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Carmignac-Experte zur Wahl in Frankreich Dritter Wahlgang wird in Frankreich entscheiden

Von in Politik & GesellschaftLesedauer: 5 Minuten
Dritter Wahlgang wird in Frankreich entscheiden

Seit den Ergebnissen der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen herrscht bei den Anlegern wieder Optimismus oder vielmehr eine gewisse Erleichterung in der Hoffnung, dass sich das Jahr 2017 am 24. April wiederholt. Nach den Ergebnissen vom vergangenen Sonntag fiel der OAT-Bund-Spread wieder unter 50 Basispunkte, der Euro wertete gegenüber dem Dollar um 1 Prozent auf und der CAC 40 übertraf seine europäischen Konkurrenten. Für Frankreich und die Finanzmärkte sind jedoch die für Juni angesetzten Parlamentswahlen über den zweiten Wahlgang hinaus von Bedeutung.

In den letzten Wochen, als die Wahlabsichten zugunsten von Marine Le Pen in den Umfragen zunahmen, waren die Anleger besorgt, dass die weit rechts angesiedelte Kandidatin Präsidentin von Frankreich werden könnte. Doch das über den Erwartungen liegende Ergebnis von Emmanuel Macron am Sonntag, während das von Frau Le Pen den Prognosen der Meinungsforscher entsprach, hat die Aussicht auf eine Wiederwahl des derzeitigen Mieters im Elysée-Palast verstärkt, dessen Programm in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht als eher orthodox gilt.

Wahlenthaltung bleibt große Unbekannte

Eine solche Wahrscheinlichkeit könnte jedoch überschätzt werden. Zwar sagen fast alle Umfragen einen Sieg Macrons in der zweiten Runde voraus, doch der Abstand zwischen den beiden Kandidaten liegt nahe an der Fehlertoleranz, und die jüngste Geschichte hat gezeigt, dass ihre Zuverlässigkeit in Frage gestellt werden kann. Außerdem verfügt Frau Le Pen, anders als 2017, über ein bedeutendes Stimmenpotenzial.

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Zweitens scheint der aktuelle Kontext ganz anders und viel unsicherer zu sein als der vor fünf Jahren. Ist das taktische Abstimmungsverhalten nicht bereits weithin bekannt? Wird sich eine "republikanische Front" herausbilden? In diesem Zusammenhang ist die Übertragung von Stimmen sowohl von links als auch von rechts auf den Kandidaten von "La République en Marche" alles andere als sicher, und die Höhe der Wahlenthaltung bleibt die große Unbekannte dieser Wahl.

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