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Deutschland-Chef von BNY Mellon im Gespräch „Zu boutique’ig darf es auch nicht werden“

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Solche Veranstaltungen kommen gut an?

Wolf: Ja, genau das wollen Investoren. Sie bevorzugen es, mehrere Perspektiven wahrzunehmen und nicht nur der Meinung eines einzelnen Chefanlegers zu lauschen. Eine Diskussion zwischen mehreren Verantwortlichen, die darlegen, warum sie welche Anlageentscheidungen getroffen haben, nützt der Meinungsbildung und überzeugt weit mehr. Mit unserem Multi-Boutique-Ansatz können wir diese verschiedenen Sichtweisen und die dazugehörigen Produktkonzepte liefern. Wir unterscheiden uns dadurch von konventionellen Wettbewerbern, weil wir nicht das eine Produkt anbieten, das pauschal für alle Kunden richtig ist.

Das macht Ihre Arbeit aber auch deutlich aufwendiger, oder?

Wolf:
Selbstverständlich müssen wir mit allen Investoren zuerst über ihre Ziele und Vorgaben sprechen. Dafür sind wir überzeugt, anschließend dank unserer Vielfalt für jeden Kunden eine genau geeignete Fondsstrategie finden zu können. Unsere Palette umfasst alle Investmentthemen, angefangen bei Private-Equity-Dachfonds über Dividendenstrategien, Hedgefonds und Währungen bis hin zu Anleihestrategien, die hauteng einem Index folgen.

Auf den Kapitalmärkten geht es 2016 turbulent zu. Bei Ihrem Vorzeigefonds BNY Mellon Global Real Return stehen seit Jahresanfang 3,5 Prozent zu Buche. Wie zufrieden sind Sie?

Wolf: Unsere Flaggschiff-Strategien haben den Jahresanfang allesamt solide gemeistert. Nicht zuletzt unser rund 3,2 Milliarden Euro schwerer Multi-Asset-Fonds BNY Mellon Global Real Return ist seinem Absolute-Return-Anspruch gerecht geworden und hat sich selbst im schwierigen ersten Quartal im Plus gehalten. Andere selbsternannte Allwetterfonds mussten nicht selten Verluste hinnehmen. Die beiden Fondsmanager Suzanne Hutchins und Aron Pataki wollen das Kapital ihrer Anleger bewahren und dennoch eine stabile Rendite erwirtschaften. Die Fondsstrategie ist entsprechend defensiv ausgerichtet, um auch als Basisinvestment geeignet zu sein. Die Volatilität soll möglichst gering ausfallen und die Rendite 4 Prozentpunkte über dem Geldmarktzins liegen.
 
Welche Anlagen erscheinen Ihnen zurzeit besonders aussichtsreich?

Wolf:
Auf jeden Fall Schwellenländeranleihen. Fonds mit diesem Universum werden von Dachfondsmanagern und Vermögensverwaltern in sogenannten Risk-on-Phasen taktisch genutzt, in denen sie bereit sind, höhere Risiken einzugehen. Ihre Investments der Wahl sind dabei Bonds in lokaler Währung. Im Übrigen sollten Investoren meiner Ansicht nach Emerging-Market-Bonds zudem häufiger strategisch nutzen und langfristig dort investieren. Für gewöhnlich bevorzugen Anleger dafür weniger offensive Ansätze wie Absolute-Return- oder Blend-Strategien. Letztere kombinieren Anleihen in lokaler und in harter Währung. Aber auch Investitionen in Dividendenfonds wie dem BNY Mellon Global Equity Income sind für eine Streuung des Portfolios nötig. Dort lohnt es sich, auf Unternehmen mit starken Fundamentaldaten zu achten.

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