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Bluebay-Investmentchef Die hohe Inflation wird anhalten

Von in USALesedauer: 2 Minuten
Bar in Vail, Colorado
Bar in Vail, Colorado: Im US-Skiort liegen die Stundensätze für Kellner inzwischen bei über 60 US-Dollar, so Bluebay Asset Management.

Der Verbraucherpreisindex in den USA lag in dieser Woche erneut deutlich über den Erwartungen: Die Kerninflationsrate erreichte mit 4,6 Prozent einen neuen Höchststand und die Gesamtinflation kletterte auf 6,2 Prozent.

Die Renditen von US-Staatsanleihen zogen daraufhin an, blieben in den vergangenen Tagen jedoch wenig verändert. Dies scheint vor allem mit der scheinbar unerschütterlichen Annahme zusammenzuhängen, dass sich der Anstieg der Inflation als vorübergehend erweisen werde. Diese Zuversicht erscheint in vielerlei Hinsicht ziemlich überraschend. Wir können uns leicht vorstellen, dass die Preise in den kommenden Monaten stetig steigen, da unverändert negative Realzinsen bedeuten, dass die Geldpolitik lockerer wird, auch wenn die Fed ihre QE-Käufe allmählich zurückfährt. Unser Eindruck: Viele Marktteilnehmer haben schon so lange keine Inflation mehr erlebt, dass sie davon ausgehen, es müsse sich um eine vorübergehende Anomalie handeln. Wir halten diese Einschätzung schlichtweg für falsch.

Die Lohn-Preis-Spirale beschleunigt sich

Je länger die Inflation hoch bleibt, desto mehr verfestigt sich die Forderung der Arbeitnehmer nach höheren Löhnen. Auch den Unternehmen kommt es oft nicht ungelegen, wenn sie Preisdruck ausüben und höhere Preise an die Verbraucher weitergeben können. Deren Bilanzen sind gesund und es gibt kaum Anzeichen dafür, dass die Inflation derzeit zu einer Verlangsamung der Nachfrage führt. Im Gegenteil: Da sich eine Vielzahl von Arbeitnehmern aus dem Erwerbsleben zurückgezogen hat, sind viele Unternehmen nicht in der Lage, alle von ihnen benötigten Arbeitskräfte einzustellen.

Ein ehemaliger US-Politiker teilte uns diese Woche mit, dass die Stundensätze für Kellner in seinem Lieblingsrestaurant in Vail, Colorado, inzwischen bei über 60 US-Dollar liegen. In Gesprächen mit Unternehmen hat er erfahren, dass sie dort Preiserhöhungen im Jahr 2021 nur relativ zögerlich auf den Weg brachten, für 2022 aber größere Erhöhungen planen, um die gestiegenen Kosten weiterzureichen.

Die höhere Inflation ist nicht nur ein US-Phänomen. Die Produzentenpreise in China sind im vergangenen Jahr um 13,5 Prozent gestiegen. Auch eine Reihe von Schwellenländern meldete weitere Preissteigerungen im Zusammenhang mit deutlich erhöhten Energiepreisen.

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