Geldpolitik. Die Marktteilnehmer erwarten eine erste Zinserhöhung im März; zu diesem Zeitpunkt wird die Rückführung der Wertpapierkäufe abgeschlossen sein. Die Kommentare auf der jüngsten Pressekonferenz deuteten außerdem darauf hin, dass die Quantitative-Easing-Phase bis zum Sommer in eine Quantitative-Tightening-Phase übergehen soll. Die Fed will dazu ihre Bilanz aktiv schrumpfen, indem sie in einem ersten Schritt die Reinvestition fällig werdender Wertpapiere einstellt. Im Zusammenhang mit der jüngsten Fed-Sitzung rechnen die Märkte nun mit fünf Zinserhöhungen im Jahr 2022, wodurch der Leitzins bis zum Ende dieses Jahres auf 1,25 Prozent steigen würde.

Diese Entwicklung liegt nicht weit von unserer eigenen Einschätzung für 2022 entfernt: Wir sind der Ansicht, dass der Markt weiterhin die Inflations- und Wachstumsaussichten unterschätzt. Wir hüten uns daher davor, Zinsprognosen für 2023 abzugeben. Marktprognosen für einen Höchststand der Zinsen im laufenden Anpassungszyklus von rund 2 Prozent halten wir jedoch für zu niedrig. Wir möchten in diesem Zusammenhang anmerken, dass die Fed selbst davon ausgeht, dass sich ihre Geldpolitik im Laufe des Zyklus über ihre Einschätzung eines neutralen Leitzinses von 2,5 Prozent hinausbewegen wird – jenem Zinssatz also, bei dem eine Volkswirtschaft Vollbeschäftigung meldet, ohne entweder mit stark fallenden oder steigenden Preisen konfrontiert zu sein.

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Unter diesem Gesichtspunkt sind wir für die mittelfristige Entwicklung der Anleiherenditen weiterhin skeptisch. Es würde uns jedoch nicht überraschen, wenn kurzfristig der jüngste Aufwärtstrend in eine gewisse Konsolidierung übergeht.

In den kommenden Monaten könnte Omikron nochmals zu schwächeren Wirtschaftsmeldungen führen. Weil Risikoanlagen wie Aktien empfindlich auf höhere Zinsen reagieren, erscheint eine Korrektur der Kurse im Zuge einer Flucht in Qualität wahrscheinlich, sofern sich die finanziellen Bedingungen zu schnell verschärfen und zusätzlich der Konflikt an den Grenzen der Ukraine eskaliert.

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