DWS Vermögensbildungsfonds I „Ich musste den Fonds umbauen“
Andre Köttner verantwortet seit März 2013 den DWS Vermögensbildungsfonds I (Foto: Tom Hönig)
DAS INVESTMENT.com: Sie waren 17 Jahre lang bei Union Investment tätig. Was hat Sie im vergangenen Jahr zum Wechsel zur DWS, der heutigen DeAWM, bewegt?
Andre Köttner: Ich war jahrelang bei Union Investment für den globalen Aktienfonds Uni Global verantwortlich. Wenn man in Frankfurt in der Asset-Management-Industrie bleiben möchte, kommen nicht mehr viele andere Jobs infrage.
Eigentlich gibt es nur einen anderen globalen Aktienfonds mit vergleichbarer Aufgabe und Verantwortung: den Vermögensbildungsfonds I der DWS. Entsprechend ist die Aufgabe eine ähnliche, allerdings haben mich das neue Umfeld, die neue Unternehmenskultur und Mitarbeiter gereizt. Dadurch bekomme ich neue Impulse und kann mich persönlich weiterentwickeln.
Im März 2013 haben Sie den DWS Vermögensbildungsfonds I übernommen und das Portfolio umgekrempelt. Ist das nicht ein eher ungewöhnlicher Schritt nach einem Managerwechsel?
Generell bin ich ein Fondsmanager, der Einzelpositionen im Portfolio länger hält. Meine Turnover Rate pro Jahr liegt bei 20 bis 30 Prozent. Aktien halte ich in der Regel für drei bis fünf Jahre. Warum ich dennoch das Portfolio des DWS Vermögensbildungsfonds I geändert habe?
Meiner Meinung nach soll ein Manager jeden Tag von seinem Portfolio überzeugt sein. Insofern galt es, das Portfolio zügig umzubauen, damit es meine Überzeugungen widerspiegelt. Letztendlich habe ich in den ersten vier Wochen nach meinem Antritt mehr als die Hälfte des Portfolios ausgetauscht. >>Vergrößern
Quelle: Bloomberg
Wäre ein Kaufen und Verkaufen über einen längeren Zeitraum nicht marktschonender?
Da das Fondsvolumen vom DWS Vermögensbildungsfonds I bei rund 6 Milliarden Euro liegt, muss man tatsächlich auf einen marktschonenden Kauf und Verkauf achten. Wäre dieser Punkt egal, hätte ich das Portfolio vermutlich in zwei Tagen umbauen können.
Gleichzeitig darf die Umbauphase nicht zu lange dauern, da sich so etwas im Markt herumspricht. Findige Akteure positionieren sich dann auf Aktien, die ich kaufen möchte, weil sie sich Gewinne versprechen.
Was unterscheidet Sie vom früheren Fondsmanager Klaus Kaldemorgen?
Mein Fokus liegt auf der Auswahl der Geschäftsmodelle. Bin ich von einem Unternehmen überzeugt, halte ich dessen Aktie über einen langen Zeitraum. Klaus Kaldemorgen indes managte den Fonds top-down. Auch verfolge ich nicht wie er eine vermögensverwaltende Strategie und bin immer voll investiert. Cash-Positionen nutze ich nicht fürs Markt-Timing.
Ich habe auch keine Meinung zu Währungen. Deshalb entsprechen die Anteile der einzelnen Währungen im Portfolio stets der Allokation im MSCI World. Ein weiterer Unterschied ist, dass ich 160 Aktien-Positionen im Portfolio habe, während Klaus Kaldemorgen meist zirka 80 Titel hielt.
Andre Köttner: Ich war jahrelang bei Union Investment für den globalen Aktienfonds Uni Global verantwortlich. Wenn man in Frankfurt in der Asset-Management-Industrie bleiben möchte, kommen nicht mehr viele andere Jobs infrage.
Eigentlich gibt es nur einen anderen globalen Aktienfonds mit vergleichbarer Aufgabe und Verantwortung: den Vermögensbildungsfonds I der DWS. Entsprechend ist die Aufgabe eine ähnliche, allerdings haben mich das neue Umfeld, die neue Unternehmenskultur und Mitarbeiter gereizt. Dadurch bekomme ich neue Impulse und kann mich persönlich weiterentwickeln.
Im März 2013 haben Sie den DWS Vermögensbildungsfonds I übernommen und das Portfolio umgekrempelt. Ist das nicht ein eher ungewöhnlicher Schritt nach einem Managerwechsel?
Generell bin ich ein Fondsmanager, der Einzelpositionen im Portfolio länger hält. Meine Turnover Rate pro Jahr liegt bei 20 bis 30 Prozent. Aktien halte ich in der Regel für drei bis fünf Jahre. Warum ich dennoch das Portfolio des DWS Vermögensbildungsfonds I geändert habe?
Meiner Meinung nach soll ein Manager jeden Tag von seinem Portfolio überzeugt sein. Insofern galt es, das Portfolio zügig umzubauen, damit es meine Überzeugungen widerspiegelt. Letztendlich habe ich in den ersten vier Wochen nach meinem Antritt mehr als die Hälfte des Portfolios ausgetauscht. >>Vergrößern
Quelle: Bloomberg
Wäre ein Kaufen und Verkaufen über einen längeren Zeitraum nicht marktschonender?
Da das Fondsvolumen vom DWS Vermögensbildungsfonds I bei rund 6 Milliarden Euro liegt, muss man tatsächlich auf einen marktschonenden Kauf und Verkauf achten. Wäre dieser Punkt egal, hätte ich das Portfolio vermutlich in zwei Tagen umbauen können.
Gleichzeitig darf die Umbauphase nicht zu lange dauern, da sich so etwas im Markt herumspricht. Findige Akteure positionieren sich dann auf Aktien, die ich kaufen möchte, weil sie sich Gewinne versprechen.
Was unterscheidet Sie vom früheren Fondsmanager Klaus Kaldemorgen?
Mein Fokus liegt auf der Auswahl der Geschäftsmodelle. Bin ich von einem Unternehmen überzeugt, halte ich dessen Aktie über einen langen Zeitraum. Klaus Kaldemorgen indes managte den Fonds top-down. Auch verfolge ich nicht wie er eine vermögensverwaltende Strategie und bin immer voll investiert. Cash-Positionen nutze ich nicht fürs Markt-Timing.
Ich habe auch keine Meinung zu Währungen. Deshalb entsprechen die Anteile der einzelnen Währungen im Portfolio stets der Allokation im MSCI World. Ein weiterer Unterschied ist, dass ich 160 Aktien-Positionen im Portfolio habe, während Klaus Kaldemorgen meist zirka 80 Titel hielt.
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