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DIW-Studie: Reich, aber unglücklich

in MärkteLesedauer: 2 Minuten
Quelle: Istock
Quelle: Istock
„Wer wirklich reich ist, sollte auch frei von materiellen Sorgen sein“, ist Groh-Samberg überzeugt. Nach dieser Definition muss der Großteil der Bundesbürger jedoch bettelarm sein: Während rund 7 Prozent der Deutschen mehr als das Doppelte des mittleren Nettoeinkommens – 2.600 Euro – verdienen, lebt nur ein Siebtel von ihnen dauerhaft sorgenfrei. Dies geht aus der aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervor, die unter der Leitung von Groh-Samberg durchgeführt wurde. Die Studie basiert auf Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) – einer seit 25 Jahren laufenden Widerholungsbefragung von mehr als 20.000 Menschen. Nur 1 Prozent der Deutschen ist sorgenfrei reich Nur eine sehr kleine Gruppe von etwa einem Prozent der Bevölkerung ist sorgenfrei reich. Diese Menschen verdienen dauerhaft mindestens das Doppelte des nationalen Durchschnitteinkommens, sie haben ein sechs- bis siebenfach höheres Vermögen und sagen selbst, frei von wirtschaftlichen Sorgen zu sein. „Obwohl es mehr Reiche als vor zehn Jahren gibt, sind immer weniger Personen frei von Sorgen um ihre finanzielle Lage“, fasst Studienleiter Groh-Samberg das Ergebnis zusammen. „Der sorgenfreie Reichtum stellt offenbar ein sehr seltenes und konjunkturunabhängiges Phänomen dar“. „Die Sorgen der Reichen erzeugen keinen sozialpolitischen Handlungsbedarf“ Mit der Zunahme des Reichtums in Deutschland steigt auch der Anteil von Reichen, die sich dennoch materielle Sorgen machen. Der Soziologe macht dafür die steigende Unsicherheit auf dem Arbeits- und Kapitalmarkt sowie gegenüber der sozialstaatlichen Absicherung verantwortlich. „Die Sorgen der Reichen erzeugen jedoch keinen sozialpolitischen Handlungsbedarf", sagt er. Im „sorglosen Reichtum“ leben nach der DIW-Studie vor allem ältere Personen aus den alten Bundesländern. Meist wohnen sie zu zweit ohne Kinder im Eigenheim, sind hoch gebildet und häufig noch berufstätig. Zudem verfügen sie über die mit Abstand größten Vermögensreserven. Höhere Beamte leben glücklicher Von den aktuell Berufstätigen der „sorgenlos Reichen“ sind 53 Prozent verbeamtet oder arbeiten im öffentlichen Dienst - meist in leitenden, hoch qualifizierten Berufen. Die „besorgten Reichen“ verfügen zwar ebenfalls über eine hohe Bildung und großes Eigentum. Jedoch haben nur 32 Prozent von ihnen einen Beamtenposten oder eine Stelle im öffentlichen Dienst inne; die meisten arbeiten als Selbstständige oder in mittleren Angestelltenberufen. Die kleine Gruppe der sorgenlos Reichen sei damit für die Schwankungen der Konjunktur kaum anfällig, meint der Studienleiter. „Sie wird aller Voraussicht nach auch die aktuelle Krise im Großen und Ganzen ,unbesorgt' überstehen - nicht zuletzt dank der Privilegien, die der Beamtenstatus ihnen verleiht." Im Übrigen sind Arme den Studienergebnissen zufolge keinesfalls glücklicher: Der Anteil der Deutschen, die unterhalb der Reichtumsschwelle leben und dauerhaft glücklich sind, hat ebenfalls abgenommen.

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